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Josef Stalin steht in Russland noch immer für den Sieg über Nazideutschland und den Glanz des sowjetischen Imperiums. Die Greueltaten des Diktators werden vergessen, Stalin-Kritik ist in Russland kein populäres Genre. Dmitri Medwedjews klare Worte sind deshalb als ein deutliches Signal an Wladimir Putin zu verstehen.
Es ist daher keinesfalls selbstverständlich, dass Präsident Dmitri Medwedjew jetzt klar formulierte, dass es „keinerlei Rechtfertigung“ für den Mord an Millionen Menschen geben kann. Er kritisierte, dass es heute in Russland an Wissen, Mitgefühl und Interesse mangelt, wenn es um die Erinnerung an die blutige Geschichte des Stalinismus geht. 90 Prozent der Jugendlichen seien nicht in der Lage, Namen bekannter Stalin-Opfer zu nennen.
Die Elogen auf den Diktator, für den in letzter Zeit sogar wieder Denkmale errichtet wurden, enthalten meist nur einen kurzen Hinweis auf übertriebene, aber wohl notwendige Repressionsmaßnahmen. Dass die Zahl der hingerichteten „Volksfeinde, Spione und Saboteure“ etwa 12,5 Millionen Menschen umfasst, darüber möchten viele in Russland lieber schweigen. Und dies ist nur die offizielle Zahl der Ermordeten. Viele Historiker sind auf wesentlich höhere gekommen. Auch die, die die Arbeitslager überlebten, und die, die verhungerten, weil die Bolschewisten den Bauern die gesamte Ernte beschlagnahmten, sind nicht mal mitgezählt.
Stalin-Kritik ist kein populäres Genre in Russland. Umso höher ist es Medwedjew anzurechnen, dass er sich deutlich geäußert hat. Vielleicht auch ein Signal an Putin. Medwedjew stellt mit seiner Erklärung die Moral über den Populismus, die Wahrheit vor das machtpolitische Kalkül und grenzt sich damit von seinem Vorgänger und Ziehvater ab. Vielleicht war es ja auch als leiser Hinweis gedacht, dass rücksichtslose Autokraten vor der Geschichte nicht bestehen.
Kommentar: Stalin-Kritik - Medwedjew grenzt sich von Putin ab - Nachrichten Politik - Ausland - WELT ONLINE
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und hier nochwas:
Arseni Roginski, der Vorsitzende der Menschenrechtsorganisation Memorial, sieht bis heute eine gespaltene Gesellschaft. Die einen ehrten Stalin dafür, dass er angeblich Größe und Macht Russlands geschaffen habe, andere dagegen bevorzugten Werte wie Freiheit, Recht und Demokratie, so Roginski. "Der Streit über Stalin ist zugleich ein Streit über Gegenwart und Zukunft Russlands."
Russland: Stalin-Verehrer warnen vor drittem Weltkrieg - Nachrichten Politik - Ausland - WELT ONLINE
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Es ist daher keinesfalls selbstverständlich, dass Präsident Dmitri Medwedjew jetzt klar formulierte, dass es „keinerlei Rechtfertigung“ für den Mord an Millionen Menschen geben kann. Er kritisierte, dass es heute in Russland an Wissen, Mitgefühl und Interesse mangelt, wenn es um die Erinnerung an die blutige Geschichte des Stalinismus geht. 90 Prozent der Jugendlichen seien nicht in der Lage, Namen bekannter Stalin-Opfer zu nennen.
Die Elogen auf den Diktator, für den in letzter Zeit sogar wieder Denkmale errichtet wurden, enthalten meist nur einen kurzen Hinweis auf übertriebene, aber wohl notwendige Repressionsmaßnahmen. Dass die Zahl der hingerichteten „Volksfeinde, Spione und Saboteure“ etwa 12,5 Millionen Menschen umfasst, darüber möchten viele in Russland lieber schweigen. Und dies ist nur die offizielle Zahl der Ermordeten. Viele Historiker sind auf wesentlich höhere gekommen. Auch die, die die Arbeitslager überlebten, und die, die verhungerten, weil die Bolschewisten den Bauern die gesamte Ernte beschlagnahmten, sind nicht mal mitgezählt.
Stalin-Kritik ist kein populäres Genre in Russland. Umso höher ist es Medwedjew anzurechnen, dass er sich deutlich geäußert hat. Vielleicht auch ein Signal an Putin. Medwedjew stellt mit seiner Erklärung die Moral über den Populismus, die Wahrheit vor das machtpolitische Kalkül und grenzt sich damit von seinem Vorgänger und Ziehvater ab. Vielleicht war es ja auch als leiser Hinweis gedacht, dass rücksichtslose Autokraten vor der Geschichte nicht bestehen.
Kommentar: Stalin-Kritik - Medwedjew grenzt sich von Putin ab - Nachrichten Politik - Ausland - WELT ONLINE
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und hier nochwas:
Arseni Roginski, der Vorsitzende der Menschenrechtsorganisation Memorial, sieht bis heute eine gespaltene Gesellschaft. Die einen ehrten Stalin dafür, dass er angeblich Größe und Macht Russlands geschaffen habe, andere dagegen bevorzugten Werte wie Freiheit, Recht und Demokratie, so Roginski. "Der Streit über Stalin ist zugleich ein Streit über Gegenwart und Zukunft Russlands."
Russland: Stalin-Verehrer warnen vor drittem Weltkrieg - Nachrichten Politik - Ausland - WELT ONLINE
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