Aktuelles
  • Herzlich Willkommen im Balkanforum
    Sind Sie neu hier? Dann werden Sie Mitglied in unserer Community.
    Bitte hier registrieren

Sammelthread Nordkorea

  • Ersteller Ersteller jugo-jebe-dugo
  • Erstellt am Erstellt am
Es sei ein Weg gefunden worden, die Mittel an Nordkorea zu überweisen. Ausserdem solle der US-Unterhändler Christopher Hill am Sonntag in die Region aufbrechen, um doch noch fristgerecht ein Ende des nordkoreanischen Atomprogramms zu erreichen. Der Finanzstreit hatte die Umsetzung der am 13. Februar erzielten Einigung in Frage gestellt, nach der Nordkorea binnen 60 Tagen seinen Atomreaktor Yongbyon schliessen soll.
Vertreter des US-Finanzministeriums hatten in den vergangenen zehn Tagen bei Gesprächen in Peking versucht, China und die Sonderverwaltungszone Macau bei der Überweisung zu unterstützen. Die USA hatten zuvor von technischen Problemen gesprochen.
 
Die USA hatten im Herbst 2005 veranlasst, dass bei einer Bank in Macao nordkoreanische Guthaben in Höhe von 25 Millionen Dollar (rund 28 Millionen Franken) eingefroren wurden. Die US-Regierung wirft der Bank in Macao vor, in nordkoreanische Geldwäscherei- und Falschgeld-Geschäfte verwickelt zu sein.
Nordkorea stimmte Mitte Februar einem Ausstieg aus seinem umstrittenen Atomprogramm unter der Bedingung zu, dass die gesperrten Konten freigegeben werden.
 
Nordkoreanische Konten sind laut USA freigegeben

Seoul - Im Atomstreit mit Nordkorea setzen die USA auf Entspannung. Pjöngjang hat nach US-Angaben wieder Zugang zu seinen seit 2005 eingefrorenen Konten in Macau. (smw/sda)
 
Die Gelder in Höhe von 25 Millionen Dollar waren wegen des Vorwurfs der Geldwäsche gesperrt worden. Der Sprecher des US-Aussenministeriums, Sean McCormack, erklärte nun, dass die Inhaber der Konten bei der Banco Delta Asia in Macau wieder Geld abheben könnten. Nordkorea hatte darauf bestanden, dass zuerst die gesperrten Gelder freigegeben werden, bevor es erste Schritte zum Abbau seines Atomwaffenprogramms unternimmt.
Aus Verärgerung über die schleppende Deblockierung der Mittel hatte Pjöngjang vorige Woche die Sechs-Parteien-Gespräche mit Südkorea, China, Japan, Russland und den USA verlassen.
 
Denuklearisierung Nordkoreas
Mit der Freigabe der Gelder müsse sich das Interesse nunmehr auf die im Februar vereinbarte Denuklearisierung Nordkoreas richten, sagte US-Chefunterhändler Christopher Hill in Seoul. Nordkorea müsse seine Verpflichtung einhalten, in dieser Woche mit der Schliessung des Reaktors Yongbyon zu beginnen.
Hill zeigte sich jedoch skeptisch, ob Nordkorea die Frist zur Abschaltung am Samstag noch einhalten könne. Der Finanzstreit habe das Verfahren aufgehalten, und «das macht es schwierig, den exakten Termin einzuhalten», sagte Hill.
Nordkorea hatte sich am 13. Februar gegenüber Südkorea, China, Russland, den USA und Japan bereit erklärt, den Reaktor binnen 60 Tagen abzuschalten. Ausserdem erklärte sich Pjöngjang bereit, erstmals seit 2002 wieder Inspektoren der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) ins Land zu lassen.
Nordkorea stimmte derweil der Übergabe von sterblichen Überresten mutmasslicher US-Soldaten aus dem Korea-Krieg (1950-53) zu. Eine vom demokratischen Gouverneur Bill Richardson geleitete US-Delegation, die sich zurzeit in Nordkorea aufhält, soll die Gebeine nach Südkorea überführen können.
 
USA an Nordkorea: Sofortige Stilllegung von Atomanlage

zurück
Die USA haben Nordkorea aufgefordert, umgehend damit zu beginnen, die umstrittene Atomanlage in Yongbyon herunterzufahren. Nordkorea müsse seinen Verpflichtungen "voll nachkommen", erklärte der Sprecher des US-Außenministeriums Sean McCormack gestern.
 
Dazu gehöre, die Inspektoren der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) einzuladen, damit diese mit der Schließung und Versiegelung der Atomanlage beginnen könnten.

Frist verstrichen
Nordkorea hatte am gestern trotz zahlreicher internationaler Appelle eine Frist zur Stilllegung von Yongbyon verstreichen lassen. Zur Begründung sagte ein nordkoreanischer Regierungsmitarbeiter, die auf Betreiben der USA eingefrorenen Gelder auf einer Bank in Macau seien noch immer nicht freigegeben worden.
 
Werden Atomwaffen entwickelt?
Die 1987 erbaute Anlage Yongbyon, rund 90 Kilometer von der Hauptstadt Pjöngjang entfernt, verfügt nach Informationen des US-Think-Tank Globalsecurity über einen Forschungsreaktor mit einer Kapazität von fünf Megawatt, einen im Bau befindlichen Reaktor mit 50 Megawatt und ein Zentrum zur Plutoniumverarbeitung.

