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Seid ihr stolz auf eure Herkunft?

Seid ihr Stolz auf eure Herkunft?

  • Ja

    Stimmen: 37 80,4%
  • Nein

    Stimmen: 9 19,6%

  • Umfrageteilnehmer
    46
Ich auch, aber ich differenziere da zwischen persönlicher Verantwortung und kollektiver Verantwortung des Staates.
Das erstere muss nicht sein, keiner ist persönlich für die Taten seiner Vorfahren oder Mitmenschen verantwortlich, der Staat allerdings sollte besonders in so einem drastischen Fall wie dem Holocaust, gewisse Verantwortung übernehmen. Ob sich diese in einer offiziellen Entschuldigung, Reparationaszahlungen oder sonstwas äußert ist dann wiederum eine andere Frage und muss von Fall zu Fall neu diskutiert werden.

Reparationszahlungen??? Den "Jüngeren" die Last aufbürden, die 0 für die Ereignisse können?! Sorry, aber das kann man nicht von uns verlangen.
 
Reparationszahlungen??? Den "Jüngeren" die Last aufbürden, die 0 für die Ereignisse können?! Sorry, aber das kann man nicht von uns verlangen.

Entschädigungszahlungen ist das bessere Wort :)
Unbedingt gerecht für den Einzelnen ist es nicht, aber wird vielfach so betrieben. Und damit meine ich nicht nur Zahlungen an andere Länder. Auch Opfer irgendwelcher staatlicher Repressionspolitik, werden oftmals so entschädigt. Oder Missbrauchsopfer in staatlichen Jugendheimen. Welcher Deutscher kann schon etwas dafür, was vor 40 Jahren in Kinderheimen passiert ist? Trotzdem zahlt der Steuerzahler dafür. Und das ist auch okay so, die Gesellschaft hat eine gewisse Verantwortung gegenüber Einzelnen. Und was Zahlungen an andere Länder betrifft, hat es diplomatisch gesehen schon einen Sinn. Man will gute Beziehungen zu möglichst vielen Staaten, mit den Zahlungen zeigt man "wir übernehmen Verantwortung für das was unsere Land vor einigen Jahrzehnten gemacht hat, wir lassen die Opfer nicht allein." Ein Muss ist das vlt. nicht, aber ein riesiger Pluspunkt für die Außenpolitik und für die außenpolitischen Beziehungen ist es allemal.

Und ich beziehe mich jetzt nicht nur auf Deutschland.
 
Entschädigungszahlungen ist das bessere Wort :)
Unbedingt gerecht für den Einzelnen ist es nicht, aber wird vielfach so betrieben. Und damit meine ich nicht nur Zahlungen an andere Länder. Auch Opfer irgendwelcher staatlicher Repressionspolitik, werden oftmals so entschädigt. Oder Missbrauchsopfer in staatlichen Jugendheimen. Welcher Deutscher kann schon etwas dafür, was vor 40 Jahren in Kinderheimen passiert ist? Trotzdem zahlt der Steuerzahler dafür. Und das ist auch okay so, die Gesellschaft hat eine gewisse Verantwortung gegenüber Einzelnen. Und was Zahlungen an andere Länder betrifft, hat es diplomatisch gesehen schon einen Sinn. Man will gute Beziehungen zu möglichst vielen Staaten, mit den Zahlungen zeigt man "wir übernehmen Verantwortung für das was unsere Land vor einigen Jahrzehnten gemacht hat, wir lassen die Opfer nicht allein." Ein Muss ist das vlt. nicht, aber ein riesiger Pluspunkt für die Außenpolitik und für die außenpolitischen Beziehungen ist es allemal.

Und ich beziehe mich jetzt nicht nur auf Deutschland.

Abgesehen davon, dass dies alles nichts mehr mit dem Thema der Umfrage zu tun hat, ist es vom ersten bis zum letzten Wort absoluter Schwachsinn!

Natürlich geht es nur ums Geld. Leute, die längst nicht betroffen sind, wollen Geld von Leuten, die nichts (in der Sache) verbrochen haben. Geht’s noch frecher?

Ich will gefälligst auch Geld – pardon: Entschädigungszahlungen - von den Türken, weil die haben nämlich vor 500 Jahren unter dem Kommando von Sultan Süleyman dem Prächtigen Wien belagert! In Istanbul steht heute noch eine „prächtige“ Moschee ihm zu Ehren. Da ist sicher was zu holen! Die paar Kipferl und der Kaffee den sie zurückgelassen haben, sind mir zu wenig!

