Wie steht es um die Kurden in Syrien?
Auch in Syrien wurden Kurden über Jahrzehnte unterdrückt, obwohl sie zehn Prozent der Bevölkerung stellen. Immer wieder wurde ihnen Land weggenommen und an Araber verteilt, selbst die Staatsbürgerschaft blieb Hunderttausenden verwehrt. Als der Bürgerkrieg ab 2011 für ein Machtvakuum im Nordosten sorgte, nutzen die Kurden die Gunst der Stunde.
Heute kontrolliert die YPG, der militärische Arm der lokalen kurdischen Arbeiterpartei PYD, mindestens ein Viertel der Staatsfläche. Seit inzwischen mehr als zehn Jahren regiert sich dieses syrische Kurdistan (genannt Rojava) weitgehend autonom. Die PYD behauptet, kein unabhängiges Kurdistan auf syrischem Boden anzustreben, sondern fordert ein Mitspracherecht nach Kriegsende.
Der gestürzte Diktator Baschar al-Assad hatte sich mit diesem dauerhaften Provisorium arrangiert – vor allem, weil die Kurden die USA an ihrer Seite wussten, hatten sie doch als Teil der Syrian Democratic Forces (SDF) mit den Amerikanern den Islamischen Staat (IS) auf syrischem Boden nahezu vollständig zerschlagen. Als der IS 2019 offiziell Geschichte war, zogen sich die USA auf Geheiß ihres Obersten Befehlshabers Donald Trump aus dem Norden Syriens zurück – ein "Stich in den Rücken", wie die Kurden es nannten.
Auf die Gelegenheit hatte Erdogan nur gewartet, dem ein kurdisches Autonomiegebiet an der Südgrenze der Türkei wenig überraschend so gar nicht passte. Er kündigte an, eine 32 Kilometer tiefe "Sicherheitszone" entlang der Grenze einzurichten. In diesem Niemandsland wollte er Millionen (teurer) syrischer Flüchtlinge unterbringen, die bis dahin in der Türkei untergekommen waren.
Die Kurden sahen sich gezwungen, neue Freunde zu finden – und fanden sie. In Damaskus. Um die türkischen Vorstöße abzuwehren, gingen sie, dank freundlicher russischer Vermittlung, ein Zweckbündnis mit Assad ein. Heute, fünf Jahre später, stehen die syrischen Kurden wieder ohne Partner da. Von Assads Sturz profitiert also vor allem einer: Erdogan.
Auch in Syrien wurden Kurden über Jahrzehnte unterdrückt, obwohl sie zehn Prozent der Bevölkerung stellen. Immer wieder wurde ihnen Land weggenommen und an Araber verteilt, selbst die Staatsbürgerschaft blieb Hunderttausenden verwehrt. Als der Bürgerkrieg ab 2011 für ein Machtvakuum im Nordosten sorgte, nutzen die Kurden die Gunst der Stunde.
Heute kontrolliert die YPG, der militärische Arm der lokalen kurdischen Arbeiterpartei PYD, mindestens ein Viertel der Staatsfläche. Seit inzwischen mehr als zehn Jahren regiert sich dieses syrische Kurdistan (genannt Rojava) weitgehend autonom. Die PYD behauptet, kein unabhängiges Kurdistan auf syrischem Boden anzustreben, sondern fordert ein Mitspracherecht nach Kriegsende.
Der gestürzte Diktator Baschar al-Assad hatte sich mit diesem dauerhaften Provisorium arrangiert – vor allem, weil die Kurden die USA an ihrer Seite wussten, hatten sie doch als Teil der Syrian Democratic Forces (SDF) mit den Amerikanern den Islamischen Staat (IS) auf syrischem Boden nahezu vollständig zerschlagen. Als der IS 2019 offiziell Geschichte war, zogen sich die USA auf Geheiß ihres Obersten Befehlshabers Donald Trump aus dem Norden Syriens zurück – ein "Stich in den Rücken", wie die Kurden es nannten.
Auf die Gelegenheit hatte Erdogan nur gewartet, dem ein kurdisches Autonomiegebiet an der Südgrenze der Türkei wenig überraschend so gar nicht passte. Er kündigte an, eine 32 Kilometer tiefe "Sicherheitszone" entlang der Grenze einzurichten. In diesem Niemandsland wollte er Millionen (teurer) syrischer Flüchtlinge unterbringen, die bis dahin in der Türkei untergekommen waren.
Die Kurden sahen sich gezwungen, neue Freunde zu finden – und fanden sie. In Damaskus. Um die türkischen Vorstöße abzuwehren, gingen sie, dank freundlicher russischer Vermittlung, ein Zweckbündnis mit Assad ein. Heute, fünf Jahre später, stehen die syrischen Kurden wieder ohne Partner da. Von Assads Sturz profitiert also vor allem einer: Erdogan.
Die Kurden und Erdogan – wie war das nochmal genau?
Dass Erdogan Kurden in der Türkei und Syrien fürchtet und verabscheut, ist bekannt. Aber, wieso noch gleich? Und überhaupt: Wer sind die Kurden eigentlich?
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