Nordkorea wird von den USA verdächtigt, an der Entwicklung eines Atomwaffenprogramms zu arbeiten. Anfang Oktober hatte das kommunistische Land nach eigenen Angaben erstmals eine Atomwaffe getestet.
 
Die Macht des Militärs in Nordkorea wächst

Die Macht des Militärs in Nordkorea wächst "Wir brauchen keine Süßigkeiten, sondern Kugeln"

Bislang feierte sich Nordkoreas kommunstische Partei als wichtigste Institution des Landes. Doch mit dem Wandel Nordkoreas zur Atommacht ändert sich die Tonlage: Nun präsentiert sich die Armee als mächtigste Gruppe. Waffen, so die Devise, sind wichtiger als Ernährung.
Von Martin Fritz, ARD-Hörfunkstudio Tokio
[Bildunterschrift: Erst das Militär, dann die Partei: Nordkoreas Herrscher Kim nimmt die Militärparade in Pjöngjang ab]
Pathos färbte die Stimme des Sprechers im nordkoreanischen Staatsfernsehen beim Bericht über den Aufmarsch Tausender Uniformierter in Pjöngjang. "Führer" Kim Jong Il persönlich nahm die Militärparade ab. Anlass war der 75. Jahrestag der Gründung der Armee, mit über einer Million Soldaten die fünftgrößte der Welt.
Diese Parade bedeutete für Nordkorea eine wichtige politische Zäsur. In der Vergangenheit war das Militär immer zuerst am Geburtstag des Staatsgründers Kim Il Sung Mitte April aufmarschiert. Diese Parade wurde dann rund eine Woche später zum Armee-Geburtstag wiederholt.
Diktator zeigt Machtzuwachs

[Bildunterschrift: Mit starmmen Schritt in eine ungewisse Zukunft: Nordkoreas Militär pflegt preußische Tugenden]
Doch in diesem Jahr marschierten die Sicherheitskräfte erstmals nur anlässlich der Armee-Gründung, während die Geburtstagsparade für den "Großen Führer" ausfiel. Das heißt: Kim Jong Il fühlt sich in seiner Macht so sicher, dass er es zum ersten Mal gewagt hat, aus dem politischen Schatten seines Vaters zu treten.
Dazu passend trommelte die Propaganda so laut wie nie zuvor für die von Kim Jong Il erfundene neue Staatsdoktrin "Songun". Danach steht in Nordkorea die Armee an erster Stelle. Die militärische Macht des Landes gehe vor, erklärte etwa die Rodong-Zeitung - egal, wie hart dadurch die Lebensbedingungen für die Nordkoreaner würden. "Wir können ohne Süßigkeiten leben", schrieb das Blatt, "aber nicht ohne Kugeln". Die Losungen auf den Spruchbändern an Straßen und in Fabriken forderten die Bevölkerung dazu auf, dem Vorbild der Armee nachzueifern.
Erst die Armee, dann die Partei

Dagegen tritt die bisherige Staatsdoktrin "Juche", Kim Il Sungs Lehre von der Unabhängigkeit Nordkoreas, kaum noch in Erscheinung. Der jetzige Machthaber wird offiziell "der Große General, Genosse Kim Jong Il" genannt. Zuerst kommt also die Armee, dann die Partei.
[Bildunterschrift: Frauen ans Gewehr: Auch weibliche Bataillone marschierten in Pjöngjang]
Der Quantensprung in seiner Macht gelang Kim Jong Il durch den Atomtest im vergangenen Oktober. Seitdem verkünden die Staatsmedien nahezu täglich, dadurch sei das Land "unbesiegbar" geworden. Dank der Atombombe könne es die USA endlich von einem Angriff abschrecken. Bei der Militärparade erklärte der neu ernannte Chef der Generalstabs, Kim Gyok Sik: "Japan und andere Länder, die den USA dienen, sollten sich der militärischen Stärke der koreanischen Volksarmee bewußt sein und auf unbedachte Aktionen verzichten."
Nicht mehr nur Sohn

Den Aufstieg zur unbesiegbaren Nuklearmacht verkauft Kim Jong Il dem Volk als seine historische Leistung. Bislang beruhte seine Legitimation als Herrscher lediglich darauf, der Sohn des "Großen Führers" zu sein. Jetzt begründet er seinen Machtanspruch damit, dass Nordkorea auf Grund der Atombombe den USA auf Augenhöhe begegnen könne.
[Bildunterschrift: Ein Stadt ganz im Zeichen der Macht: Zur Militärparade verschwindet der Mensch in der Masse ]
Als Zeichen der neuen Stärke ließ der Diktator bei der Militärparade zum ersten Mal seit 15 Jahren mobile Raketenabschussrampen auffahren. Insgesamt wurden 48 Raketen von vier verschiedenen Typen vorgeführt, darunter eine Weiterentwicklung der russischen Scud C, die bis nach Japan fliegen kann. Diese Demonstration seiner Macht dürfte die Zweifel im Westen verstärken, ob Kim Jong Il wirklich jemals auf die Atombombe verzichten kann und will.






http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID6671232_TYP6_THE_NAV_REF3_BAB,00.html
 
Zurück
Oben