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Sammelthread und Infothread Krieg im Irak

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jugo-jebe-dugo

Guest
Hilfe für Opfer des Irak-Krieges

Spendenkonto bei der Bank Austria Creditanstalt:

Wadi - 56001 069 352

Spendenkonten bei der PSK:

Rotes Kreuz - 2.345.000, Kennwort (KW) Irakkrise

UNICEF-Austria - 1.516.500, KW Kinder-Irak

Caritas - 7.700.004, KW Irak

Diakonie - 2.313.300, KW Irak

Volkshilfe - 1.740.400, KW Irak

Care - 1.236.000 KW Irak

bei der BA/CA (BLZ 12.000):

UNHCR - 0958.3600.300
 
"Nicht solide Beweise" und "gute Gründe"


Präsident George W. Bush am 20. Jänner
"Hätten wir nicht gehandelt, würden die Programme für Massenvernichtungswaffen ... bis heute andauern".


Außenminister Colin Powell am 3. April
"Jetzt scheint es, dass die Beweise nicht so solide waren" (zu seiner UNO-Rede vom Februar 2003 über irakische Chemiewaffenlabors).

Präsident Bush am 12. Juli
"Wir haben einen erklärten Feind der USA (Saddam Hussein) entfernt, der in der Lage war, Massenvernichtungswaffen herzustellen".
Im Bild werden dem US-Präsidenten gerade Teile einer Zentrifuge gezeigt.

Präsident Bush am 31. August
"(Auch) wenn ich damals gewusst hätte, was ich heute weiß, hätte ich genauso gehandelt ... Wir müssen Bedrohungen ernst nehmen, bevor sie sich voll entfalten".

Außenminister Powell am 14. September
"Es gab gute Gründe zu glauben, dass es diese (Waffen-)Lager gab.. . Es ist unwahrscheinlich, dass wir noch Lager finden werden".

Verteidigungsminister Donald Rumsfeld am 4. Oktober
"Wir haben keine Massenvernichtungswaffen gefunden.... Warum die Geheimdienste falsch lagen, weiß ich einfach nicht."

Präsident George W. Bush am 7. Oktober
"Es gab ein Risiko, ein wirkliches Risiko, dass Saddam Hussein Waffen, Material oder Informationen an terroristische Netzwerke hätte weitergeben können. In der Welt nach dem 11. September 2001 war dies ein Risiko, das wir nicht tragen konnten." (APA/dpa/red)
 
23.10.2004



Kommentar der anderen von Donald Rumsfeld : Nur keine Schwäche zeigen!
Wie die US-Regierung - allen Kleinmütigen, Ungläubigen und Furchtsamen zum Trotz - den Feind besiegen wird - Von US-Ver­tei­di­gungs­mi­nis­ter Donald H. Rumsfeld

Donald Rumsfeld setzt die US-Truppen bei einem Besuch in Bagdad davon in Kenntnis, dass "der Sieg letztlich nur den Entschlossenen und Unerschütterlichen gewiss ist."

Donald H. Rumsfeld ist US-Verteidigungsminister.
Project Syndicate/The Council on Foreign Relations, Oktober 2004, Übersetzung: Helga Klinger-Groier





Nach drei Jahren des weltweiten Krieges gegen den Terror fragt man sich mancherorts, ob Amerika sicherer geworden ist und ob es der Welt jetzt besser geht. Das sind sicher berechtigte Fragen. Betrachten wir jedoch zunächst kurz die historische Perspektive:

Während des Kalten Krieges haben Kolumnisten und Leitartikler in Amerika immer wieder die US-Politik hinterfragt und sie in Zweifel gezogen. Es gab sogar Momente, in denen US-Bürger ihre Regierung als Kriegshetzer und Aggressoren präsentiert bekamen. Aber die Vereinigten Staaten - unter welchem Präsidenten auch immer - und ihre Verbündeten zeigten Ausdauer und Entschlossenheit, und das Jahr für Jahr - bis letztlich das sowjetische Regime zusammenbrach.

