Aktuelles
  • Herzlich Willkommen im Balkanforum
    Sind Sie neu hier? Dann werden Sie Mitglied in unserer Community.
    Bitte hier registrieren

sprüche, zitate, gedichte, reime, lieder, verse.....

Hoffnung gegen alle Hoffnungslosigkeit erfahren

Enttäuschung ohne jede Selbsttäuschung ertragen

das Nein mit dem Ja ersticken.......
 
Das religiöse Elend ist in einem der Ausdruck des wirklichen Elendes und in einem die Protestation gegen das wirkliche Elend. Die Religion ist der Seufzer der bedrängten Kreatur, das Gemüth einer herzlosen Welt, wie sie der Geist geistloser Zustände ist. Sie ist das Opium des Volks.

Karl Marx
 
Im Nebel
Seltsam, im Nebel zu wandern!
Einsam ist jeder Busch und Stein,
Kein Baum sieht den andern,
Jeder ist allein.

Voll Freunden war mir die Welt,
Als noch mein Leben licht war;
Nun, da der Nebel fällt,
Ist keiner mehr sichtbar.

Wahrlich, keiner ist weise,
Der nicht das Dunkel kennt,
Das unentrinnbar und leise
Von allen ihn trennt.

Seltsam, im Nebel zu wandern!
Leben ist Einsamsein.
Kein Mensch kennt den andern,
Jeder ist allein.

[H.Hesse]

Ach Liberitas, Deine Literatur ist schon schwere Kost! Hesse, Heine, Shakespeare... Da muss man schon gut drauf und geistig fit sein um sich da wirklich rein zu finden... Immer schaff´ich das nicht ;-)
 
Ach Liberitas, Deine Literatur ist schon schwere Kost! Hesse, Heine, Shakespeare... Da muss man schon gut drauf und geistig fit sein um sich da wirklich rein zu finden... Immer schaff´ich das nicht ;-)

Lieber Hans, extra für dich:

An meinen Kaktus

Du alter Stachelkaks,
Du bist kein Bohnerwachs,
Kein Gewächs, das die Liebe sich pflückt,
Sondern du bist nur ein bißchen verrückt.

Ich weiß, daß du wenig trinkst.
Du hast auch keinerlei Duft.
Aber, ohne daß du selber stinkst,
Saugst du Stubenmief ein wie Tropenluft.

Du springst niemals Menschen an oder Vieh.
Wer aber mit Absicht oder versehentlich
Sich einmal auf dich
Setzte, vergißt dich nie.

Ein betrunkener, lachender Neger
Schenkte dich mir, du lustiges Kleines,
Daß ich den Vater ersetze dir kantigem Ableger
Eines verrückten, stets starren Stachelschweines.

Joachim Ringelnatz
 
Lieber Hans, extra für dich:

An meinen Kaktus

Du alter Stachelkaks,
Du bist kein Bohnerwachs,
Kein Gewächs, das die Liebe sich pflückt,
Sondern du bist nur ein bißchen verrückt.

Ich weiß, daß du wenig trinkst.
Du hast auch keinerlei Duft.
Aber, ohne daß du selber stinkst,
Saugst du Stubenmief ein wie Tropenluft.

Du springst niemals Menschen an oder Vieh.
Wer aber mit Absicht oder versehentlich
Sich einmal auf dich
Setzte, vergißt dich nie.

Ein betrunkener, lachender Neger
Schenkte dich mir, du lustiges Kleines,
Daß ich den Vater ersetze dir kantigem Ableger
Eines verrückten, stets starren Stachelschweines.

Joachim Ringelnatz

[smilie=love togeth:[smilie=mylove.gif][smilie=be mine!.gi:
 
Kleine Urssachen

Ein Mensch - und das geschieht nicht oft -

bekommt Besuch, ganz unverhofft,

von einem jungen Frauenzimmer,

das grad‘, aus was für Gründen immer -

vielleicht aus ziemlich hintergründigen -

bereit ist, diese Nacht zu sündigen.

Der Mensch müsst‘ nur die Arme breiten,

dann würde sie in diese gleiten.

Der Mensch jedoch den Mut verliert,

denn leider ist er unrasiert.

Ein Mann mit schlecht geschabtem Kinn,

verfehlt der Stunde Glücksgewinn,

und wird er schließlich doch noch zärtlich,

wird er's zu schwach und auch zu bärtlich.

Infolge schwacher Reizentfaltung,

gewinnt die Dame wieder Haltung,

und lässt den Menschen, rauh von Stoppeln,

vergebens seine Müh‘ verdoppeln.

Des Menschen Kinn ist seitdem glatt,

doch findet kein Besuch mehr statt.

Eugen Roth
 
Zurück
Oben