Makedonec_Skopje
Gesperrt
Bürgerkrieg im Irak vor dem Ausbruch!!!!
Ein zweites Jugoslawien droht im Irak,nur hauen sich die Moslems jetzt gegenseitig die Köpfe ein.
Nach Anschlag auf Goldene Moschee droht Bürgerkrieg
Mehr als 90 sunnitische Moscheen angegriffen, über 100 Menschen getötet - Sunniten sagten die Gespräche zur Regierungsbildung ab
Eine ausgebrannte Moschee in Bagdad
Die Welle der religiös motivierten Gewalt nimmt keine Ende: Nun setzt die größte sunnitische Partei ihre Regierungsgespräche aus.Von Gregor Mayer
Mehr als 90 sunnitische Moscheen wurden angegriffen, mehr als 100 Menschen getötet. Selbst vor Medienstars und Geistlichen macht die Wut der Schiiten nach der Zerstörung der Goldenen Moschee nicht Halt. Die Sunniten sagten die Gespräche zur Regierungsbildung ab.
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Bagdad/Kairo – Die blutige Spur der Rache, die sich durchs ganze Land zieht, macht deutlich: Die irakischen Schiiten, außer sich vor Zorn über die Zerstörung ihrer Goldenen Moschee in Samarra, sind kaum mehr zu halten. Nachdem Extremisten eines ihrer wichtigsten Heiligtümer in Trümmer legten, stehen jetzt sunnitische Moscheen in Flammen, von Kugeln durchsiebte Leichen werden an den Straßenrand gekippt.
Die blindwütige Rache macht auch vor Medienstars nicht halt. Am Donnerstag morgen wurde die in der Region weithin bekannte Al-Arabiya-Reporterin Atwar Baghad an den Toren von Samarra erschossen aufgefunden. Mit ihr starben ein Kameramann und ein Tontechniker.
Bei Hilla, 100 Kilometer südlich von Bagdad, stürmten Bewaffnete in eine sunnitische Moschee, um deren Imam regelrecht hinzurichten. In Bakuba, 60 Kilometer nordöstlich von Bagdad, erschossen Bewaffnete aus einem fahrenden Auto heraus den Wächter einer sunnitischen Moschee. Vorfälle dieser Art ereigneten sich zu Dutzenden seit der als höchste Gotteslästerung empfundenen Sprengung der goldenen Kuppel des Askari-Schreins von Samarra, eines der wichtigsten Heiligtümer der Schiiten. Seit Mittwoch wurden mehr als 100 Menschen getötet. Die Sicherheitskräfte sind in höchster Alarmbereitschaft. Vergeltung dürfte sehr bald die Gegengewalt auf den Plan rufen. Die Angst vor einem Bürgerkrieg geht um.
Dabei ist eine Art Bruderkrieg zwischen Schiiten und der Minderheit der Sunniten längst im Gange, der zunächst fast unmerklich begann, nachdem das US-Militär vor knapp drei Jahren das Zweistromland besetzt hatte. Sunnitische Extremisten, darunter Anhänger des jordanischen Al-Kaida-Terroristen Abu Musab al-Zarqawi, haben seit Mitte 2003 teils verheerende Selbstmordanschläge auf schiitische Geistliche und Gläubige, auf Rekrutierungsbüros und belebte vor allem von Schiiten besuchte Marktplätze verübt. Die im Gegenzug verübten Morde an sunnitischen Persönlichkeiten durch schiitische Todesschwadronen sind oft weniger spektakulär, bringen aber die Sunniten im Irak nicht weniger auf.
Wachsende Spaltung
Der Bombenanschlag auf die Goldene Moschee aber könnte jetzt die lange schwelende Glut gefährlich anfachen. "Wir müssen jetzt alle zusammenstehen, um einen Bürgerkrieg abzuwenden", warnte Übergangspräsident Jalal Talabani, ein Kurde. Sein Versuch, am Donnerstag die Spitzenvertreter aller maßgeblichen Parteien an einen Tisch zu bringen, um über einen Weg zur Entspannung der Lage zu beraten, hatte nicht den erwünschten Erfolg. Die "Irakische Eintracht", das größte sunnitische Parteienbündnis, blieb dem Treffen fern.
Auch das vom US-Botschafter Zalmay Khalilzad stark geförderte Bemühen, eine neue Regierung unter Einschluss der bisher nicht angemessen repräsentierten Sunniten zu bilden, steht unter keinem guten Stern mehr. Zwei Monate nach der Parlamentswahl hätten die schwierigen Koalitionsgespräche in die Endphase treten sollen. Die "Irakische Eintracht" hat die Gespräche mit den Schiiten und den Kurden ausgesetzt.
Die Woge der Gewalt wäre wahrscheinlich noch höher geschlagen, wenn nicht der angesehene schiitische Großayatollah Ali al-Sistani zur Ruhe aufgerufen hätte. Doch sein Londoner Sprecher Fadil Bahar al-Ulum dämpfte allzu hoch gesteckte Erwartungen in den mäßigenden Einfluss des Klerikers. "Mit einer schnellen Beruhigung sollte man nicht rechnen", sagte er dem britischen Sender BBC in einem Interview, "denn es gibt Leute, die schlicht nicht zu kontrollieren sind."
http://derstandard.at/
Ein zweites Jugoslawien droht im Irak,nur hauen sich die Moslems jetzt gegenseitig die Köpfe ein.