Eine Lektion musste im Laufe der Zeit immer wieder gelernt werden, nämlich dass Schwäche herausfordernd wirkt und dass der Sieg letztlich nur den Entschlossenen und Unerschütterlichen gewiss ist.

Seit Beginn dieses Konfliktes war klar, dass unsere Koalition gegen einen Feind in die Offensive gehen musste, der weder ein Land noch ein Gewissen hat. Schon vor wenig mehr als drei Jahren war Al-Kaida eine wachsende Gefahr. Ihr Anführer Osama Bin Laden befand sich in Afghanistan in Sicherheit. Sein Netzwerk war weltumspannend und hatte amerikanische Interessen über Jahre hinweg angegriffen. Heute sind mehr als drei Viertel der wichtigsten Mitglieder und Anhänger von Al-Kaida in Haft oder tot. Bin Laden ist auf der Flucht, seine finanziellen Grundlagen wurden dezimiert.

An der Spitze des einst von Extremisten regierten Afghanistan steht heute Hamid Karsai, der die Bestrebungen der Welt zur Unterstützung moderater Kräfte gegen Extremisten an vorderster Stelle verkörpert. Heute wird in den Fußballstadien, in denen unter den Taliban öffentliche Hinrichtungen stattfanden, wieder Fußball gespielt. Über zehn Millionen Afghanen, unter ihnen 41 % Frauen, ließen sich für die ersten nationalen Wahlen im Land als Wähler registrieren.

Libyen hat sich als Nation, die Terroristen sponserte und heimlich versuchte, sich Nukleartechnologie anzueignen, verabschiedet und seinen illegalen Waffenprogrammen abgeschworen. Nun ist man bereit, sich wieder in die Gemeinschaft zivilisierter Staaten einzugliedern.

Schwerarbeit . . .

Das atomare Proliferationsnetzwerk des pakistanischen Wissenschafters A. Q. Khan - das Ländern wie Libyen und Nordkorea tödliche Unterstützung leistete - wurde enttarnt und demontiert. Mittlerweile kooperieren über 60 Länder, um der Verbreitung von Massenvernichtungswaffen Einhalt zu gebieten.

Vor drei Jahren herrschte Saddam mit seinen Söhnen brutal über eine Nation im Herzen des Mittleren Ostens. Er versuchte regelmäßig, amerikanische und britische Piloten zu töten, die mit der Überwachung der Flugverbotszonen beauftragt waren, ignorierte 17 UN-Resolutionen und zahlte 25.000 Dollar Belohnung an die Familien von Selbstmordattentätern. Drei Jahre später ist Saddam ein Häftling, der auf seinen Prozess wartet. Seine Söhne sind tot und die meisten seiner Weggefährten in Gewahrsam.

Der Irak hat eine Übergangsverfassung einschließlich eines Grundrechtskatalogs und einer unabhängigen Gerichtsbarkeit. In beinahe jeder größeren Stadt und in den meisten Ortschaften und Dörfern gibt es Gemeinderäte. Heute gehören die Iraker zu denjenigen, die sagen und veröffentlichen können, was sie wollen und wann sie dies wollen.

Gab es in Afghanistan und im Irak Rückschläge? Natürlich. Aber militärisch kann der Feind nicht siegen. Seine Waffen sind Terror und Chaos. In seinem Bestreben, die Moral zu untergraben, attackiert er jede Art von Hoffnung und Fortschritt. Der Feind weiß: Wenn er diese Schlacht der Wahrnehmung gewinnt, werden wir unseren Willen verlieren und abziehen.

