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Türkei strebt nach Atomwaffen

[h=1]Atomkraft für den türkischen Traum[/h]


[h=2]Im Fischerstädtchen Sinop am Schwarzen Meer wird eines der ersten Atomkraftwerke der Türkei gebaut. Der Regierung geht es um Energie und Prestige, die AKW-Gegner tun sich schwer[/h]Der Ingenieur sammelt Kräuter und Blumen beim kurzen Gang hinunter zum Ufer. Lorbeer, Buchsbaum, Salbei. Sami Koç liebt diesen Landstrich, den nördlichsten Punkt der Türkei. Vier Reaktorblöcke will die Regierung hier hinstellen, 4,5 Gigawatt japanisch-französische Atomtechnologie. "Eine Krebsfabrik", sagt Koç. "Es wird sehr schwer sein, sie zu stoppen. Aber nicht unmöglich."


Die Japaner waren gerade hier, erzählen die Frauen, die den Leuchtturm auf der Halbinsel von Sinop bewirtschaften. Touristen werden es wohl nicht gewesen sein, wohl eher die Leute von Mitsubishi Heavy Industries. Zehn Autostunden von Istanbul, sechs von Ankara entfernt liegt das Städtchen Sinop an der Schwarzmeerküste, abseits der internationalen Urlauberrouten. Diogenes, der Philosoph der griechischen Antike, stammt von hier. Während des Kalten Kriegs lauschten die Amerikaner von Sinop aus in die Sowjetunion hinein.
[h=3]Der Wald muss weg[/h]Sami Koç hat Wasserwirtschaft an der kleinen Universität von Sinop unterrichtet, und als er in Pension ging, ist er auf der Halbinsel geblieben und hat ein Haus im Grünen gebaut. Jetzt fahren täglich drei bis vier Lastwagen beladen mit Baumstämmen an seinem Haus vorbei, erzählt er. Die Regierung lässt schon den Baugrund für das Atomkraftwerk vorbereiten. 10,5 Quadratkilometer Waldfläche an der Nordspitze der Halbinsel müssen weg.
Ein Desaster für die Natur, für die Fische im Meer und die Bewohner, so warnen die Atomkraftgegner in Sinop. 400.000 Tonnen Meerwasser werden die Reaktoren jeden Tag zur Kühlung einsaugen und dann aufgewärmt zurück in die See pumpen. "Aber ich kann es ihnen nicht erklären", klagt Koç, ein kleiner, umtriebiger Mann, über die Dorfbewohner auf der Halbinsel: "Sie folgen blind Erdogan. Sie sagen: Weißt du es denn besser als Erdogan?"
[h=3]Zwei Standorte stehen fest[/h]Seit den 1970er-Jahren gibt es in der Türkei Pläne für Kernkraftwerke. Doch erst die Regierung des Modernisierers und Großbaumeisters Tayyip Erdogan hat alles ins Rollen gebracht. Zwei Standorte stehen fest: Sinop im Norden und Akkuyu weit im Süden an der Mittelmeerküste; beim Städtchen Igneada, gleich an der Grenze zu Bulgarien, könnte die dritte Gruppe der Atommeiler stehen. Die Türkei muss groß werden, bläut die Regierung ihren Bürgern ein, sie braucht mehr Energie, sie kann ihr Geld nicht ewig für teure Gas- und Ölimporte ausgeben.
"Wenn ich wüsste, dass dieses Atomkraftwerk die Energieprobleme der Türkei lösen würde, könnte ich es vielleicht verstehen", sagt Sinops Bürgermeister Baki Ergül. "Aber das tut es nicht." Drei, vielleicht fünf Prozent des Energiebedarfs werden die Reaktoren einmal decken, und dafür der nächsten Generation ein fürchterliches Erbe hinterlassen, sagt der Bürgermeister. "Ein Atomkraftwerk kann man überall hinstellen. Aber Sinop gibt es nur einmal."
[h=3]Abkommen unterschrieben[/h]Ergül ist von der sozialdemokratischen Opposition, lange hielt er sich mit seiner Ansicht über das Atomprojekt bedeckt. Doch als Erdogan und Japans Premier Shinzo Abe vergangenen Oktober, am Tag der Eröffnung des Bosporus-Tunnels, ein Abkommen über den Bau der Atommeiler unterschrieben, wusste der Bürgermeister, dass es ernst wird. 2023, zum 100. Jahrestag der türkischen Republik, soll der erste Reaktor in Sinop ans Netz gehen. "Ich glaube, wir machen es schneller", sagte Erdogan.
"Sie haben es geschafft, den Leuten den Kopf zu verdrehen", stellt Sinops Bürgermeister fest. "Sie sagen ihnen, das Kraftwerk schafft 3000 bis 5000 Jobs, die Hotels und Restaurants werden voll sein." Dann zeigt er Fotos vom jüngsten Anti-AKW-Protest in Sinop. Ein paar Tausend Aktivisten kamen - die allermeisten von auswärts, merkt der Chef von Sinop Flash Haber, einer der lokalen Blätter, an. Osman Aksu führt ein Argument an, das seltsam klingt. "Die Leute hier denken: Bis heute hatten wir durch die Atomkraftwerke in den Nachbarländern nur Schaden, aber keinen Nutzen. Lasst uns also selbst ein Kraftwerk bauen."
Wenn man gegen Atomkraft ist, dann dürfe man auch kein Gas in der Küche benutzen oder über die Bosporus-Brücke fahren, erklärte Erdogan, als im März 2011 die Reaktoren in Fukushima schmolzen: "Risiken gibt es immer."
Ein Land, das nicht einmal seine Gasflaschen in der Küche in den Griff bekommt, sollte nicht in die Atomenergie einsteigen, empfahl damals Mehmet Ali Birand, ein renommierter, mittlerweile verstorbener Kolumnist. (Markus Bernath aus Sinop, DER STANDARD, 28.6.2014)


