US-Soldaten erschießen Schwangere
Wagen der Irakerin soll auf Armeestützpunkt zugefahren sein / Sorge über wachsenden Einfluss Irans in Basra
US-Soldaten haben in Irak nach Polizeiangaben eine schwangere Frau sowie eine junge Mutter mit ihrem Baby getötet. Nachdem tags zuvor im südirakischen Basra der Notstand verhängt wurde, verschärften Polizisten und Soldaten die Sicherheitskontrollen.
Bagdad - Die irakische Polizei berichtete am Donnerstag, in Samarra hätten US-Soldaten die Schwangere, die auf dem Weg zur Entbindung war, sowie ihre ebenfalls in dem Fahrzeug sitzende Schwester erschossen. Der Darstellung zufolge war der Fahrer falsch abgebogen und auf einen US-Militärstützpunkt zugefahren. Bei einem ähnlichen Vorfall in Baidschi sei eine Irakerin in ihrem Auto von einem Soldaten angeschossen worden, meldete das Militär. In einem Vorort von Kerbela, 110 Kilometer südlich von Bagdad, töteten US-Soldaten nach irakischen Angaben bei einer Razzia fünf Iraker, darunter eine Frau mit ihrem sieben Monate alten Baby. Bei der Explosion eines Sprengsatzes in Bagdad starben am Donnerstag zwei Zivilisten, 15 weitere Menschen wurden verletzt.
Kontrollen in Basra verstärkt
In Basra berichteten Augenzeugen am Donnerstag, überall seien Kontrollposten errichtet worden. Die erst vor knapp zwei Wochen vereidigte Regierung von Premier Nuri al- Maliki hatte den Notstand über die Hafenstadt am Mittwoch verhängt. Er soll für einen Monat gelten. Anders als weiter nördlich gelegene sunnitische Landesteile galt die südliche, überwiegend von Schiiten bewohnte Region lange Zeit als vergleichsweise ruhig. Allerdings hat die Gewalt gerade in Basra zuletzt deutlich zugenommen. In der rund 550 Kilometer von Bagdad entfernten Stadt wird ein großer Teil des Ölhandels abgewickelt. Den Ort kontrollieren wie den gesamten Süden Iraks britische Truppen.
Die Basra-Krise könnte für die Wirtschaft des Landes und damit für die Bemühungen, die Gewalt zu beenden, fatale Auswirkungen haben. Drei schiitische Fraktionen - die pro-iranische Sciri (Höchster Rat für die islamische Revolution in Irak) mit ihrer Miliz, den Badr-Brigaden, die Mahdi-Armee des schiitischen Rebellengeistlichen Moqtada Sadr und die in Basra sehr einflussreich schiitische Fadhila (Tugend)-Partei - tragen zunehmend Kämpfe um Macht und Einfluss gewaltsam aus. In dieser Situation fühlt sich die arabisch-sunnitische Minderheit diskriminiert und von "ethnischer Säuberung" bedroht. Einige Sunniten erhielten zum Selbstschutz finanzielle Unterstützung von saudischen Militanten. Hunderte Sunniten flüchteten in den vergangenen Wochen vor allem nach West-Bagdad.
Die britische Verwaltung und unabhängige Beobachter sind längst überzeugt davon, dass Iran durch Unterstützung der Badr-Milizen mit Waffen und Geld seinen Einfluss in Basra wie in ganz Süd-Irak intensiv ausweitet. Dagegen wehren sich auch die im Marschland ansässigen "Marsch-Araber", die den Badr-Milizen in den vergangenen Tagen heftige Kämpfe lieferten. Kriminelle Banden machen sich das Chaos für ihre Zwecke zunutze. Die Situation spitzte sich nun zu, als die Fadhila-Partei einen Streik in der Ölindustrie androhte, um Exporte zu stoppen und Bagdad unter Druck zu setzen.
In Washington bemüht sich die US-Regierung nach den schweren Vorwürfen eines Massakers von US-Soldaten im irakischen Ort Haditha um Schadensbegrenzung. Nach Berichten vom Donnerstag soll eine seit drei Monaten laufende Untersuchung der Armee bis zum Wochenende abgeschlossen sein. In einem vom Fernsehen ausgestrahlten Video schilderte eine zwölfjährige Zeugin das Vorgehen von US-Marineinfanteristen, die mehr als zwei Dutzend Zivilisten erschossen haben sollen. Als erste Konsequenz will das Pentagon mit einer Art Ethik-Grundkurs alle Angehörigen der Koalitionsgruppen in Irak in Grundwerten der Kriegsführung schulen. cer/rtr/ap/dpa
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Die Amerkianer denken echt die könnten machen was sie wollen TzzZzZ