Vučić spricht von einem „Pogrom“. Diese Sprache ist unverantwortlich und verdammt gefährlich, wie uns Milošević gelehrt hat.
Aus serbischer Sicht ist es so, dass man meint, die Serben im Kosovo seien quasi vogelfrei.
Die kosovarische Polizei und Justiz sei nicht daran interessiert, Verbrechen an Serben aufzuklären. Ob Verbrechen aus der Vergangenheit oder aus Gegenwart.
Ich schätze, dass die Sichtweise auf albanischer Seite die selbe ist.
Das Misstrauen ist extrem hoch.
Denn normalerweise könnte man ja sagen, die Serben leben einfach als Minderheit im Kosovo weiter.
Aber dieses Argument zieht halt nicht.
Wer als Serbe ein unabhäniges Kosovo akzeptiert, dem wird Vorgeworfen, dass er an der endgültigen Vertreibung der Serben im Kosovo verantwortlich ist. Das ist halt das Totschlag-Argument der Nationalisten. So im Sinne von "Da unten darf man Serben töten ohne gefasst zu werden und du unterstützt das".
Deswegen traut sich auch kaum jemand in der serbischen Politik von Unabhängigkeit zu reden, auch wenn es genügent Menschen gibt, die insgeheim mit einem unabhängigen Kosovo kein Problem hätten.
Und Fakt ist tatsächlich, dass auf beiden Seiten kaum Verbrechen aufgeklärt wurden. Das macht die Situation nicht leichter.
Wäre vielleicht ein erster Schitt dass man alle Verbrechen aufdeckt und der anderen Seite klar macht "Hey, eure Leben sind genauso wichtig wie unsere Leben und wir tun alles, um alle Verbrechen aufzuklären".
Aber dazu wird es niemals kommen. Dazu ist man zu stolz und zu männlich. Sich zu entschuldigen und sich um andere zu kümmern ist so ein schwuchtelkram. Krieg und Nationalismus ist immer besser weil männlich und so.