Mit der Einnahme Adrianopels (1361) und den gewonnenen Schlachten an der Mariza (1371), auf dem Amselfeld (1389) und bei Nikopolis (1396) sowie der zweiten Schlacht auf dem Amselfeld (1448) hatten sich die Osmanen auf europäischem Boden als bedeutende Militärmacht erwiesen. Sie konnten weite Teile der Balkanhalbinsel unterwerfen. Was ist mit Reparationszahlungen?

„Die Gesellschaft hat eine Verantwortung gegenüber Einzelnen“ Frage: Wer ist „Die Gesellschaft“? -> Jeder Einzelne! Jeder ist also Jedem gegenüber Verantwortlich. Einen Schaaas ist jeder für den anderen Verantwortlich! „Die Gesellschaft“ ist bestenfalls für seine Politiker verantwortlich, die sie gewählt hat. Die Ungarn sind als Kollektiv verantwortlich für Viktor Orban, den sie mit 2/3 Mehrheit gewählt haben, und dessen Politik genauso wie die Türken für ihren Erdogan, was auch immer der noch vor hat.

Gute Beziehungen zu anderen Ländern kann man nicht kaufen. Die muss man sich durch entsprechendes Verhalten erwerben!

„Wir übernehmen Verantwortung für das was unser Land vor x Jahrzehnten einmal aufgeführt hat…“ Ja, wenn´s um Arbeitsteilung geht, trage ich auch immer am liebsten die Verantwortung. Sollen sich doch die anderen mit dem schweren Gerät abrackern!

Nein – spätestens wenn der letzte „Anspruchsberechtigte“ und der letzte Schuldige entschädigt bzw. verstorben ist, ist Schluss. Fertig Aus!

Simon Wiesenthal, österreichisch-jüdischer Überlebender des Holocaust (Insasse von KZ Mauthausen) sowie Architekt, Publizist und Schriftsteller antwortete einmal auf die Frage eines ORF-Journalisten, wann denn die Nazi-Jagd ein Ende haben wird: Diese Jagd wird NIE zu Ende sein!

Ich frage mich, wen jagd man, wenn alle Nazis verurteilt oder tot sind? Deren Nachkommen???
 
Abgesehen davon, dass dies alles nichts mehr mit dem Thema der Umfrage zu tun hat, ist es vom ersten bis zum letzten Wort absoluter Schwachsinn!

Natürlich geht es nur ums Geld. Leute, die längst nicht betroffen sind, wollen Geld von Leuten, die nichts (in der Sache) verbrochen haben. Geht’s noch frecher?

Ich will gefälligst auch Geld – pardon: Entschädigungszahlungen - von den Türken, weil die haben nämlich vor 500 Jahren unter dem Kommando von Sultan Süleyman dem Prächtigen Wien belagert! In Istanbul steht heute noch eine „prächtige“ Moschee ihm zu Ehren. Da ist sicher was zu holen! Die paar Kipferl und der Kaffee den sie zurückgelassen haben, sind mir zu wenig!

Mit der Einnahme Adrianopels (1361) und den gewonnenen Schlachten an der Mariza (1371), auf dem Amselfeld (1389) und bei Nikopolis (1396) sowie der zweiten Schlacht auf dem Amselfeld (1448) hatten sich die Osmanen auf europäischem Boden als bedeutende Militärmacht erwiesen. Sie konnten weite Teile der Balkanhalbinsel unterwerfen. Was ist mit Reparationszahlungen?

„Die Gesellschaft hat eine Verantwortung gegenüber Einzelnen“ Frage: Wer ist „Die Gesellschaft“? -> Jeder Einzelne! Jeder ist also Jedem gegenüber Verantwortlich. Einen Schaaas ist jeder für den anderen Verantwortlich! „Die Gesellschaft“ ist bestenfalls für seine Politiker verantwortlich, die sie gewählt hat. Die Ungarn sind als Kollektiv verantwortlich für Viktor Orban, den sie mit 2/3 Mehrheit gewählt haben, und dessen Politik genauso wie die Türken für ihren Erdogan, was auch immer der noch vor hat.

Gute Beziehungen zu anderen Ländern kann man nicht kaufen. Die muss man sich durch entsprechendes Verhalten erwerben!

„Wir übernehmen Verantwortung für das was unser Land vor x Jahrzehnten einmal aufgeführt hat…“ Ja, wenn´s um Arbeitsteilung geht, trage ich auch immer am liebsten die Verantwortung. Sollen sich doch die anderen mit dem schweren Gerät abrackern!