. . . für die Freiheit

Wir erleben schwierige Zeiten. Vom Herzen Manhattans und Washingtons bis Bagdad, Kabul, Madrid, Bali und den Philippinen erklang der Ruf zu den Waffen, und der Ausgang dieses Kampfes wird das Wesen unserer Welt in den nächsten Jahrzehnten bestimmen. Ebenso wie in der Vergangenheit fällt die historische Schwerarbeit auch heute Amerika, unserer Koalition und unserem Volk zu. Wir können sie im Bewusstsein übernehmen, dass diese große Anstrengung in der Menschheitsgeschichte für die Freiheit unternommen wird - und die ist auf unserer Seite. (DER STANDARD, Printausgabe, 23./24.10.2004)
 
24.10.2004



CIA brachte Gefangene zum Verhör außer Landes
Experten sehen Verstoß gegen Genfer Konvention
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The Washington Post



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bezahlte Einschaltungen Washington - Mitarbeiter des US-Geheimdienstes CIA haben einem Zeitungsbericht zufolge Gefangene im Irak für Verhöre außer Landes gebracht und damit Experten zufolge gegen die Genfer Konventionen verstoßen.

Der CIA sei durch einen vertraulichen Vermerk aus dem US-Justizministerium zu den Verhören im Ausland autorisiert worden, berichtete die "Washington Post" am Sonntag unter Berufung auf Geheimdienstkreise. Rund ein Dutzend Häftlinge sei im vergangenen halben Jahr außer Landes gebracht worden, ohne dass das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) darüber zu informiert worden sei.

Verstoß gegen Genfer Konvention

Experten halten diese Praxis der Zeitung zufolge für einen Verstoß gegen die Genfer Konventionen, die gewaltsame Überführungen von Zivilisten in Kriegszeiten ins Ausland verbieten. CIA und US-Justizministerium lehnten zunächst eine Stellungnahme zu dem Zeitungsbericht ab. (APA/Reuters)
 
24.10.2004


Reparationsgroteske
Der Irak zahlt 200 Mio. Dollar Kriegsentschädigung an einige der reichsten Länder und Konzerne der Welt - Eine Kolumne von Naomi Klein



Am vergangenen Donnerstag geschah etwas, das die ganze auf den Kopf gestellte Moral der US-Invasion im Irak schlagartig sichtbar macht: Der Irak zahlte 200 Mio. Dollar Kriegsentschädigung an einige der reichsten Länder und Konzerne der Welt.

Das klingt nicht nur absurd, das ist es auch. Den Irakern wurden nie Reparationen für die Verbrechen zuerkannt, die sie unter Saddam erlitten haben, oder für das brutale Sanktionsregime, das vermutlich fast einer halben Million Menschen das Leben gekostet hat, und schon gar nicht für die Invasion durch die US-Truppen, die UN-Generalsekretär Annan vor kurzem als "illegal" bezeichnet hat. Statt dessen werden sie zu Reparationszahlungen für die Untaten ihres ehemaligen Diktators genötigt. Ungeachtet seiner niederschmetternden Staatsverschuldung in der Höhe von on 125 Milliarden Dollar hat der Irak allein 18,8 Milliarden Entschädigung für Saddams Überfall auf Kuwait 1990 gezahlt. Was daran ungewöhnlich ist, sind nicht die im Waffenstillstandsvertrag vereinbarten Zahlungen selbst, sondern die Tatsache, dass sie auch nach Saddams Sturz weiterlaufen. Seit April 2003 wurden 1,8 Milliarden Dollar Entschädigung an die Kompensations-Kommission der UN (UNCC) abgeführt, die die Anmeldung und Abgeltung finanzieller Forderungen von Genf aus koordiniert. Von dieser Summe gingen 37 Millionen an Großbritannien, 32,8 Mio. an die USA. Ja, Sie haben richtig gelesen: In den letzten 18 Monaten haben die Besatzer des Irak an die 70 Mio. Dollar von eben den Menschen abkassiert, die unter ihrer Besatzung leiden. Aber es kommt noch schlimmer: Die überwiegende Teil dieser Zahlungen - 78 Prozent - geht laut UNCC-Statistik an multinationale Konzerne.

