Erdogan will Israel eine „starke und abschreckende Lektion“ erteilen
Stand: 15:48 Uhr | Lesedauer: 5 Minuten
Israel setzt den Angriffen der Hamas das Flugabwehrsystem Iron Dome entgegen. Dieses System fischt einen Großteil der Raketen bereits aus der Luft, bevor sie ihre Ziele treffen können. Allerdings gibt es eine Schwachstelle.
Quelle: WELT/ Max Hermes
Während in Israel eine weitere Raketennacht droht, fordert der türkische Präsident Erdogan mehr Unterstützung für die Palästinenser. In Istanbul kam es bereits zu anti-israelischen Demonstrationen.
Die internationale Gemeinschaft sollte nach Meinung des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan Israel eine „Lektion erteilen“.
Erdogan sagte nach türkischen Angaben seinem russischen Kollegen Wladimir Putin am Mittwoch in einem Telefongespräch, der Weltsicherheirat müsse wegen der Gewalt im Nahen Osten schnell eingreifen und „entschlossene und klare Botschaften“ an Israel senden.
Das türkische Präsidialdirektorat für Kommunikation teilte mit, Erdogan habe darauf gedrungen, Israel wegen seines Umgangs mit den Palästinensern eine „starke und abschreckende Lektion“ zu erteilen. Er habe Putin außerdem vorgeschlagen, eine
internationale Schutztruppe für die Palästinenser in Erwägung zu ziehen.
NAHOSTKONFLIKT
Baerbocks Naivität wird man in Israel sehr genau wahrnehmen
Die Gewalt zwischen Israel und den Palästinensern ist derzeit so heftig wie nie seit dem Gaza-Krieg von 2014. Die Hamas feuerte aus dem Gazastreifen Hunderte Raketen auf Israel ab, das israelische Militär reagierte mit Luftangriffen. Dutzende Menschen wurden getötet.
In Istanbul missachteten am Dienstagabend Tausende Menschen das landesweite Ausgehverbot und demonstrierten gegen die israelischen Angriffe. Ein Konvoi fuhr mit türkischen und palästinensischen Fahnen vor das israelische Konsulat.
In Istanbul skandierten Demonstranten religiöse und anti-israelische Parolen und zündeten Pyrotechnik
Quelle: Getty Images/Chris McGrath
Putin zeigte sich nach Kreml-Angaben „ernsthaft besorgt“ angesichts der anhaltenden Zusammenstöße und der wachsenden Zahl von Toten und Verletzten. Die beiden Präsidenten Erdogan und Putin hätten die Konfliktparteien zum Abbau von Spannungen aufgerufen, hieß es aus Moskau. Probleme müssten friedlich gelöst werden.
Zudem bekräftigten
Russland und die
Türkei beiden Seiten zufolge eine Zwei-Staaten-Lösung in dem Konflikt. Es sei eine wichtige Botschaft, dass die Türkei und Russland im Bezug auf die Entwicklungen in Jerusalem einer Meinung seien, hieß es aus dem türkischen Präsidialbüro.
Auch scharfe Kritik von Saudi-Arabien und Jordanien
Auch
Saudi-Arabien und
Jordanien hatten bereits am Tag zuvor die Angriffe Israels vor der Al-Aksa-Moschee in Jerusalem mit scharfen Worten verurteilt. Die „unverhohlenen Angriffe“ der „israelischen Besatzungskräfte“ würden gegen „alle internationalen Normen und Gesetze“ verstoßen, teilte das Außenministerium in Riad am Dienstag mit. Israel müsse seine „ausufernden Handlungen sofort einstellen“. Saudi-Arabien unterstütze weiterhin eine umfassende Lösung der Palästinenserfrage samt der Gründung eines unabhängigen Palästinenserstaats mit Ost-Jerusalem als dessen Hauptstadt.
Während in Israel eine weitere Raketennacht droht, fordert der türkische Präsident Erdogan mehr Unterstützung für die Palästinenser. In Istanbul kam es bereits zu antiisraelischen Demonstrationen. Die USA schicken einen Spitzendiplomaten in die Region.
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