Ein Zitat, sehr passend in das griechische Geschehen:
Erfahrungen vererben sich nicht - Jeder muß sie alleine machen
Kurt Tucholsky, 1890 - 1935, Schriftsteller
Erfahrungen vererben sich nicht - Jeder muß sie selber machen -
klingt an sich einleuchtend, doch stellt sich die Frage, warum ein orthodoxer "Grieche" meint, sich nahezu durchweg auf das antike Hellas berufen zu müssen und weniger auf seine byzantinische Unterdrüclungstheokratie Byzanz, die für die Menschheit nicht gebracht hat, nur Macht für den Mächtigen?
Verschärft könnte man auch folgendes als Vergleich heranziehen, die Nazi hätten im Laufe der Zeit notwendiger Weise begonnen, sich um die Verteidigung der jüdischen Inhalte zu kümmern, nachdem die Juden zuvor entweder eliminiert oder sie gezwungen wurden, eine andere Religion als ihre ureigene jüdische, zu übernehmen und diese auch zu pflegen, unter Anwendung scharfer Gesetze und Erlasse, ja sich sogar als Juden zu sehen!!
Dass solch eine an sich glasklare Logik scheinbar nicht in die Köpfe hinein will hat weniger den Grund des Nichtverstehens, sondern wahrscheinlich vielmehr die Scheu davor, sich für den Einzelnen in einer neuen Situation gegenübergesetzt zu sehen, die einem die eigene Substanzlosigkeit ausweist, man würde sich darin als einer unter vielen Völkern sehen, nicht mehr der Sproß derjenigen sein, die in der ganzen Welt bekannt sind.
Doch auch dieses Denken bzw. Befürchtung wäre falsch, denn sind wir wirklich nichts anderes als ein Volk unter vielen gleichberechtigten Völkern, nur mit einer bestimmten und auf unser Verständnis basierenden eigenen Ideologie, mit einer eigenen Religion, mit eigenen Erfahrungen, die wir gerne der Welt geöffnet haben, aber deswegen nicht gerade untergehen müssen, weil es Mächtige so gerne hätten, weil es falsche Priester so wünschen.
Wieviele kennen Byzanz? - wenige
Wieviele kennen Herkules? - jedes schulpflichtige Kind
Wieviele kennen das Wort Demokratie? - ca. 99,9999% der Weltbevölkerung.