Und dieser Prozess läuft schon seit Jahren, ohne dass die Medien das je problematisiert hätten. Von den insgesamt von der UN-Behörde festgelegten Reparationen für den Golfkrieg hat allein die Ölindustrie 21,5 Milliarden erhalten. Hier nur ein paar Beispiele aus der Dotationsliste: Halliburton (18 Mio.) Bechtel (7), Mobil (2,3), Shell (1,6), Pepsi (3,8) . . .

Dabei begründeten die betreffenden Firmen in der Mehrzahl der Fälle ihre Ansprüche nicht damit, dass Saddams Soldaten ihr Eigentum in Kuwait zerstört hätten, sondern schlicht mit "Gewinneinbußen" oder im Fall von American Express z.B, nur mit "Geschäftsrückgang" als Folge der irakischen Invasion.

Die Tatsache, dass nun die Irakis Entschädigungen an ihre eigenen Besatzer zahlen, ist umso schockierender, als diese selbst bisher nur verschwindend kleine Hilfszahlungen an den Irak geleistet haben.

Glücklicherweise gäbe es einen einfachen Weg, mit diesen grotesken Firmensubventionen Schluss zu machen: Die UN-Resolution 687 hält fest, dass bei allfälligen Reparationsleistungen "die Bedürfnisse des irakischen Volkes, die Zahlungsfähigkeit des Landes und die Erfordernisse der irakischen Wirtschaft in Rechnung zu stellen sind." Geschähe das wirklich, müsste der UN-Sicherheitsrat schon morgen beschließen, diesen Zahlungen ein Ende zu setzen.

Genau das fordert auch die Schuldentilgungsorganisation "Jubilee Irak": Reparationen stünden nach Meinung dieser britischen Initiative allen Opfern des Saddam-Regimes zu, und bezahlen müssten jene Länder, die Saddam einst mit Milliarden unterstützten, wissend, dass der Diktator damit Waffen kauft, um gegen seine Nachbarn und das eigene Volk Krieg zu führen. - Ja, so sollte es sein. Tatsächlich aber passiert das ganze Gegenteil. Statt Gelder in den Irak fließen zu lassen, werden sie abgesaugt. Höchste Zeit, die Flut in die richtigen Bahnen zu lenken. (DER STANDARD, Printausgabe, 25./26.10.2004)
 
25.10.2004


Mehr als 150 Ausländern droht die Todesstrafe
Regierung prüft Folter-Klage gegen Besatzungssoldaten



Bagdad - Mehr als 150 mutmaßlichen Terroristen aus dem arabischen Ausland droht im Irak die Todesstrafe. Die Terrorverdächtigen seien bereits der irakischen Justiz vorgeführt worden und müssten mit einer baldigen Verurteilung rechnen, sagte Iraks Justizminister Malik Dohan al Hassan in einem am Sonntag geführten Interview mit der Nachrichtenagentur AFP. Bei einer Verurteilung wegen Mordes würde die Todesstrafe verhängt. Die Verdächtigen stammten unter anderem aus Ägypten, Jordanien, Libanon, Syrien und Jemen.

Klagen gegen Besatzungssoldaten

Die irakische Regierung prüft nach Angaben des Ministers derzeit, ob sie vor britischen oder US-Gerichten Klage gegen Besatzungssoldaten einreichen kann, die an dem Folterskandal im Bagdader Abu-Ghraib-Gefängnis beteiligt gewesen seien. "Alle Straftaten müssen gemäß der Strafgesetzgebung des Landes, in dem sie verübt wurden, gesühnt werden, aber die Vereinigten Staaten lehnen die Anwendung dieses Grundsatzes bei ihren eigenen Soldaten ab", kritisierte Hassan.

