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Thread gegen die Freiheit

Deiner Fragestellung könnte man mit einer Gegenfrage entgegentreten: welcher Autoritarismus hat denn bis heute überlebt? Nämlich keiner! Dort wo Menschen in ihrer persönlichen Freiheit und ihrem Individualismus eingeschränkt werden, also einer moralischen Norm, einem bestimmten Typen, einem bestimmten Aussehen, etc entsprechen sollen, ist diese Gesellschaft zum "Untergang" verdammt. Dort wo Konkurrenz ausgeschaltet wird, entsteht nichts Neues, die Entwicklung ist gehemmt. Dementsprechend ist man in einem geschlossenen Kreislauf gefangen, der das Leben öde und eintönig macht. In vielen totalitären und autoritären Gesellschaften hat das früher oder später zu Aufständen und Umstürzen geführt, durch welche die Menschen aus diesen Zwängen heraus wollten.

Sei froh, dass du in einer Gesellschaft lebst, in der Individualismus und persönliche Freiheit groß geschrieben wird. Ansonsten müsste man sich auch die Frage stellen, wer soll denn diese Normen und Wertvorstellungen festlegen, denen die Menschen entsprechen wollen? Was ist sozial und was asozial?

Bruder ganz ehrlich, im Falle Jugoslawiens sehe ich es ganz anders als in den meisten Ländern. So wie meine Großeltern und noch ein paar andere Menschen aus meinem Kreis damals unter Tito gelebt haben so sind wir heute der letzte Dreck Europas. Und wenn ich mir mein Heimatland Serbien als Beispiel anschaue kann ich wirklich mehr als gut verstehen wieso das Tito-Regime doch nicht mit anderen Diktaturen und sonstigen "abweichenden Systemen" vergleichbar ist und so ziemlich das Beste war für uns.
 
( nur ein Denkansatz )

Guten Abend,

als ich letztens im Supermarkt einkaufen war, was mich generell immer schon anpisst, habe ich dieses mal teilweise auf die Personen im Supermarkt geachtet.
Angefangen hat das, als ich einen dicken mitte 20 Fleischthekenmann gesehen habe, welcher mir recht "opferhaft" auffiel, was wohl die bezeichnung ist mit der ich das
am besten beschreiben kann.
An diesem Besuch sah ich viele verschiedene Personen, welche mir irgendwie Leid taten. Ich will nicht eklig oder so klingen, aber ich habe sie
als "opfer" empfunden.

Als ich weiter nachdachte, ist mir in den Sinn gekommen, dass ihre Person aus der Sozialisierung und der Individualisierung entstammt.
Irgendjemand muss ihnen jenes Verhalten beigebracht haben.
In unserer heutigen Gesellschaft können viele durch ihren Wohlstand die Optionen und Ligaturen zur individualisierung nutzen und ihre Persönlichkeit
so aufbauen wie sie es wollen. Hört sich zwar gut an, ist es aber nicht.

Das Problem dabei ist die Erziehung in unserer Gesellschaft.
"Leben und Leben lassen" hört sich erstmal ganz Nobel an, ist aber in meinen Augen eine eher degenerierte Aussage, da sie Kritik an anderen
Individuen quasi nicht zu lässt.

Heutzutage darf sich, jetzt mal bisschen asozialer formuliert, jeder Bastard alles erlauben, ob er Anime shirts trägt oder nach scheiße stinkt.
Uns wird beigebracht nur auf uns zu schauen und nicht auf die Allgemeinheit. Wir sollen uns selber akzeptieren wie wir sind und nicht an uns arbeiten.
Wir sollen jede "freihe" Meinung einfach so akzeptieren und erst garnicht darüber diskutieren. Wir sollen jeden noch so behinderten Kleidungsstil akzeptieren.

