Von Christian Bürge |
00:25 | 18.10.2008
Ana Ivanovic (20) steht nach dem 6:1, 6:4-Erfolg gegen Schnyder-Bezwingerin Petra Kvitova heute im Halbfinal des Zurich Open (15.00 Uhr). Im Exklusiv-Interview spricht sie über Geld, Federer, Ergic, Träume und Ziele
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Tennis-Beauty: Die 20-jährige Ana Ivanovic spielt heute beim Zurich Open den Halbfinal gegen Venus Williams. (Romina Amato)
Ana Ivanovic, diese Woche hat Roger Federer den Preisgeld-Rekord von Pete Sampras gebrochen. Er steht jetzt bei 43,28 Millionen Dollar.
Nicht schlecht!
Wissen Sie, wieviel Sie an Preisgeld eingenommen haben?
Nein, um ehrlich zu sein, nicht wirklich. Ich müsste raten.
Dann raten Sie mal.
Vier bis fünf Millionen vielleicht?
Nahe dran. Es sind 5,7 Millionen. Federer führt noch.
Allerdings! Gut, er war jetzt so lange an der Spitze... Aber ich denke, für uns geht es um die Freude am Tennis. Geld kommt so nebenbei. Wenn ich an Roger denke, denke ich nicht an Geld, sondern dass er viele Grand-Slams gewonnen hat und sehr lange an der Spitze stand.
War Geld auch zu Beginn Ihrer Karriere nie ein Thema, als Sie sich plötzlich Dinge leisten konnten, die früher unerschwinglich waren?
Nein, darüber habe ich nicht viel nachgedacht. Natürlich habe ich gesehen: Aha, jetzt kann ich mir dieses oder jenes schöne Kleid kaufen oder diese schönen Schuhe. Aber ich fokussiere mich nicht darauf. Ich arbeite sehr hart, damit die Resultate kommen.
Im Moment kämpft die Weltwirtschaft gegen eine
Finanzkrise. Sie als Spitzensportlerin müssen kaum Angst haben. Aber kennen Sie die Probleme kleiner Leute?
Ja, solche Krisen sind natürlich traurig. Viele Leute müssen mit wenig Geld auskommen und eine Familie ernähren. Sie müssen hart dafür arbeiten. Darum tut es mir natürlich leid, wenn Arbeiter darunter leiden. Ich versuche wirklich arme Menschen zu unterstützen.
Haben Sie den Überblick über Ihre finanziellen Angelegenheiten?
Ja, klar. Am Ende des Jahres schauen wir, wie es aussieht. Aber es beschäftigt mich nicht täglich.
Sie machen ein Fernstudium in Wirtschaft.
Ja, schliesslich will ich meine Dinge irgendwann selbst managen können. Mein Leben, meine Finanzen. Das wird mir sicher helfen.
Sie wollten erst Psychologie studieren.
Ja, aber die Universität in Belgrad bietet das Psychologie-Studium nicht im Fernkurs an. Darum hätte ich oft vor Ort sein müssen. Und selbst über Internet wäre das schwierig. Es verlangt sehr viele Opfer. Mit einem Wirtschaftsstudium bin ich flexibler. Wenn ich Zeit habe, geniesse ich es zu lernen, etwas anderes zu tun.
Viele junge Frauen beneiden Sie um ihr Leben. Können Sie diese mit einer Kehrseite der Medaille trösten?
Klar. Viele Leute denken doch: Schau mal die, die haben alles, die sind so glücklich. Sie sehen uns spielen, sie sehen uns Turniere gewinnen, sie sehen uns auf Party-Bildern. Sie sehen die Glamour-Seite. Aber sie sehen die harte Arbeit nicht, die dahinter steckt. Und die Opfer die man bringt. Man hat kaum Freundschaften, die man ausserhalb des Profisports pflegen kann. Und nicht immer hat man dafür Erfolg. Man muss sich durch harte Zeiten kämpfen. Es gibt Probleme wie in einem normalen Leben auch. Und da muss man durch.
Wenn Sie zurücktreten, was wollen Sie erreicht haben?
Ich will so viele Grand-Slams wie möglich gewinnen. Die Weltranglistenspitze ist auch etwas. Aber darauf konzentriere ich mich nicht. Denn wenn ich an den grossen Turnieren gut spiele, kommt das Ranking von alleine.
Haben Sie eine Vorstellung davon, wie Ihr Leben aussehen soll, wenn Sie einmal zurücktreten?
Ich bin eine familienorientierte Person. Ein Haus am See stelle ich mir vor, einen netten Mann, vielleicht ein paar Kinder, die herumrennen. Natürlich würde ich dann auch mit dem Tennis verbunden bleiben.
Ivan Ergic sass in ihrer Box. Wie nahe steht er Ihnen?
Wir haben uns vor ein paar Jahren bei meiner Geburtstagsparty in Belgrad kennengelernt. Heute
sah ich ihn zum zweiten Mal. Er ist ein Freund meines Managers.
Waren Sie noch nie an einem Spiel von ihm?
Nein, aber ich würde gern mal hingehen und mich
revanchieren.