Aktuelles
  • Herzlich Willkommen im Balkanforum
    Sind Sie neu hier? Dann werden Sie Mitglied in unserer Community.
    Bitte hier registrieren

Serbien, Island, Ungarn, Ukraine vor Bankrott

Bitte kommt wieder zum Thema zurück, es scheisse das bei jedem Thread der Ursprungsinn verloren geht:(

Ist auch egal die haben wie immer bewiessen wie reizbar sie sind ...

@th Serien wird wohl kaum bankrot gehen .... die statistiken sagen das andere bankrot gehen
 
[h1]IWF spielt Feuerwehr: Auch Osteuropa-Einsätze angedacht[/h1]
[h2]Erst krachten die Banken, jetzt krachen die ersten Länder. Die G7 diskutiert, ob der Währungsfonds - erstmals seit der Asienkrise - kollabierende Länder auffangen soll[/h2]


Osteuropa steht im Zentrum der Debatte.


***​

Der Internationale Währungsfonds (IWF) bekommt wieder Arbeit. Nach Jahren des Schattendaseins, das lediglich durch interne Reformdebatten unterbrochen wurde, könnte die Suche nach einem Fels in der von den Finanzmärkten ausgehenden Brandung eine Wiederbelebung der Bretton-Woods-Einrichtung bringen.
IWF-Chef Dominique Strauss-Kahn, der sich seit Monaten schon etwas auffällig als Krisenmanager feilbietet, könnte freilich mehr zu tun bekommen als ihm lieb ist.


Island auf der Watchlist
Mit Island steht bereits ein bankrottes Land auf der Watchlist des Fonds, nachdem es seit der Asienkrise Ende der 90er-Jahre keine größeren Notfalleinsätze des IWF gegeben hatte. Zudem hat Strauss-Kahn den Radarschirm über Osteuropa aufgespannt, wo gleich mehrere Kandidaten für Kriseninterventionen des Fonds ausgemacht wurden.
Strauss-Kahn übt sich derweil noch in Zurückhaltung. Er bestätigt lediglich, dass der Fonds ein Krisen-Finanzierungssystem aktiviert habe, nennt aber keine potenziellen Einsatzgebiete. Islands Premierminister Geir Haarde hingegen hat bestätigt, dass ein IWF-Schutzschirm über dem Inselstaat eine "Option" sei, ein Vor-Ort-Team sondiert bereits.
Weitere IWF-Einsätze könnten folgen: "Ungarn steht unter Beobachtung", erläutert Österreichs Vertreter im Fonds, Johannes Prader. Aber auch in anderen ost- und südosteuropäischen Ländern gebe es eine "gefährliche Mischung aus hoher Fremdwährungsverschuldung und Handelsbilanzdefiziten" , erläutert er.


In Ungarn kracht es

Konkret: In Kroatien, Rumänien, Bulgarien und der Ukraine - allesamt Länder, in denen österreichische Unternehmen, allen voran die Banken, zu den Topinvestoren zählen. Dazu kommen die baltischen Staaten, in denen sich der Boom der letzten Jahre gerade in einen tiefen Abschwung verwandelt.
In Ungarn kracht es bereits gehörig. Der hoch verschuldete Staat findet derzeit keine Käufer für Anleihen, was die Finanzierung des Nachbarlandes beeinträchtigt. Investoren flüchten in sichere Häfen, bevorzugen deutsche Staatsanleihen und US-Treasuries. Der Auszug der Anleger hat zu einem Währungsverfall geführt - nicht nur in Ungarn, sondern auch in Rumänien und anderen Staaten der Region. Das verschärft das Problem, weil sich dadurch der Schuldendienst in Fremdwährung verteuert. Besonders heikel sind Anleihen in Schweizer Franken, weil die Ost-Devisen gegenüber der helvetischen Währung noch stärker einbrachen als zum Euro.
Die Reserven der Region sind - außer in Russland und Serbien - ziemlich dürftig. Sie liegen laut IWF-Daten nur auf dem Niveau der kurzfristigen Auslandsschulden. Erschwert wird die Lage durch die hohen Inflationsraten, die in der Mehrzahl der Staaten zweistellig sind.


Schockwellen in Asien
Auch in Asien stimmen die Schockwellen Beobachter bedenklich. Vor allem der koreanische Won wurde in den letzten Tagen in den Keller geprügelt. Die Währung verlor in der vergangenen Woche 18 Prozent zum Dollar und fiel auf ein Zehnjahrestief. Am Freitag kam es zu einer Gegenbewegung, nachdem das Land Dollar in den Markt geworfen hatte. Südkorea verhandelt nun mit den großen US-Banken über die Ausdehnung von Dollar-Krediten.
Aus Asien kommen auch die lautesten Rufe nach einer Intervention: Japans Finanzminister Shoichi Nakawaga schlug im Vorfeld des G7-Treffens in Washington die Gründung eines Krisenfonds zur Stabilisierung der wankenden Emerging Markets vor, "um die Gefahr von Kettenreaktionen zu minimieren" . Japan werde sich daran substanziell beteiligen, erklärte der Minister. Laut Zeitungsberichten des Landes sollen Teile der Devisenreserven von asiatischen und arabischen Staaten beim Währungsfonds konzentriert und diesem für Hilfsmaßnahmen zur Verfügung gestellt werden. Allein Japan verfügt über knapp ein Billion Dollar in Fremdwährung, China über eine doppelt so hohe Summe.


Reserven für Hilfsfonds

Strauss-Kahn wird die Mittel, sollte er ein Mandat erhalten, auch benötigen. Mit derzeit 200 Mrd. Dollar machen seine Ressourcen nur einen Bruchteil der Summen aus, die von Staaten und Notenbanken in die Märkte und Banken gepumpt wurden.
Mit Spannung darf erwartet werden, welche Auflagen der Fonds den notleidenden Staaten machen will. Die Politik der letzten Interventionen in Lateinamerika und Asien in den 90er-Jahren, bei denen den Kreditnehmern rigide Auflagen zur Stabilisierung von Währung und Haushalten gemacht wurden, sind jedenfalls auf harsche Kritik gestoßen. (Andreas Schnauder aus Washington, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 11./12.10.2008)
 
Zurück
Oben