Gehen wir mal nur in einem kurzen Zeitfenster zurück, im Ersten und Zweiten Weltkrieg war man grösstenteils franko-, bzw. anglophil eingestellt, sogar bis in die Neunziger Jahre wo der Umbruch nach der NATO Bombardierung kam und man sich emotional dem Pan-Slawismus, bzw. Orthodoxie und Russen zugewandt hat. Vor dem Ersten Weltkrieg orientierte man sich eher an die französische Lebensweise, Politik, Militär, Kultur, Literatur, wo ein grosser Teil der Bevölkerung in Belgrad beispielsweise neben der serbischen Sprache die französische beherrscht hat. Alleine zehntausende Militärkadetten studierten vor- und nach dem Ersten Weltkrieg in Frankreich und die meisten Waffen auch aus Frankreich kamen. Du findest alleine in Belgrad unzählige Monumente und Denkmäler an die verbundene serbisch-französische Freundschaft, die heute nahezu erlöschen ist.
Ja, das hat sich wirklich geändert. Ich weiß noch daß Mitterand Anfang der 90er von den serbischen "Waffenbrüdern" geredet hat, und dass Serbien nur über seine Leiche bombardiert wird (was ja in gewisser Weise so kam).
Auch er konnte Milosevic nicht leiden, aber Serbien sah er nicht negativ.