Um die steigende Zahl der Strafgefangenen unterzubringen, lasse die Regierung derzeit mehrere Gefängnisse bauen. Die Strafanstalt Chan Bani Saad bei Bagdad solle einmal Platz für 3000 Insassen bieten, das neue Gefängnis von Nasiriyah im Südirak für 4000 Insassen. (APA)
 
25.10.2004



Pentagon soll Auftragsvergabe an Halliburton prüfen
Hochrangige Beamtin beschwerte sich über Unregelmäßigkeiten



Washington - Die US-Streitkräfte haben das Verteidigungsministerium gebeten, mögliche Unregelmäßigkeiten bei der Vergabe von Aufträgen für den Wiederaufbau im Irak zu prüfen. Konkret geht es um einen milliardenschweren Vertrag mit einer Tochterfirma des Halliburton-Konzerns, der früher von US-Vizepräsident Dick Cheney geleitet wurde. Das geht aus Dokumenten hervor, die die Nachrichtenagentur AP am Sonntag von Abgeordneten des US-Kongresses erhielt.

Aufträge ohne Ausschreibungen

In mehreren dieser Schreiben an die Rechtsabteilung der Streitkräfte beschwert sich eine hochrangige Beamtin darüber, dass der Auftrag an die Halliburton-Tochter Kellogg, Brown & Root (KBR) entgegen ihren Empfehlungen ohne Ausschreibung für fünf Jahre vergeben wurde. Auf die Ausschreibung war bei der Auftragsvergabe im Februar 2003, einen Monat vor Beginn des Irak-Kriegs, mit der Begründung verzichtet worden, die Angelegenheit sei zu dringlich.

Die Beschwerdeführerin, Bunnatine Greenhouse, kritisierte damals die Vertragslaufzeit als zu lang. Ihren Angaben zufolge wurden die Verträge dann ohne ihr Wissen von Untergebenen abgezeichnet, die sich mit höherrangigen Beamten abgesprochen hätten. Ähnlich sei es bei einem Auftrag zur Versorgung von US-Truppen auf dem Balkan gewesen, der im Mai dieses Jahres auslief und ohne Neuausschreibung verlängert wurde. In diesem Fall habe sie inoffiziell erfahren, dass "politische Gründe" den Ausschlag gegeben hätten. Eine Halliburton-Sprecherin wies die Vorwürfe zurück.

Rechnungsprüfer des Verteidigungsministeriums haben bereits mehrfach kritisiert, KBR habe für Benzinlieferungen in den Irak und andere Dienstleistungen überhöhte Preise verlangt. (APA/AP)
 
25.10.2004


Al Zarkawi bekennt sich zu Massaker
Jordanischer Terror-Drahtzieher übernimmt Verantwortung für Mord-Anschlag auf 49 irakische Soldaten

Bei dem Mord-Anschlag fanden 49 Nationalgardisten den Tod.


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Baakuba - Aufständische haben am Samstag in der ostirakischen Provinz Diyala 49 Nationalgardisten erschossen. Die irakische Polizei fand die Leichen am Wochenende am Rand der Straße von Badrah nach Mandala nahe der iranischen Grenze. 37 von ihnen wurden noch am Samstag, 12 weitere am Sonntag gefunden, bestätigte die Polizei in der Provinzhauptstadt Bakuba.

Auf dem Weg in den Urlaub

Die ermodeten irakischen Soldaten waren Rekruten, die im US-geführten irakischen Militärlager von Kirkusch für ihre Aufgaben in der Nationalgarde ausgebildet wurden. Sie waren auf dem Weg in den Urlaub nach Bakuba. Dabei gerieten sie offenbar in einen Hinterhalt der Aufständischen. Wie die Polizei in Bakuba schilderte, hielten die Rebellen die Busse der Rekruten an, ließen sie aussteigen und erschossen sie kaltblütig am Straßenrand.