Nein – spätestens wenn der letzte „Anspruchsberechtigte“ und der letzte Schuldige entschädigt bzw. verstorben ist, ist Schluss. Fertig Aus!

Simon Wiesenthal, österreichisch-jüdischer Überlebender des Holocaust (Insasse von KZ Mauthausen) sowie Architekt, Publizist und Schriftsteller antwortete einmal auf die Frage eines ORF-Journalisten, wann denn die Nazi-Jagd ein Ende haben wird: Diese Jagd wird NIE zu Ende sein!

Ich frage mich, wen jagd man, wenn alle Nazis verurteilt oder tot sind? Deren Nachkommen???



Klingt normal gut. Aber ich würde eine Gegenhypothese in den Raum stellen, die unabhängig meiner eigenen Haltung zum Thema lediglich logischer Intention entstammt: Wenn das so wäre wie mit den Reparationen und wann das aufhört usw.; Warum tut man das dann und wann hört es auf, dass man zbs. ein ganzes Volk an den Staatschulden beteiligt, durch Steuern usw.??

Beispiel Griechenland, wo die Löhne beträchtlich gekürzt und diverse weitere "Aktionen" eingeführt worden sind.

Warum muß also das Volk, der unschuldige,untätige Bürger für Schulden bezahlen, die der Staat bei irgendwelchen ( auch noch ausländischen Banken!!) Banken zbs. hat????

So könnten doch die Bürger praktisch sagen, sie haben doch persönlich nichts damit zu tun, also wollen sie auch unbehelligt bleiben.

Mal so als Gedanke eingeworfen.........
 
Klingt normal gut. Aber ich würde eine Gegenhypothese in den Raum stellen, die unabhängig meiner eigenen Haltung zum Thema lediglich logischer Intention entstammt: Wenn das so wäre wie mit den Reparationen und wann das aufhört usw.; Warum tut man das dann und wann hört es auf, dass man zbs. ein ganzes Volk an den Staatschulden beteiligt, durch Steuern usw.??

Beispiel Griechenland, wo die Löhne beträchtlich gekürzt und diverse weitere "Aktionen" eingeführt worden sind.

Warum muß also das Volk, der unschuldige,untätige Bürger für Schulden bezahlen, die der Staat bei irgendwelchen ( auch noch ausländischen Banken!!) Banken zbs. hat????

So könnten doch die Bürger praktisch sagen, sie haben doch persönlich nichts damit zu tun, also wollen sie auch unbehelligt bleiben.

Mal so als Gedanke eingeworfen.........

Weil das Volk der Staat ist.

Der ehemalige SPÖ Bundeskanzler Bruno Kreisky konnte um den Preis starker Budgetdefizite lange ein hohes Wirtschaftswachstum und die stets als prioritär angesehene Vollbeschäftigung halten.
Um den Preis starker Budgetdefizite konnten lange ein hohes Wirtschaftswachstum und die von Kreisky stets als prioritär angesehene Vollbeschäftigung gehalten werden. Kreisky fasste sein Ziel der Vollbeschäftigung in einem legendären Ausspruch zusammen: „Mir sind ein paar Milliarden Schilling Schulden lieber als ein paar hunderttausend Arbeitslose“. Das Volk jubelte ihm zu und wählten ihn mit absoluter Mehrheit. Milliarden Schulden konnten sich die Menschen nicht vorstellen. Es ist zu abstrakt, außerdem sind es ja „Staatsschulden“, also nicht seine eigenen. Arbeitslosigkeit konnten sie sich jedoch ganz konkret vorstellen.

Wohin Staatsverschuldung führt, wissen wir heute besser als in den 70er Jahren.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich glaub sogar zu Rekordzeit lag die Arbeitslosigkeit unter Kreisky bei paar hundert Leuten :)

Jaja, die Schulden zahlen wir heute noch immer zurück...
 
Abgesehen davon, dass dies alles nichts mehr mit dem Thema der Umfrage zu tun hat, ist es vom ersten bis zum letzten Wort absoluter Schwachsinn!

Natürlich geht es nur ums Geld. Leute, die längst nicht betroffen sind, wollen Geld von Leuten, die nichts (in der Sache) verbrochen haben. Geht’s noch frecher?

