Politik der Hamas
Dass die israelische Politik in der Westbank völkerrechtswidrig ist, muss nicht extra betont werden. Keiner der mittlerweile fast 700.000 Siedler dürfte in der Westbank leben. Und jeder, der in den besetzten Gebieten gewesen ist, weiß, wie brutal die Armee und die Siedler täglich gegen die dort lebenden Palästinenserinnen und Palästinenser vorgehen. Das kann man als Apartheidpolitik bezeichnen.
Nur der Hamas ist dieser Zustand egal, ganz im Gegenteil: Sie unterstützt diese israelische Politik, weil dadurch eine Zweistaatenlösung oder eine andere Form des friedlichen Zusammenlebens von Israelis und Palästinenserinnen und Palästinensern verhindert wird. Genauso wie Benjamin Netanjahu die Hamas in Gaza nicht nur geduldet, sondern als Antipoden zur Palästinensischen Autonomiebehörde in der Westbank gefördert hat. Nach dem Motto: Der Feind meines Feindes ist mein Freund. Zu welcher Katastrophe das geführt hat, wissen wir seit dem 7. Oktober.
Die Hamas will dezidiert keine friedliche Lösung des Konflikts, die Hamas will die Auslöschung Israels. Das kann man in der "Charta der Hamas" nachlesen, die so eliminatorisch antisemitisch und schwachsinnig ist, dass es selbst einem Neonazi die Schamröte ins Gesicht triebe. (Walter Manoschek, 4.1.2024)
Der seit dem Massaker der Hamas vom 7. Oktober weltweit eruptiv hochgekochte linke Antisemitismus macht fassungslos. Er ist geschichtsvergessen – und Mainstream geworden
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Ein Selbstmordattentäter kostet die Hamas 20 Euro (2004)
Die palästinensischen Terrororganisationen rekrutieren immer häufiger Kinder und Jugendliche für ihre Anschläge
Eben noch hatte sich der Junge ausgelassen wirkend im dichten Gedränge des Übergangs bewegt. So schnell, wie sich die israelischen Soldaten hinter die Betonwälle ducken konnten, stand der 14-Jährige am Kontrollposten bei Nablus auf einmal allein da.
"Stehen bleiben", tönte es aus dem Lautsprecher. "Abstand halten. Alle zurück." Der verdächtige Junge bekommt es mit der Angst zu tun. Hassan Abdu hebt zögernd die Arme. Gehorsam folgt er den Befehlen. Er zieht sein Hemd hoch. Ein Sprenggürtel wird sichtbar. Auch die letzten palästinensischen Passanten laufen jetzt davon.
Ein Bombenexperte wird herbeigerufen. Über Lautsprecher gibt er dem Jungen Anweisungen. Aber Hassan kann den Gürtel nicht allein abschnallen. Ein Bombenroboter rollt mit einer Schere heran. Langsam, im Gleichtakt mit den Erklärungen des Experten zerschneidet Hassan die Gurte, bis der Sprengsatz zu Boden gleitet.
Anschließend im Verhör erklärte Hassan seine Motive: "Niemand hat mich lieb. Und im Himmel warten 72 Jungfrauen auf mich." Die Leute, die ihm das erzählten und die Bombe gaben, zahlten auch noch 20 Euro. Die gab er seiner kranken Mutter. Sie fragte nachher verzweifelt: "Er ist doch geistig zurückgeblieben. Wer konnte das nur so ausnutzen?"
Die Hauwara-Sperre vor Nablus ist den Palästinensern verhasst. Wie alle Straßensperren zerreißt sie ihren Alltag. Aber allein in der vergangenen Woche wurden hier drei Sprengladungen entdeckt. Auch Kinder als Bombenträger sind nicht neu in Hauwara.
Letzte Woche fand sich eine Bombe in einem Schulranzen. Im Gegensatz zu Hassan wusste der elfjährige Abdallah Kuran nichts von seiner tödlichen Fracht. Jemand hatte ihm die Tasche gegeben. Wie fast jeden Tag schleppte Abdallah auch an diesem Montag Taschen und Pakete von der einen Seite der Sperre zu wartenden Abnehmern auf der anderen Seite. Die Erwachsenen sparen sich so Wartezeit. Abdallah verdient sich einige Cents: "Jetzt aber nicht mehr. Ich hab Angst."
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