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So wohnen Linke

Zu Adorno gibts noch ein Interview im Spiegelarchiv, das ich vor einiger Zeit das Erste mal gelesn hatte. Sehr interessant.

[h=2]KEINE ANGST VOR DEM ELFENBEINTURM[/h]

SPIEGEL: Herr Professor, vor zwei Wochen schien die Welt noch in Ordnung ...
ADORNO: Mir nicht.

DER SPIEGEL 19/1969

KEINE ANGST VOR DEM ELFENBEINTURM - DER SPIEGEL 19/1969
 
Die Linke hat schon was zu bieten seit der Katastrophe des 2. Weltkriegs, man muss sich halt nur durch nen Haufen Scheisse wühlen. Adorno, Bordiga, Dauvé, NML, Heinrich, Krisis etc.
Man muss halt von der ganzen postmodernen und postkolonialen Scheisse absehen, die wir der US-Rezeption französischer Poststrukturalisten verdanken können, aber auch von den ganzen larpie Stalinisten und Maoisten. Einige Maoisten sind sogar ne komische Symbiose mit den PoMo-Linken eingegangen :lol:
 
Zu Adorno gibts noch ein Interview im Spiegelarchiv, das ich vor einiger Zeit das Erste mal gelesn hatte. Sehr interessant.

KEINE ANGST VOR DEM ELFENBEINTURM



SPIEGEL: Herr Professor, vor zwei Wochen schien die Welt noch in Ordnung ...
ADORNO: Mir nicht.

DER SPIEGEL 19/1969

KEINE ANGST VOR DEM ELFENBEINTURM - DER SPIEGEL 19/1969

Adorno war eben sehr klug, ganz anders als Sartre, der sich dem hingab und mit einigen Aussagen blamierte. Auch sein Kampf gegen Camus, einfach idiotisch. Diese Einstellung "für uns oder gegen uns", "Teil der Lösung oder Teil des Problems" war einfach schädlich für die gesamte Linke, denn genau so war eben dann auch der Politikstil in der Udssr, DDR, in YU, Kuba und so weiter. Zu schnell wurde man und wird man als reaktionär und faschistisch bezeichnet, da reicht schon der Mcdonalds Besuch oder der Kauf einer Coke.
 
Welche Strömung innerhalb der Linken würdest du den heute als Speerspitze sehen?

Trotzkisten? Stalinisten? Poststukturalistisch angehauchte? Marxisten? Anarchisten?
die anarchisten sind voll ok am ersten tag würden die menschen anfangen untereinander zu handeln ganz ohne regulierungen
das wissen die doch oder?
 
Die Linke hat schon was zu bieten seit der Katastrophe des 2. Weltkriegs, man muss sich halt nur durch nen Haufen Scheisse wühlen. Adorno, Bordiga, Dauvé, NML, Heinrich, Krisis etc.
Man muss halt von der ganzen postmodernen und postkolonialen Scheisse absehen, die wir der US-Rezeption französischer Poststrukturalisten verdanken können, aber auch von den ganzen larpie Stalinisten und Maoisten. Einige Maoisten sind sogar ne komische Symbiose mit den PoMo-Linken eingegangen :lol:

Die linke Theorie gehört zu dem spannendsten der Geisteswissenschaft. Aber eben auch die Totlachlektüren: Graswurzelrevolution, junge welt, Bahamas, Ketzerbriefe, etc.

Vor dem WK2 war auch der aktive Part interessant, Partisanen, spanischer Bürgerkrieg, Machno, Republik Labin usw. Nach dem WK2 verlagerte sich eigentlich alles in die Theorie. In Deutschland war und ist eben der Antisemitismus der Linken ziemlich peinlich.
 
Das liegt daran, dass die Organisationsstrukturen der Arbeiter, die während der Klassenkämpfe bis zum 1. Weltkrieg aufgebaut worden waren, in der Zwischenkriegszeit und im 2. Weltkrieg sowohl im Westen als auch im Osten von den Staaten zerstört wurden und Europa seithin keine international kooperierende Arbeiterbewegung hat, die aktiv gegen den Kapitalismus kämpfen könnte. Da bleibt halt nur noch Theorie übrig, leider.
Und linke Medien haben grundsätzlich die Tendenz scheisse zu sein, junge Welt und Bahamas sind die ärgsten. Kosmoprolet ist glaub ich nicht schlecht, erscheint aber in sehr langen Abständen.

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:D
 
jungle world und konkret, die haben wenigstens auch einen vernünftigen Kulturteil, auch wenn mich die Konkret manchmal ankotzt.
 
Die Linke hat schon was zu bieten seit der Katastrophe des 2. Weltkriegs, man muss sich halt nur durch nen Haufen Scheisse wühlen. Adorno, Bordiga, Dauvé, NML, Heinrich, Krisis etc.
Man muss halt von der ganzen postmodernen und postkolonialen Scheisse absehen, die wir der US-Rezeption französischer Poststrukturalisten verdanken können, aber auch von den ganzen larpie Stalinisten und Maoisten. Einige Maoisten sind sogar ne komische Symbiose mit den PoMo-Linken eingegangen :lol:

Mich überrascht gerade dein ideengeschichtliches Wissen, und das meine ich positiv.

Wo hast du diese Infomation eigentlich her? Bist du selbst darauf gekommen oder hast du es konkret bei wem gelesen? Neben dir kenne ich nämlich noch eine Person, die genau das schon immer von sich gibt und sich selbst als "libertären Sozialisten" à la Chomsky bzw. Bakunin sieht. Chomsky schätze ich persönlich sehr als Wissenschaftler, hab aber auch mitbekommen, dass er viel Kritik hatte einstecken müssen wegen seiner Meinung zum damaligen Regime der Roten Khmer (?!). Vlt. liege ich auch falsch.

Ich kenne nur wenige, die den ideologischen Ursprung der heutigen postmodernen Linken in den USA ausmachen können; vor allem als eine Art falsch rezipierten oder extrem interpretierten franz. Poststrukt. à la Derrida, Lyotard oder Foucault. Die meisten, vor allem eben Rechte, scheißen da sofort was von "Kulturmarxismus" raus, was imo zu kurz gegriffen ist und ideengeschichtlich wohl auch falsch ist.
 
Chomsky ist SANU Mitglied. Wird oft von zweifelhaften Gestalten herangezogen und wurde auch immer zurecht kritisiert, weil er eben nicht auf der wissenschaftlichen Ebene blieb. Trotzdem hat er einige interessante Sachen zu bieten, gerade generative Transformationsgrammatik. Vor allem aber klingt vieles gut.
 
Chomsky ist SANU Mitglied. Wird oft von zweifelhaften Gestalten herangezogen und wurde auch immer zurecht kritisiert, weil er eben nicht auf der wissenschaftlichen Ebene blieb. Trotzdem hat er einige interessante Sachen zu bieten, gerade generative Transformationsgrammatik. Vor allem aber klingt vieles gut.

Ich unterscheide zwischen den Wissenschaftler Chomsky, den Linguisten, Kritiker des Behaviorismus und Wegbereiter für die moderne Kognitionswissenschaft und Chomsky, den libertären Sozialisten.

Meinst du mit SANU die "Serbian Academy of Sciences and Arts"? Ist das negativ zu verstehen?
 
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