Ich will gefälligst auch Geld – pardon: Entschädigungszahlungen - von den Türken, weil die haben nämlich vor 500 Jahren unter dem Kommando von Sultan Süleyman dem Prächtigen Wien belagert! In Istanbul steht heute noch eine „prächtige“ Moschee ihm zu Ehren. Da ist sicher was zu holen! Die paar Kipferl und der Kaffee den sie zurückgelassen haben, sind mir zu wenig!

Mit der Einnahme Adrianopels (1361) und den gewonnenen Schlachten an der Mariza (1371), auf dem Amselfeld (1389) und bei Nikopolis (1396) sowie der zweiten Schlacht auf dem Amselfeld (1448) hatten sich die Osmanen auf europäischem Boden als bedeutende Militärmacht erwiesen. Sie konnten weite Teile der Balkanhalbinsel unterwerfen. Was ist mit Reparationszahlungen?

„Die Gesellschaft hat eine Verantwortung gegenüber Einzelnen“ Frage: Wer ist „Die Gesellschaft“? -> Jeder Einzelne! Jeder ist also Jedem gegenüber Verantwortlich. Einen Schaaas ist jeder für den anderen Verantwortlich! „Die Gesellschaft“ ist bestenfalls für seine Politiker verantwortlich, die sie gewählt hat. Die Ungarn sind als Kollektiv verantwortlich für Viktor Orban, den sie mit 2/3 Mehrheit gewählt haben, und dessen Politik genauso wie die Türken für ihren Erdogan, was auch immer der noch vor hat.

Gute Beziehungen zu anderen Ländern kann man nicht kaufen. Die muss man sich durch entsprechendes Verhalten erwerben!

„Wir übernehmen Verantwortung für das was unser Land vor x Jahrzehnten einmal aufgeführt hat…“ Ja, wenn´s um Arbeitsteilung geht, trage ich auch immer am liebsten die Verantwortung. Sollen sich doch die anderen mit dem schweren Gerät abrackern!

Nein – spätestens wenn der letzte „Anspruchsberechtigte“ und der letzte Schuldige entschädigt bzw. verstorben ist, ist Schluss. Fertig Aus!

Simon Wiesenthal, österreichisch-jüdischer Überlebender des Holocaust (Insasse von KZ Mauthausen) sowie Architekt, Publizist und Schriftsteller antwortete einmal auf die Frage eines ORF-Journalisten, wann denn die Nazi-Jagd ein Ende haben wird: Diese Jagd wird NIE zu Ende sein!

Ich frage mich, wen jagd man, wenn alle Nazis verurteilt oder tot sind? Deren Nachkommen???

Es gibt eben verschiedene Meinungen zu dem Thema.
Ich habe lediglich beschrieben wie es oftmals abläuft und warum ich das in Ordnung finde. Ich sehe ein warum z.B. die deutsche Bundesregierung Entschädigungen an den Staat Israel und an Zwangsarbeiter zahlt.
Mit den Eroberungen der Osmanen ist der 2. WK aber nicht vergleichbar. Opfer des Holocausts leben heute noch, sind traumatisiert und haben Traumata an ihre Kinder weitergegeben. Täter gibt es auch noch (siehe Prozesse gg. irgendwelche SS-Männer) und somit ist die ganze Holocaust-Geschichte noch immer präsent. Von den Eroberungsfeldzügen der Osmanen ist keiner mehr betroffen, ganz abgesehen davon, dass sich der Holocaust, durch seine Singularität, gar nicht mit Schlachten die während des Mittelalters stattgefunden haben, vergleichen lässt.

Die Gesellschaft ist für mich ein Kollektiv, dass sich aus jedem einzelnen zusammen setzt, und da sehe ich definitiv eine Verantwortung für den Einzelnen. Wenn ich arbeite und Steuern zahle, will ich auch, dass mit meinen Steuern ein funktionierendes Sozialsystem aufgebaut wird--> Menschen, denen es schlechter geht als mir, sollen die Möglichkeit bekommen eine menschenwürdiges Leben zu führen. Und Entschädigungszahlungen an Missbrauchsopfer staatlicher Heime, Holocaust-Überlebende oder Zwangsarbeiter gehören für mich zu "erweiterten Sozialleistungen".

Gute Beziehungen erreicht man aber auch dadurch, dass man Länder, Völker, die man in der Vergangheit verfolgt oder anderweitig unterdrückt hat, finanziell unterstützt, wie denn sonst? Und das betrifft nicht nur Deutsche und Juden, sondern auch Australier und Aboriginies, die ehem. Kolonialmächte und ihre ehem. Kolonien usw. Ebenso die ledigen Mütter in Australien, die bis in die 70er Jahre hinein ihre Kinder weggenommen worden sind, verdienen eine finanzielle Entschädigung, auch wenn die Mehrheit der Australier von heute, nichts für diese Ungerechtigkeit kann.

