Dissention
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Dieses wirtschaftliche Nord-Süd-Gefälle existiert nicht nur auf dem Papier, sondern ist in Serbien deutlich spürbar, wenn man nur einmal von Horgos bis nach Leskovac fährt. Ich glaube jedoch nicht, dass es zu einer Unabhängigkeit kommt. Vojvodina ist einfach mehrheitlich serbisch besiedelt. Genauso unwahrscheinlich ist es, dass Bayern unabhängig wird oder Nord-Italien. Und in Bayern habe ich gelesen, sind nach neuesten Umfragen immerhin 30% der Einwohner für eine Unabhängigkeit.
Das Entscheidende ist aber, dass die Vojvodina eine autonome Provinz ist, d.h. sie hat ein gewisses politisches Gewicht als wirtschaftlich stärkste Region gegenüber der Zentralregierung (anders als die ärmeren südlichen Regionen). Und innerhalb dieser autonomen Strukturen können die Magyaren ihren Einfluss etwas besser geltend machen. Zu jugoslawischen Zeiten arbeiteten albanische Kommunisten in Kosovo und serbische Kommunisten in der Vojvodina sogar in gewissen Fragen zusammen.
Also kurz gesagt: Unabhängigkeit ist fernab der Realität, aber eine innere politische Blockade kann es schon geben, wenn die Diskrepanz zu groß wird. So wie z.B. in Italien.
Nord-Süd-Konflikte gibt es in Teilen auch in Albanien: Das Gefälle ist zwar nicht sehr groß (beide relativ arm^^), aber die Demokraten haben ihre Basis im Norden und die Sozialisten im Süden. Entsprechend tendieren beide Parteien dazu, ihre jeweilige Wählerbasis wirtschaftlich zu befriedigen, wenn sie an der Regierung sind.
Diese Unabhängigkeit fordert kein Ungar, die Ungarn sind ebenso wie die Bosnjaken Teil der aktuellen Regierung.
Es gibt auch keine Unabhängigkeitspartei im vojvodinischen Parlament, dieser ganze Thread ist so dumm wie sein Ersteller selbst.