Türkei weitet Hilfsmaßnahmen auf Syrien aus
Die syrische Armee setzt ihre Offensive im Nordwesten fort. Das Militär riegelte ein Dorf an der türkischen Grenze ab, in dem Flüchtlinge versorgt werden. Derweil will die Türkei mehr Hilfsgelder zur Verfügung stellen.
Bereits am Samstag war die Armee Menschenrechtlern zufolge mit Panzern, Truppentransportern und Geländewagen in das Dorf Bdama eingerückt. Die Armee habe Bdama abgeriegelt und die einzige Bäckerei im Ort geschlossen, sagten Zeugen am Sonntag, denen die Flucht aus dem Dorf gelungen war. „Ich habe Soldaten gesehen, wie sie den Bäckereibesitzer erschossen“, sagte ein Bewohner. Ein weiterer Mann berichtete, die Truppen hätten die umliegenden Wälder angezündet, um die Menschen an der Flucht zu hindern.
Wegen des Militäreinsatzes in Bdama versuchen immer mehr Menschen, die türkische Grenze zu erreichen, an der tausende Flüchtlinge unter schwierigen Bedingungen ausharren. Viele sind noch unentschlossen, ob sie sich auf die türkische Seite begeben sollen. An der Grenze leben sie unter freiem Himmel oder in notdürftig errichteten Unterständen aus Zweigen und Plastikplanen. Mit humanitärer Hilfe solle den Menschen an der Grenze geholfen werden, die dringend Nahrungsmittel benötigten, erklärte die türkische Katastrophenschutzbehörde. Es ist das erste Mal, dass die türkischen Behörden eine grenzübergreifende Hilfsmission starteten.
10 500 Flüchtlinge
Die Zahl der in die Türkei geflüchteten Syrer ist mittlerweile auf mehr als 10 500 gestiegen. Darunter seien rund 5300 Kinder, berichtete die türkische Nachrichtenagentur Anadolu am Sonntag. Die türkische Regierung stellte bisher umgerechnet rund 1,6 Millionen Euro bereit, um die vor der Gewalt des syrischen Regimes geflohenen Menschen in vier Zeltstädten zu versorgen.
Syrien-Konflikt: Türkei weitet Hilfsmaßnahmen auf Syrien aus - Krise in der arabischen Welt - FOCUS Online