Als ich dann angefangen habe dieses uns beigebrachte Konzept zu hinterfragen, hatte ich das Bedürfniss eben diese verlorenen Seelen zu erziehen.
Dabei fiel mir ein Gesellschaftssystem ein, welches wir aus dem Geschichtsunterricht kennen müssten : Das authoritäre Regime.
Bevor alle ausrasten: Nur ein Denkansatz, bin kein Rassist oder son shit und Juden jucken mich nicht.
Aber in solchen Systemen wurde die Jugend nach einem Ideal erzogen, ihnen wurden für ihren Ideal wichtige Dinge beigebracht.
Dabei wurde auch auf Gemeinschaft und Kritik gesetzt, da die Gesellschaft dich permanent kritisierte, wenn etwas nicht dem gegebenen Ideal entspricht.
Somit versuchen sich die Menschen permanent zu verbessen und es entsteht eine Art Wettkampf in der Gesellschaft.
Jeder Mediziner versucht alles zu heilen, jeder Künstler alles zu überbieten und jeder Ingenieur alles zu optimieren. Durch diesen Wettkampf entsteht
eine fortschrittliche und starke Gesellschaft.
In unserer Gesellschaft gibt es nur ein sehr freies Ideal : Sei was du willst.
Dieses Ideal führt dazu, dass wir uns schneller zu ruhe setzen, faul werden und nicht an uns arbeiten. Das führt natürlich zu einer leistungschwächeren
Gesellschaft.

-

Das wichtigste im Leben ist dass man glücklich ist. Vielleicht hat man ohne Ideal schneller seinen Frieden gefunden und ist dadurch glücklicher.
Diese Opfer könne ja genauso opferhafte Freunde habe, eine Freundin und halt genügend Spaß im Leben.
Dann erfüllen sie ja das wichtigste am Leben besser als ich. Dann wären sie ja viel "besser" im Leben.
Vielleicht sind ja diese "Opfer" viel glücklicher als ich ? :confundido:
Hannibal, du bist einer der klügsten hier und das weiss ich seit langem.

Ja, die sind wahrscheinlich viel glücklicher als du. Und auch als ich. Manchmal wünsche ich mir, ich würde nicht so viel nachdenken und nicht so viel «wissen». Wäre alles tausendmal einfacher. Klingt arrogant, aber ist einfach so.

Ich sehe das übrigens sehr gut bei meinen Schülern. Was die Eltern da für Kinder erzogen haben, kann einen schon umhauen. Frech, hochnäsig, egoistisch, besserwisserisch, klugscheisserisch, stur, asozial, verantwortungslos und faul. Ich versuche, jeden Tag dagegen anzukämpfen, aber es ist unheimlich anstrengend. Ich habe mir mit meinem Beruf viel Arbeit aufgetragen.

Einmal sagte mir aber einer meiner Schüler: «Herr "", eigentlich sind Sie für mich der beste Lehrer der Welt.» Ich zu ihm: «Wieso das denn?» Er: «Keine Ahnung, irgendwie weiss ich wegen Ihnen jetzt, dass – wenn wir Scheisse bauen – nur wir selber schuld sind.»

Kinder sind einfach herrlich und nur deswegen habe ich noch Motivation. Ich glaube, einige wissen sehr genau, wieso das der Junge gesagt hat. Heutzutage wollen Eltern mit ihren Kindern «Kumpels» sein oder verwahrlosen und vernachlässigen sie, indem sie ihnen nicht zeigen, was richtig und falsch ist. Und was wohl der ausschlaggebendste Grund für all das ist: Die Kinder wissen nicht, wie sie mit der Freiheit umgehen sollen. Weil ihnen das von niemandem beigebracht wird.

Hannibal, das jetzige System würde ich aber nie und nimmer mit einem autoritären Systeme eintauschen. Lies einmal «Jugend ohne Gott» von Ödön von Horváth. Wirst deine Meinung dann wohl noch einmal überdenken.
 
Hannibal, du bist einer der klügsten hier und das weiss ich seit langem.

Ja, die sind wahrscheinlich viel glücklicher als du. Und auch als ich. Manchmal wünsche ich mir, ich würde nicht so viel nachdenken und nicht so viel «wissen». Wäre alles tausendmal einfacher. Klingt arrogant, aber ist einfach so.