Was Simon Wiesenthal genau gemeint hat, in welchem Kontext er dieses Zitat gesagt hat weiß ich nicht, ich denke er bezog sich auf sein Leben, dass die Jagd auf Nazis in seinem Leben nie aufhören wird, was ja klar, ist, da die Naziverbrecher zu seiner Generation gehört haben, und teilweise jünger waren, d.h. während er gelebt hat, haben auch die Naziverbrecher gelebt, die leben ja teilweise jetzt noch und es werden ihnen zum Glück jetzt noch Prozesse gemacht, wenn auch nur sehr selten, leider.

Dass die Nachkommen persönlich, keinerlei schuld haben ist klar und steht nicht zur Debatte, aber warum ich persönlich finanzielle Entschädigungen trotzdem für gerechtfertigt halte, hab ich oben erläutert.
 
Es gibt eben verschiedene Meinungen zu dem Thema.
Ich habe lediglich beschrieben wie es oftmals abläuft und warum ich das in Ordnung finde. Ich sehe ein warum z.B. die deutsche Bundesregierung Entschädigungen an den Staat Israel und an Zwangsarbeiter zahlt.
Mit den Eroberungen der Osmanen ist der 2. WK aber nicht vergleichbar. Opfer des Holocausts leben heute noch, sind traumatisiert und haben Traumata an ihre Kinder weitergegeben. Täter gibt es auch noch (siehe Prozesse gg. irgendwelche SS-Männer) und somit ist die ganze Holocaust-Geschichte noch immer präsent. Von den Eroberungsfeldzügen der Osmanen ist keiner mehr betroffen, ganz abgesehen davon, dass sich der Holocaust, durch seine Singularität, gar nicht mit Schlachten die während des Mittelalters stattgefunden haben, vergleichen lässt.

Die Gesellschaft ist für mich ein Kollektiv, dass sich aus jedem einzelnen zusammen setzt, und da sehe ich definitiv eine Verantwortung für den Einzelnen. Wenn ich arbeite und Steuern zahle, will ich auch, dass mit meinen Steuern ein funktionierendes Sozialsystem aufgebaut wird--> Menschen, denen es schlechter geht als mir, sollen die Möglichkeit bekommen eine menschenwürdiges Leben zu führen. Und Entschädigungszahlungen an Missbrauchsopfer staatlicher Heime, Holocaust-Überlebende oder Zwangsarbeiter gehören für mich zu "erweiterten Sozialleistungen".

Gute Beziehungen erreicht man aber auch dadurch, dass man Länder, Völker, die man in der Vergangheit verfolgt oder anderweitig unterdrückt hat, finanziell unterstützt, wie denn sonst? Und das betrifft nicht nur Deutsche und Juden, sondern auch Australier und Aboriginies, die ehem. Kolonialmächte und ihre ehem. Kolonien usw. Ebenso die ledigen Mütter in Australien, die bis in die 70er Jahre hinein ihre Kinder weggenommen worden sind, verdienen eine finanzielle Entschädigung, auch wenn die Mehrheit der Australier von heute, nichts für diese Ungerechtigkeit kann.

Was Simon Wiesenthal genau gemeint hat, in welchem Kontext er dieses Zitat gesagt hat weiß ich nicht, ich denke er bezog sich auf sein Leben, dass die Jagd auf Nazis in seinem Leben nie aufhören wird, was ja klar, ist, da die Naziverbrecher zu seiner Generation gehört haben, und teilweise jünger waren, d.h. während er gelebt hat, haben auch die Naziverbrecher gelebt, die leben ja teilweise jetzt noch und es werden ihnen zum Glück jetzt noch Prozesse gemacht, wenn auch nur sehr selten, leider.

Dass die Nachkommen persönlich, keinerlei schuld haben ist klar und steht nicht zur Debatte, aber warum ich persönlich finanzielle Entschädigungen trotzdem für gerechtfertigt halte, hab ich oben erläutert.
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naja, wir sind nun mal das als was für geboren wurden....
das jemand hier einen zu großen "Stolz" auf seine Heimat hat wage ich zu bezweifeln..
seit dem Zusammenbruch in Jugoslawien ist vieles so oder so dem Bach runter gegangen...
 
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