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Istanbul (Reuters) - Während Protesten von Kurden in der Türkei sind erstmals auch in Istanbul drei Menschen getötet worden. Im Südosten der Türkei kamen wegen der Unruhen zudem drei weitere Menschen ums Leben, womit die Zahl der Opfer auf landesweit 15 stieg.
"Terror in Istanbul", schrieb der türkische Fernsehsender NTV auf seiner Internetseite. Demnach hätten Demonstranten in der westlich gelegenen Metropole am Sonntagabend einen Bus mit Brandsätzen beworfen. Drei Menschen seien dabei offenbar von dem fahrenden Bus erdrückt worden, sagte Istanbuls Gouverneur Muammer Güler der amtlichen Nachrichtenagentur Anatolien zufolge. Zwei der Opfer seien Schwestern im Teenager-Alter gewesen, das dritte eine 62-jährige Frau. Bei anderen Protesten in Istanbul setzte die Polizei Fernsehberichten zufolge Tränengas ein, um eine randalierende Gruppe von etwa 150 Jugendlichen aufzulösen.
Die Unruhen in Istanbul folgen mehreren Tagen gewaltsamer Auseinandersetzungen zwischen protestierenden Kurden und Polizisten im Südosten des Landes. Die Zahl der Toten stieg dort Behördenangaben zufolge auf neun, nachdem drei Menschen im Krankenhaus ihren Verletzungen erlegen waren. In Kiziltepe an der Grenze zu Syrien waren bei Unruhen zudem zwei Menschen gestorben, in der Stadt Batman ein weiterer. Etwa 360 Menschen wurden bei den Unruhen verletzt.
Auslöser der gewaltsamen Proteste war die Beerdigung von 14 Rebellen der PKK, die bei Gefechten mit Sicherheitskräften getötet worden waren. Das Ausmaß der Gewalt spiegelt Beobachtern zufolge aber auch die zunehmende Unzufriedenheit in der Region über die Arbeitslosigkeit und Armut wieder. Die vor allem kurdischen Einwohner sind zudem verärgert darüber, dass die Regierung der Region nicht mehr Selbstbestimmungsrechte gewähren will.
Das Kabinett in Ankara wollte die jüngste Gewaltwelle bei ihrer Sitzung am Montag besprechen. Das Parlament sollte sich in einer Debatte am Dienstag dem Thema widmen.