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So wohnen Linke

Ich unterscheide zwischen den Wissenschaftler Chomsky, den Linguisten, Kritiker des Behaviorismus und Wegbereiter für die moderne Kognitionswissenschaft und Chomsky, den libertären Sozialisten.

Meinst du mit SANU die "Serbian Academy of Sciences and Arts"? Ist das negativ zu verstehen?


Absolut. Die SANU war immer ein nationalistischer Verein. Scheinbar hat sich das etwas gewandelt, aber da waren Chomsky, Handke, Deschner und andere schon Mitglied. Ich kann es nur auf die Bereiche Literatur und Philosophie bestimmen, aber scheinbar sind auch die anderen Bereiche von Nationalismus betroffen. Dabei ist das SANU Memorandum nur ein Teil des Ganzen. Du findest in diesem Club eine Menge großserbischer Nationalisten, wie Cvijic, Nikolajevic und Cosic. Die ausländischen Mitglieder zeichnen sich alle durch einen sehr pro-serbischen Kurs aus, gerade im Zerfall von Jugoslawien. Wobei hier "pro-serbisch" als Begriff schon lächerlich ist, denn die besten Kritiker dieses Clubs sind intellektuelle Serben oder auch Intellektuelle, die sich als Jugoslawen definierten. Es werden allerdings auch Schriftsteller, wie Kis als Mitglieder geführt, obwohl sie sich klar distanzierten. Sie wurden und werden vereinnahmt, um dem ganzen noch mehr "Größe" zu verleihen.
 
Mich überrascht gerade dein ideengeschichtliches Wissen, und das meine ich positiv.

Wo hast du diese Infomation eigentlich her? Bist du selbst darauf gekommen oder hast du es konkret bei wem gelesen? Neben dir kenne ich nämlich noch eine Person, die genau das schon immer von sich gibt und sich selbst als "libertären Sozialisten" à la Chomsky bzw. Bakunin sieht. Chomsky schätze ich persönlich sehr als Wissenschaftler, hab aber auch mitbekommen, dass er viel Kritik hatte einstecken müssen wegen seiner Meinung zum damaligen Regime der Roten Khmer (?!). Vlt. liege ich auch falsch.

Ich kenne nur wenige, die den ideologischen Ursprung der heutigen postmodernen Linken in den USA ausmachen können; vor allem als eine Art falsch rezipierten oder extrem interpretierten franz. Poststrukt. à la Derrida, Lyotard oder Foucault. Die meisten, vor allem eben Rechte, scheißen da sofort was von "Kulturmarxismus" raus, was imo zu kurz gegriffen ist und ideengeschichtlich wohl auch falsch ist.

Ich kann dir das so präzise gerade nicht sagen, aber ist ja nicht wirklich eine radikale Aussage, die ich gemacht habe. Chomsky als Politaktivisten mag ich nicht, seine wissenschaftliche Arbeit wird auch von vielen kritisiert, aber davon weiss ich zu wenig um ihn dafür kritisieren zu können. Bei Chomsky stört mich vor allem sein regressiver Antiimperialismus, aufgrund dessen er Scheisse wie die Khmer Rouge und Milosevic relativierte/untersützte und sonstige politische Macken. Selber würde ich mich nicht als libertären Sozialisten beschreiben, weil libertär so ein schwammiger Begriff ist, der alles heissen kann. Linkskommunist triffts da viel eher.

Wobei, ist ja auch so ein schwammiger Begriff :D
 

Woman is a social construction.

Bei sowas steige ich immer aus :D

Am meisten musste ich bei der Anzeige lachen, in der "jemensch" statt "jemand" stand. Diese Gender-Konzepte sind mir irgendwie zu abstrakt. Oder sie treffen einfach nicht den Kern, was immer das ist.
 
Bei sowas steige ich immer aus :D

Am meisten musste ich bei der Anzeige lachen, in der "jemensch" statt "jemand" stand. Diese Gender-Konzepte sind mir irgendwie zu abstrakt. Oder sie treffen einfach nicht den Kern, was immer das ist.

Naja im Grunde genommen geht es darum, dass Frausein und Mannsein sozioökonomische Kategorien sind, die mit dem Verschwinden des Kapitalismus auch zwangsläufig verschwinden werden, so wie die Kernfamilie. Gender und Familie dienen nämlich der reibungslosen Reproduktion der kapitalistischen Realität, indem ständig neue Menschen produziert werden, die dann in die Verwertungsmaschinerie gepumpt werden, und indem Hausarbeit den Frauen zugeordnet wird. Kapital hat dabei ein Interesse, über diese essentiellen Abläufe zu herrschen, ie das moderne Patriarchat.

Der Text ist auch baba:
EXIT! Krise und Kritik der Warengesellschaft
 
Ich kann dir das so präzise gerade nicht sagen, aber ist ja nicht wirklich eine radikale Aussage, die ich gemacht habe. Chomsky als Politaktivisten mag ich nicht, seine wissenschaftliche Arbeit wird auch von vielen kritisiert, aber davon weiss ich zu wenig um ihn dafür kritisieren zu können. Bei Chomsky stört mich vor allem sein regressiver Antiimperialismus, aufgrund dessen er Scheisse wie die Khmer Rouge und Milosevic relativierte/untersützte und sonstige politische Macken. Selber würde ich mich nicht als libertären Sozialisten beschreiben, weil libertär so ein schwammiger Begriff ist, der alles heissen kann. Linkskommunist triffts da viel eher.