Ich sehe das übrigens sehr gut bei meinen Schülern. Was die Eltern da für Kinder erzogen haben, kann einen schon umhauen. (1) Frech, hochnäsig, egoistisch, besserwisserisch, klugscheisserisch, stur, asozial, verantwortungslos und faul. Ich versuche, jeden Tag dagegen anzukämpfen, aber es ist unheimlich anstrengend. Ich habe mir mit meinem Beruf viel Arbeit aufgetragen.

Einmal sagte mir aber einer meiner Schüler: «Herr "", eigentlich sind Sie für mich der beste Lehrer der Welt.» Ich zu ihm: «Wieso das denn?» Er: «Keine Ahnung, irgendwie weiss ich wegen Ihnen jetzt, dass – wenn wir Scheisse bauen – nur wir selber schuld sind.»

Kinder sind einfach herrlich und nur deswegen habe ich noch Motivation. Ich glaube, einige wissen sehr genau, wieso das der Junge gesagt hat. Heutzutage wollen Eltern mit ihren Kindern «Kumpels» sein oder verwahrlosen und vernachlässigen sie, indem sie ihnen nicht zeigen, was richtig und falsch ist. Und was wohl der ausschlaggebendste Grund für all das ist: Die Kinder wissen nicht, wie sie mit der Freiheit umgehen sollen. Weil ihnen das von niemandem beigebracht wird.

(2)Hannibal, das jetzige System würde ich aber nie und nimmer mit einem autoritären Systeme eintauschen. Lies einmal «Jugend ohne Gott» von Ödön von Horváth. Wirst deine Meinung dann wohl noch einmal überdenken.


(1) Knecht, ganz ruhig, du könntest ziemlich ärger bekommen mit den Eltern. :-&

(2) Ellhamudllillah :greco:
 
Deiner Fragestellung könnte man mit einer Gegenfrage entgegentreten: welcher Autoritarismus hat denn bis heute überlebt? Nämlich keiner! Dort wo Menschen in ihrer persönlichen Freiheit und ihrem Individualismus eingeschränkt werden, also einer moralischen Norm, einem bestimmten Typen, einem bestimmten Aussehen, etc entsprechen sollen, ist diese Gesellschaft zum "Untergang" verdammt. Dort wo Konkurrenz ausgeschaltet wird, entsteht nichts Neues, die Entwicklung ist gehemmt. Dementsprechend ist man in einem geschlossenen Kreislauf gefangen, der das Leben öde und eintönig macht. In vielen totalitären und autoritären Gesellschaften hat das früher oder später zu Aufständen und Umstürzen geführt, durch welche die Menschen aus diesen Zwängen heraus wollten.

Sei froh, dass du in einer Gesellschaft lebst, in der Individualismus und persönliche Freiheit groß geschrieben wird. Ansonsten müsste man sich auch die Frage stellen, wer soll denn diese Normen und Wertvorstellungen festlegen, denen die Menschen entsprechen wollen? Was ist sozial und was asozial?

Beim ersten durchlesen habe ich dir zugestimmt, beim zweiten nichtmehr so ganz. Es gibt immer jemanden, welcher das Volk lenkt, bzw. jemanden welcher das erzieht.
So ein beschriebenes Ideal gibt es ja in jeder Gesellschaft, nur bei unserer ist das Ideal frei und individuell zu sein, bzw. "verwarlost" zu sein.
Heutzutag muss den Menschen nur das Gefühl von Freiheit gegeben werden, ob es diese wirklich gibt, ist egal.
An sich hat heutzutage jeder das Recht auf eine eigene Meinung, aber wenn man eine "verpöhnte" Meinung hat, bzw. einer welche von der Norm abweicht, kommt
es zu einer sozialen Isolation der Person, bzw. einer Ächtung. Dazu gibt es glaube sogar ein politikwissenschaftliches Modell, was irgendsone Spirale ist.
 
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