Atomkraft für den türkischen Traum - Atomenergie - derStandard.at ? Panorama
 
Ich glaube nicht, dass der Thread dafür geeignet ist um daraus ein "Atomkraft in der Türkei" Sammelthread zu machen...
 
Ist das nicht gefährlich? Vor allem die Ägäis-Region wird doch oft von Erdbeben heimgesucht. Nicht, dass wir in unserer Nachbarschaft bald ein Tschernobyl haben werden.
 
Ist das nicht gefährlich? Vor allem die Ägäis-Region wird doch oft von Erdbeben heimgesucht. Nicht, dass wir in unserer Nachbarschaft bald ein Tschernobyl haben werden.

Natürlich, sogar höchstgradig gefährlich. Und wie gut die Japaner im worst case reagieren, hat man in Fukushima eindrucksvoll vor Augen geführt bekommmen. Besonders in der Disziplin des vertuschens, sind sie wahre Meister. Das ist das Todesurteil für diese Region, da lege ich mich fest.
 
Was mich da am meisten stört, ist dass wenn mal was passiert, (heißt Griechen, Bulgaren, Kurden, Armenier, Russen etc...) wir sofort
auch davon betroffen sein werden. Wenn z.B. in Frankreich was passiert kriegen wir hier die volle Ladung ab.
 
Servus Balkanforum,

Die Türkei hat sich schon immer für einen Autommacht im Nahen Osten, Kaukasus, Balkan intressiert.

aber Diese vorstellungen wurden Vom Westen immer wieder niedergeschlagen, mit der Hinsicht "Türkei würde mit so einer waffe nicht zurecht kommen". Diese Argumente die vom Westen vertretten sind ist Totaler Irrsin wenn es die Iraner können warum nicht die Türkei.

Durch die Ansteigende Gefahr durch denn Iran ist die Türkei desto mehr intressiert am Know How von Spaltbarem Uran. Wegen dem so Negativen Einstellungen des Westen Hat sich Ankara zum Osten gewandt und sie wurden sehr schnell fündig Pakistan ( Russland und sogar der iran selbst ) Pakistan hat eine Historische bindung mit der Türkei "brotherhood" und sie haben schon 2 mal Ein Angebot abgelegt in Ankara um in der Entwicklung vom Spaltbarem Uran in Pakistan zu unterstützen im Herrschaft von General Zia ul-Haq in den 1960er Jahren und während der Herrschaft von Nawaz Sharif in den späten 1990er Jahren Allerdings hatte Ankara auf beiden Angebote aufgrund von Bedenken bezüglich Entfremdung vom westlichen Verbündeten nicht weiter drauf eingegangen.

Die Türkei strebt bis zum heutigen Tag noch um einen Autommacht zuwerden denn Es es steht viel auf spiel die nationale sicherheit der Türkei,
Schlüsselrolle im Nahen Osten zuverlieren etc etc.

Nicht mehr Lange und die Amerikaner müssen es einsehen das die Türkei zu Einer Atommacht gehören muss.

ein artikel vom 23, Juli 2010

Turkey exploits 'window of opportunity', moving rapidly to acquire nuclear weapons

wie würdet ihr es begrüßen wenn die Türkei einen autommacht wird ?