Wobei, ist ja auch so ein schwammiger Begriff :D

Keine Ahnung, ich bewege mich nicht so in den Kreisen der Linken, schnappe ab und zu da etwas auf, u.a. eben die Information mit woher der poststrukturalistische Teil der heutigen Linken kommt. Vlt. ist das ja der Grund, wieso ich so überrascht war, dass du das wusstest :D

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Naja im Grunde genommen geht es darum, dass Frausein und Mannsein sozioökonomische Kategorien sind, die mit dem Verschwinden des Kapitalismus auch zwangsläufig verschwinden werden, so wie die Kernfamilie. Gender und Familie dienen nämlich der reibungslosen Reproduktion der kapitalistischen Realität, indem ständig neue Menschen produziert werden, die dann in die Verwertungsmaschinerie gepumpt werden, und indem Hausarbeit den Frauen zugeordnet wird. Kapital hat dabei ein Interesse, über diese essentiellen Abläufe zu herrschen, ie das moderne Patriarchat.

Der Text ist auch baba:
EXIT! Krise und Kritik der Warengesellschaft


Interessant, dass du das Patriarchat ansprichst. Was ist deine Definition davon?
 
Naja im Grunde genommen geht es darum, dass Frausein und Mannsein sozioökonomische Kategorien sind, die mit dem Verschwinden des Kapitalismus auch zwangsläufig verschwinden werden, so wie die Kernfamilie. Gender und Familie dienen nämlich der reibungslosen Reproduktion der kapitalistischen Realität, indem ständig neue Menschen produziert werden, die dann in die Verwertungsmaschinerie gepumpt werden, und indem Hausarbeit den Frauen zugeordnet wird. Kapital hat dabei ein Interesse, über diese essentiellen Abläufe zu herrschen, ie das moderne Patriarchat.

Der Text ist auch baba:
EXIT! Krise und Kritik der Warengesellschaft

Das Konzept verstehe ich schon. Wobei ich nicht Glaube, dass das alles unnatürlich ist. Diese ganzen Beschreibungen treffen in erster Linie auf unsere westliche Welt zu und wurden auf Kirschholztischen geschrieben. Hast du Traurige Tropen gelesen?

Eigentlich reicht ja schon der Blick auf den Balkan, auf die ärmsten Regionen. Die Traditionen zeigen, dass man sich oft selbst organisierte und in der Gemeinschaft klar kommen musste. Deswegen gibt es auch eine gewisse Gleichstellung untereinander, die über die Zeit verloren ging, in den ländlicheren Gebieten aber noch vorhanden ist, teilweise witzig entstellt ;) Natürlich ist auch da die Frau immer im Nachteil gewesen, andererseits gibt es wohl wenig Orte, wo mehr Männer von ihren Frauen verprügelt werden.

Das Konzept an sich, wie so viele, liest sich stimmig. Aber wie weit ist das entfernt? Und dazu kommt, dass es dazu führt, dass man einen konkreten Plan verfolgt, wie eine GEsellschaft zu sein hat, dabei ist einer der wichtigsten Faktoren, dass Unerwartete. Deswegen bin ich eher beim Chaos und gegen diese genauen Zielsetzungen.

Eigentlich muss man vom Kapitalismus lernen. Der frisst alles in einer wahnsinnigen Geschwindigkeit. Jede Protestbewegung hat er vereinnahmt. Je mehr Zulauf eine Bewegung hat, desto eher wird sie verwässert, das ist ein guter Schutz. Auch die unscheinbaren Entwicklungen, wie Fairtrade oder Konsumverzicht. Letztlich hat man damit nur ein paar neue Märkte geschaffen, die immerhin ermöglichen, dass besseres Geld verdient wird und das auch direkter aber letztlich eben auch nur eine kleinen Käuferschicht vorbehalten ist. Das perverseste sind eigentlich Protestgruppen auf Facebook, die gleichzeitig eine Ware sind, also für klicks sorgen. Denn für jeden Zweck gibt es die richtige Werbefläche ;)

Gleichzeitig ist der ganze Scheiß aber auch extrem angreifbar, weil die Regeln simpel sind. Einfaches Beispiel: 100.000 Berliner rennen in die Supermärkte und kaufen den Scheißladen leer, das gleiche in Köln, München und Hamburg. Das Ganze machen sie jeden Dienstag. Erst einmal gerät alles außer Kontrolle und dann stellt man sich darauf ein. UNd wieder ändert man das Vorgehen, kauft nur Kaffee und Nudeln. Klingt einfach, ist es auch, bringt aber alle Lieferketten durcheinander und vor allem die Produktionsplanung. Es gibt auch diverse Konzerne, die in die Pleite gehen würden, wenn sie ein paar Tage nichts erwirtschaften. In Split war es früher in den Hochhausvierteln so gut organisiert, dass man sie kaum verlassen musste. Kleine Läden, Banken, Ärzte, Fleischer, alles war da. Heute fährst du durch die halbe Stadt, um zum Lidl zu gehen und beschissenes Fleisch zu kaufen und Gemüse, dass eh von deinen Verwandten kommt, die von Lidl übers Ohr gehauen wurden. Schade, dass Hooligans nur bedingt kreativ sind :D
 
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