Ein Kommandant der Nationalgarde sagte, die Leichen hätten bäuchlings auf der Straße gelegen und seien durch Kopfschüsse getötet worden. Sie hätten ihr Geld und ihre Ausweispapiere noch bei sich gehabt, die Mörder hätten ihnen lediglich die Schuhe abgenommen.

Das vom US-Militär geführte Militärlager in Kirkush bildet sowohl Angehörige der neuen irakischen Armee als auch Nationalgardisten aus. Die neuen Sicherheitskräfte sind ein bevorzugtes Ziel der Anschläge von Aufständischen und Selbstmordattentätern.

Botschaft im Internet

Der jordanische Terrordrahtzieher Abu Mussab al Zarqawi hat sich am Sonntagabend zu einem Anschlag am Vortag bekannt, bei dem im Ostirak fast 50 irakische Rekruten massakriert worden waren. "Den Söhnen von El Kaida al-Dschihad fi Bilad al-Rafidain gelang es, die stinkenden Köpfe von 48 Leuten zu ernten, die zur so genannten irakischen Nationalgarde gehörten", hieß es in einer Internet-Botschaft, die Al-Zarqawis Organisation unter ihrem neuen Namen veröffentlichte. Außerdem hätten ihre Männer zwei von vier Kleinbussen, in denen die Opfer unterwegs waren, sowie Geld, das ihnen als Sold ausbezahlt worden war, erbeutet, hieß es in der Botschaft. (APA/AP)
 
25.10.2004


Mindestens drei Tote bei Bomben-Anschlag in Bagdad
Attentat gegen Militärkonvoi in der Innenstadt nahe der "Grünen Zone"

In der so genannten "Grünen Zone" befinden sich der Sitz der irakischen Übergangsregierung und die britische und die US-amerikanische Botschaft.

Bagdad - Bei der Explosion einer Bombe in der irakischen Hauptstadt Bagdad sind am Montagmorgen mindestens drei Menschen ums Leben gekommen.

Sechs weitere Iraker und zwei US-Soldaten erlitten Verletzungen, bestätigte das US-Militärkommando in der irakischen Hauptstadt. Der Anschlag richtete sich gegen einen US-Konvoi.

Über dem Westufer des Tigris stiegen Rauchwolken auf. US-Hubschrauber flogen über das Gebiet.

Anschlag nahe australischer Botschaft

Der Anschlag ereignete sich wenige hundert Meter von der australischen Botschaft entfernt, die Australien aus Sicherheitsgründen im kommenden Jahr in die so genannte Grüne Zone verlegen will, in der auch die US-Vertretung ihren Sitz hat. (APA/AP)
 
25.10.2004



Aufständische im Westen des Irak schließen sich zusammen
"Islamische Bewegung für die Mudschahedin im Irak" will Rebellen koordinieren
Bagdad - Mehr als ein Dutzend Gruppen von Aufständischen im Westen des Irak haben sich nach eigenen Angaben zu einer gemeinsamen Organisation zusammengeschlossen. Bei der Nachrichtenagentur AFP ging am Montag ein Videoband ein, in dem sich die neue Gruppe als "Islamische Bewegung für die Mudschahedin im Irak" vorstellt.

Sie sei gegründet worden, damit sich die Rebellen besser organisieren und abstimmen könnten. Das Filmmaterial zeigt maskierte, Bomben bauende Männer sowie Bilder von angeblichen Anschlägen auf ein Gebäude in der Stadt Ramadi und einen US-Militärkonvoi.

Auf dem Video ist auch das Logo der neuen Gruppe dargestellt. In der Aufnahme sind unter anderem eine Landkarte des Irak in den Farben schwarz, rot und weiß der irakischen Flagge, ein Koran sowie das islamische Glaubensbekenntnis "Es gibt keinen Gott außer Gott und Mohammed ist sein Prophet" zu sehen. Die Echtheit des Filmmaterials konnte zunächst nicht überprüft werden. (APA)
 
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