J
Jezersko
Guest
Warum sollte ihn niemand mehr supporten? Er ist bis jetzt ein guter Präsident
Zu deiner (Wahn.)Vorstellung, Trump wäre ein guter Präsident:
Donald Trump lernt die Welt kennen
Der amerikanische Präsident wirft seine Wahlkampfversprechen über Bord. Das ist keine schlechte Botschaft.
Von Salzburger Nachrichten / Martin Stricker / 14.04.2017 - 03:00 /
Die NATO soll obsolet sein? Darüber habe er "vor langer Zeit" geklagt, sagte US-Präsident Donald Trump. Nun aber Schwamm drüber. Die NATO habe sich geändert, nun bekämpfe sie den Terror und sei nicht mehr obsolet. Nun ja. "Vor langer Zeit" heißt: ein paar Handvoll Wochen; abgesehen davon bekämpft die NATO den Terror länger, als Trumps politisches Gedächtnis reicht: seit den Anschlägen von 2001 in New York und Washington.
Die NATO-Kehrtwende ist nicht die einzige. Seit seinem Treffen mit dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping ist Trump voll des Lobes. China sei bereit, bei der Eindämmung Nordkoreas zu helfen. Und nein, er werde China nicht als Währungsmanipulator anklagen - obwohl er genau das im Wahlkampf immer wieder geschworen hatte.
Und NAFTA? Das Freihandelsabkommen mit Mexiko und Kanada, der "schlechteste Deal aller Zeiten"? Ist gar nicht so übel. Ein paar kleine Anpassungen reichen. Syriens Machthaber Baschar al-Assad? "Ein Schlächter." Russlands Präsident Wladimir Putin? Die Beziehungen befänden sich womöglich "am tiefsten Punkt aller Zeiten".
Der Kurswechsel im Weißen Haus ist derart abrupt, dass die "New York Times" von einem geopolitischen Schleudertrauma schreibt. Doch es lassen sich Gründe für die Rückwärtsrollen erkennen: Der Präsident lernt Realität. Die echte Welt sieht anders aus als die Trump-Tower-Seifenoper. Er entdeckt Fakten statt fantasierter Erklärungen.
Sein Beraterkreis ändert sich. Der stramm rechte Polit-Guru und Verschwörungstheoretiker Steve Bannon und seine Wahlkampftruppe verlieren Einfluss. Realisten wie Verteidigungsminister James Mattis, ein Militär mit NATO-Erfahrung, gewinnen Boden. Dazu zählt auch die Familie. Tochter Ivanka soll eine zentrale Rolle beim Angriffsbefehl gegen Syrien gespielt haben. Ihr Mann Jared Kushner opponiert mittlerweile recht offen gegen Bannon.
Und angesichts der immer massiveren Affäre um die Russland-Kontakte des Trump-Teams dürfte es dem Weißen Haus durchaus geboten erscheinen, ausreichend Distanz zum Herrscher im Kreml zu demonstrieren. Das alles macht noch lange keine glaubwürdige Politik aus. Dazu fehlt jeder Plan. Nordkorea wird der nächste Test. Doch die ehernen, teils abstrusen Wahlkampfversprechen sind von gestern.
Und siehe - unter dem Strich wird Donald Trump zum Mr. Establishment. Etwas anderes war er in Wahrheit auch nie.
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Anm. Jezersko: Die ganzen rechten Schwurbler bekommen schneller ein Problem, als sie gedacht haben. Aber so ist das halt, wenn man keine eigene Meinung hat. Es ist wie bei den Religionen - Wer nichts weiß, muss Alles glauben.