Nach Anschlag auf Goldene Moschee droht Bürgerkrieg
Mehr als 90 sunnitische Moscheen angegriffen, über 100 Menschen getötet - Sunniten sagten die Gespräche zur Regierungsbildung ab
Eine ausgebrannte Moschee in Bagdad
Die Welle der religiös motivierten Gewalt nimmt keine Ende: Nun setzt die größte sunnitische Partei ihre Regierungsgespräche aus.Von Gregor Mayer
Mehr als 90 sunnitische Moscheen wurden angegriffen, mehr als 100 Menschen getötet. Selbst vor Medienstars und Geistlichen macht die Wut der Schiiten nach der Zerstörung der Goldenen Moschee nicht Halt. Die Sunniten sagten die Gespräche zur Regierungsbildung ab.
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Bagdad/Kairo – Die blutige Spur der Rache, die sich durchs ganze Land zieht, macht deutlich: Die irakischen Schiiten, außer sich vor Zorn über die Zerstörung ihrer Goldenen Moschee in Samarra, sind kaum mehr zu halten. Nachdem Extremisten eines ihrer wichtigsten Heiligtümer in Trümmer legten, stehen jetzt sunnitische Moscheen in Flammen, von Kugeln durchsiebte Leichen werden an den Straßenrand gekippt.
Die blindwütige Rache macht auch vor Medienstars nicht halt. Am Donnerstag morgen wurde die in der Region weithin bekannte Al-Arabiya-Reporterin Atwar Baghad an den Toren von Samarra erschossen aufgefunden. Mit ihr starben ein Kameramann und ein Tontechniker.
Bei Hilla, 100 Kilometer südlich von Bagdad, stürmten Bewaffnete in eine sunnitische Moschee, um deren Imam regelrecht hinzurichten. In Bakuba, 60 Kilometer nordöstlich von Bagdad, erschossen Bewaffnete aus einem fahrenden Auto heraus den Wächter einer sunnitischen Moschee. Vorfälle dieser Art ereigneten sich zu Dutzenden seit der als höchste Gotteslästerung empfundenen Sprengung der goldenen Kuppel des Askari-Schreins von Samarra, eines der wichtigsten Heiligtümer der Schiiten. Seit Mittwoch wurden mehr als 100 Menschen getötet. Die Sicherheitskräfte sind in höchster Alarmbereitschaft. Vergeltung dürfte sehr bald die Gegengewalt auf den Plan rufen. Die Angst vor einem Bürgerkrieg geht um.
Dabei ist eine Art Bruderkrieg zwischen Schiiten und der Minderheit der Sunniten längst im Gange, der zunächst fast unmerklich begann, nachdem das US-Militär vor knapp drei Jahren das Zweistromland besetzt hatte. Sunnitische Extremisten, darunter Anhänger des jordanischen Al-Kaida-Terroristen Abu Musab al-Zarqawi, haben seit Mitte 2003 teils verheerende Selbstmordanschläge auf schiitische Geistliche und Gläubige, auf Rekrutierungsbüros und belebte vor allem von Schiiten besuchte Marktplätze verübt. Die im Gegenzug verübten Morde an sunnitischen Persönlichkeiten durch schiitische Todesschwadronen sind oft weniger spektakulär, bringen aber die Sunniten im Irak nicht weniger auf.
Wachsende Spaltung
Der Bombenanschlag auf die Goldene Moschee aber könnte jetzt die lange schwelende Glut gefährlich anfachen. "Wir müssen jetzt alle zusammenstehen, um einen Bürgerkrieg abzuwenden", warnte Übergangspräsident Jalal Talabani, ein Kurde. Sein Versuch, am Donnerstag die Spitzenvertreter aller maßgeblichen Parteien an einen Tisch zu bringen, um über einen Weg zur Entspannung der Lage zu beraten, hatte nicht den erwünschten Erfolg. Die "Irakische Eintracht", das größte sunnitische Parteienbündnis, blieb dem Treffen fern.
Auch das vom US-Botschafter Zalmay Khalilzad stark geförderte Bemühen, eine neue Regierung unter Einschluss der bisher nicht angemessen repräsentierten Sunniten zu bilden, steht unter keinem guten Stern mehr. Zwei Monate nach der Parlamentswahl hätten die schwierigen Koalitionsgespräche in die Endphase treten sollen. Die "Irakische Eintracht" hat die Gespräche mit den Schiiten und den Kurden ausgesetzt.
Die Woge der Gewalt wäre wahrscheinlich noch höher geschlagen, wenn nicht der angesehene schiitische Großayatollah Ali al-Sistani zur Ruhe aufgerufen hätte. Doch sein Londoner Sprecher Fadil Bahar al-Ulum dämpfte allzu hoch gesteckte Erwartungen in den mäßigenden Einfluss des Klerikers. "Mit einer schnellen Beruhigung sollte man nicht rechnen", sagte er dem britischen Sender BBC in einem Interview, "denn es gibt Leute, die schlicht nicht zu kontrollieren sind."
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