Natürlich sollen sich alle Staaten dieser Welt darum bemühen, ihr Atomarsenal vollständig und für immer zu zerstören und so die Gefahr eines Atomkrieges vollständig zu beseitigen. Wie dem auch sei.

Das ist das Recht der Türkei. Wenn sie Atomwaffen wollen, dann sollen sie diese auch haben. Solange sie auch Russland, Frankreich, Israel, Pakistan usw. haben, wieso nicht?
 
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Was mich da am meisten stört, ist dass wenn mal was passiert, (heißt Griechen, Bulgaren, Kurden, Armenier, Russen etc...) wir sofort
auch davon betroffen sein werden. Wenn z.B. in Frankreich was passiert kriegen wir hier die volle Ladung ab.

Verteilung und Ablagerung des Tschernobyl Fallouts
Während eines Zeitraums von zehn Tagen, in dem in Tschernobyl Maximalmengen freigesetzt wurden, gelangten flüchtige Radionuklide permanent ins Freie und verteilten sich zunächst über viele Teile Europas und schließlich über die gesamte nördliche Halbkugel. Relativ hohe Konzentrationen des radioaktiven Niederschlags wurden beispielsweise im japanischen Hiroshima, über 8.000 km von Tschernobyl entfernt, gemessen.
Durch Regen wurde der radioaktive Niederschlag über Europa und der Nordhalbkugel relativ gleichmäßig verteilt. Der Großteil des freigesetzten Brennstoffs ging mit großen Dichteschwankungen in den Gebieten nahe des Reaktors nieder, wobei jedoch heiße Brennstoffteilchen auch tausende Kilometer weit transportiert wurden.
Unter der Schirmherrschaft der Europäischen Union wurden in den 90er Jahren weit reichende Untersuchungen zur Kontamination durch Cäsium-137 von Tschernobyl durchgeführt. Die stärksten Konzentrationen an flüchtigen Nukliden und Brennstoffpartikeln entstanden in Weißrussland, Russland und der Ukraine. Aber mehr als die Hälfte der Gesamtmenge der flüchtigen Bestandteile und heißen Partikel aus Tschernobyl wurde außerhalb dieser Länder abgelagert.
Über Russland, Weißrussland und der Ukraine ging der größte Teil des radioaktiven Cäsium-137 nieder; Jugoslawien, Finnland, Schweden, Bulgarien, Norwegen, Rumänien, Deutschland, Österreich und Polen erhielten jeweils mehr als ein Petabecquerel (1015 Bq oder eine Million Milliarden Becquerel) an Cäsium-137, eine enorme Menge an Radioaktivität.
Etwa 3.900.000 km2 von Europa wurde durch Cäsium-137 kontaminiert, was 40 % der Gesamtfläche Europas entspricht. Interessanterweise scheint dieser letzte Wert nirgends veröffentlicht worden zu sein und ist mit Sicherheit nie in das Bewusstsein der europäischen Öffentlichkeit gelangt.
Von der betroffenen Gesamtfläche wurden 218.000 km2 bzw. etwa 2,3 % der Gesamtfläche Europas stärker kontaminiert (mehr als 40.000 Bq/m2 Cs-137). Diese Fläche wurde von der IAEA/WHO und UNSCEAR genannt, was verdeutlicht, dass sie bei ihrer Berichterstattung sehr selektiv vorgegangen sind.
Gemessen an der Flächengröße waren Weißrussland (22% seiner Landmasse) und Österreich (13%) am stärksten durch höhere Werte belastet. Jedoch wurden noch weitere Länder ernsthaft betroffen, beispielsweise waren über 5 % von Ukraine, Finnland und Schweden hochgradig kontaminiert (> 40.000 Bq/m2 Cäsium-137). Mehr als 80 % von Moldau, dem europäischen Teil der Türkei, Slowenien, der Schweiz, Österreich und der Slowakei waren zu geringeren Graden belastet (> 4.000 Bq/m2 Cäsium-137). 44 % von Deutschland und 34 % von Großbritannien waren in ähnlicher Weise betroffen.
Die IAEO/WHO Berichte erwähnen diese ausführlichen Datensätze der Europäischen Kommission über die Kontaminationen in Europa nicht. Diese Auslassung wird nicht erklärt. Darüber hinaus setzen sich die IAEO/WHO Berichte weder mit den Niederschlägen noch den Strahlendosen in Ländern außerhalb von Belarus, Ukraine und Russland auseinander. Da starker Fallout von Tschernobyl zweifellos im Rest Europas zu verzeichnen war, ist das Auslassen dieser Analyse fragwürdig.

Da hast du recht.
 
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