Konflikt mit Assad-Regime
Türkei stationiert Flugabwehrgeschütze an syrischer Grenze
Der Konflikt zwischen der Türkei und Syrien verschärft sich. Ankara hat Flugabwehrgeschütze an der Grenze in Stellung gebracht. Türkische Medien zeigten Bilder von Militärkonvois, die sich Richtung Syrien bewegten.
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Ankara - Mehrere Geschütze seien bereits in Stellung gebracht worden, berichtete der Sender TRT. Die private Nachrichtenagentur Dogan zeigte Aufnahmen eines Militärkonvois, darunter ein Raketenwerfer, der in Richtung syrische Grenze fuhr.
Rund 30 Militärfahrzeuge seien von der Küstenstadt Iskenderun zur 50 Kilometer entfernten syrischen Grenze unterwegs. Die staatliche Nachrichtenagentur Anatolia berichtete, dass Militärfahrzeuge auch in die Provinz Sanliurfa fahren.
Ein türkischer Regierungsvertreter bestätigte der Nachrichtenagentur Reuters das Manöver. Premier Recep Tayyip Erdogan kündigte an, die Sicherheit in der Grenzregion zu verstärken.
Nach dem Abschuss eines türkischen Militärflugzeugs durch Syrien am Freitag vergangener Woche hatte Ankara Damaskus am Dienstag für den Fall weiterer Provokationen mit militärischen Reaktionen gedroht. Durch den Abschuss der F4-Phantom verschlechterten sich die ohnehin angespannten Beziehungen zwischen beiden Ländern weiter.
Türkische Stellen räumten ein, dass das Flugzeug irrtümlich in syrischen Luftraum eingedrungen sei, ihn nach einer Warnung aber wieder verlassen habe. Es sei in internationalem Luftraum abgeschossen worden. Außerdem soll Syrien nach Darstellung Ankaras auf ein türkisches Rettungsflugzeug geschossen haben, das nach dem Absturz des Kampfjets ausgeschickt worden sei.
Nato fürchtet weitere Provokationen an der Grenze
der Abschuss ein Unfall, der von einer "automatischen Reaktion" eines Befehlshabers einer Luftabwehrstellung verursacht worden sei, der ein nicht identifiziertes Flugzeug mit hoher Geschwindigkeit auf geringer Höhe gesehen habe.
Die Nato, von der Türkei zu einer Sondersitzung zusammengerufen, stärkte ihrem Bündnispartner am Dienstag den Rücken. Doch beim Verteidigungsbündnis hofft man, dass es nicht zu weiteren Provokationen an der Grenze kommt - denn von den Bündnisnationen will sich keine in den Konflikt hineinziehen lassen.
Die Beziehung der einstigen Verbündeten Syrien und Türkei verschlechtern sich seit Monaten rapide. Erdogan hatte sich bereits kurz nach Beginn des Aufstands gegen Assad an die Seite der syrischen Oppositionellen gestellt. Im vergangenen Jahr rief er den Diktator zum freiwilligen Rücktritt auf, am Dienstag forderte er den Sturz des Regimes "mit allen nötigen Mitteln".
Türkei stationiert Flugabwehr an der Grenze zu Syrien - SPIEGEL ONLINE