wird keiner machen
https://www.dw.com/de/un-tribunal-lebenslang-für-ex-serbenführer-karadzic/a-47974068Der Muslim als "Feind"
Er war allerdings nicht der einzige, der seine nationalistischen Prägungen ausleben konnte. Es war eine Zeit im damaligen Jugoslawien, die geprägt war von omnipräsentem Nationalismus. Slowenen, Kroaten und andere Völker fühlten sich unterdrückt von Belgrad und wollten aussteigen aus dem gemeinsamen Jugoslawien. So auch Bosnien-Herzegowina.
Die serbischen Politiker wollten das allerdings nicht zulassen. Ihr Motto: "Wo ein Serbe lebt ist Serbien". Karadžić selbst entwickelte zu der Zeit als Politiker gegenüber den Muslimen zunehmend ein "Feindbild". "Das war offensichtlich eine Übertragung vom früheren Feindbild gegenüber den Osmanen", erklärt Franz-Lothar Altmann. "Die Muslime, die muslimischen Bosniaken, sind für ihn so eine Art Nachfahren der Osmanen, gegen die ja Serbien, das serbische Volk, sich lange gewehrt und gekämpft hat."
Die Bosniaken und Kroaten stimmten am 1. März 1992 in einem Referendum für ein unabhängiges Bosnien-Herzegowina. Die Serben boykottierten die Abstimmung. Einen Monat später brach der Krieg aus. In den von Serben mehrheitlich bewohnten Gebieten wurde bereits vorher die Serbische Republik ausgerufen, die später in Republika Srpska umbenannt wurde und deren erster Präsident Radovan Karadžić war. In den Jahren danach wurden etwa 100.000 Menschen ermordet, es kam zu massenhaften und systematischen Vergewaltigungen, Hunderttausende wurden vertrieben - auf allen Seiten. Und es kam zum Völkermord in Srebrenica, wo rund achttausend muslimische Jungen und Männer ermordet wurden.
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