Die Bigotterie vieler Menschen in der westlichen Gesellschaft bricht wieder mal neue Rekorde.
Am Mittwoch starben in Kabul über 100 Menschen durch eine Explosion von 1500 kg Sprengstoff. Der Terrorist oder die Terroristen hatten die deutsche Botschaft im Visier; die Opfer waren jedoch allesamt unschuldige Zivilisten (neben einem Fahrer eines BBC-Wagens). Dies geschah mitten im Diplomatenviertel und mit Ausnahme Deutschlands und Kanadas kamen keine offiziellen Reaktionen. Auch die Meldungen auf Twitter und Facebook hielten sich in Grenzen. Gestern explodierten dann wieder drei Bomben in Kabul, die den Tod von 20 Menschen forderten. Diesmal geschah der Anschlag während einer Beerdigungszeremonie. Die Reaktionen waren (wohl wegen der «tiefen» Opferzahl) noch spärlicher bzw. sie fielen ganz aus.
Gestern wurde die Welt wieder von einem Terroranschlag erschüttert. Die Reaktionen aus der westlichen Welt liessen aber nun nicht lange auf sich warten. Noch in derselben Nacht twitterten Trump, Juncker und Macron. Heute Morgen folgten weitere Reaktionen von überall aus der Welt und aus offizieller Seite.
Jetzt mal ein paar Fragen: Wie ernst soll man diese «Solidaritätsbekundungen» nehmen? Und mit welcher Begründung ignoriert man Anschläge, die ausserhalb der westlichen Welt geschehen? Letztendlich stellt sich die Frage, ob «christliche» und «muslimische» Opfer in den Medien gleich oder anders behandelt werden?