Ja, ja, Schweizer und Schwaben... Das sind die Schotten, die zu geizig waren für die Überfahrt...
Ein Vergleich der Brutto- oder Nettogehälter ist in dieser Form nicht sinnvoll. Man muß die Einnahmen- und Ausgabensituation als Ganzes betrachten, was wiederum schwierig ist, weil nicht jedermann in der gleichen Situation wie Familie "Mustermann" ist.
Was bietet der jeweilige Staat für welchen Preis, wie sind verschiedene Lebensbereiche organisiert?
- Ist Bildung kostenlos oder muß Schulgeld bezahlt werden? Werden Lernmittel gestellt oder müssen sie selbst angeschafft werden?
- Wie gut und wie teuer ist die Kinderbetreuung?
- Wie ist das Gesundheitswesen organisiert? Was kostet eine Krankenversicherung und was leistet sie?
- Wie ist man gegen Arbeitslosigkeit abgesichert?
- Wie ist man gegen Arbeitsunfähigkeit abgesichert?
- Wie ist die Altersvorsorge staatlicherseits?
- Wie hoch sind die Verbrauchssteuern?
- Wie hoch sind sonstige Steuern? (Kfz-St, MineralölSt, AlkoholSt, TabakSt, LuxusSt, GrundSt usw. usf.)
- Was für Abgaben fallen an (Maut auf Autobahnen, Brücken und für Tunnels, Wie teuer sind Wasser, Abwasser, Strom, Telekommunikation, Gas, Straßenreinigung, Müllabfuhr, Rundfunkgebühren, ÖPNV etc.)
- Wie teuer sind private Versicherungen? (z. B. Hausratvers in lawinengefährdeten Regionen)
- Wie hoch ist das allgemeine Preisniveau? In einem Land, in dem höhere Löhne gezahlt werden, sind Dienstleistungen dementsprechend teurer)
Natürlich muß man auch internationales Engagement irgendwo mit einpreisen (Entwicklungshilfe, Militäreinsätze), auch wenn man sie persönlich für entbehrlich hält.
Die finanziellen Belastungen des 2. WK sind inzwischen weitgehend überwunden.
Dann wäre da noch der letzte Punkt: die Schweiz ist nicht in der EU. Die Schweizer sind Schmarotzer und die EU ist zu gutmütig. Selbstverständlich profitiert die Schweiz vom Schengener Abkommen, sie absorbiert gerne illegales Geld von EU-Bürgern und kassiert reichlich Transitgebühren. Sie nutzt alle Vorteile, die die EU bietet, fast wie ein Mitglied, hält sich dabei aber aus allem heraus, was finanzielle oder sonstige Risiken darstellt.
Aber was wäre, wenn die EU sich nicht mehr länger zum Narren halten ließe?
- Wenn an allen Grenzübergängen zur Schweiz intensive Kontrollen durchgeführt würden? Der Schwarzgeldstrom würde ebenso versiegen, wie der Tourismus.
- Wenn die EU hohe Einfuhr- und Transitzölle auf schweizerische Waren erheben würde? Die Schokoladenprodukte und Käse würden aus den Supermärkten verschwinden (und auch die anderen Wirtschaftszweige, die nicht so offensichtlich sind, würden einbrechen).
- Wenn man die Schweiz von den europäischen Versorgungsnetzen abkoppeln würde? Kein Strom, kein Öl, kein Gas- es würde nicht lange dauern und es wäre in der Schweiz wieder so, wie in den Heidi-Geschichten.
- Wenn man nicht EU-Gesellschaften die Überflüge in Richtung Schweiz untersagen würde? EU-Häfen für schweizer Waren sperren würde? Man könnte hier beliebig fortfahren. Selbst kleine, symbolische Handlungen in dieser Richtung würden sehr schnell zu starken Irritationen führen.
Die EU ist eine Solidargemeinschaft. Man hat sie zu schnell ausgedehnt und ihr zuwenige politische Befugnisse mit auf den Weg gegeben- ein Geburtsfehler. Aber das Prinzip ist im Grunde alternativlos, zum Wohle aller. Und es könnte natürlich wesentlich wirkungsvoller sein, wenn sich auch andere wohlhabende Staaten mit an den Kosten beteiligen würden, bspw. die Schweiz oder auch Norwegen.