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Ungleiche Vermögensverteilung und die Wirtschaftskrise

Wieder einmal hat ein aktuelles Gutachten mit frischen Zahlen bestätigt, was seit Jahren jeder weiß: Die Reichen werden immer reicher, die Armen immer ärmer. Auf der anderen Seite stürzen die Finanzjongleure dieser Welt die reale Wirtschaft in immer neue Krisen. Und die einfachen Steuerzahler müssen für die Fehler der "Großen" bürgen und letztlich auch zahlen. Aber liegt die Ursache der Wirtschaftskrise(n) nicht auch und vor allem in der falschen Verteilung des Vermögens?

Was macht der gemeine Superreiche mit seinem vielen Geld? Zunächst genießt er den Luxus. Eine Villa am Tegernsee, ein Chalet im Tessin, ein Ferienhaus auf Sylt und eine Finca auf Mallorca, dazu eine Yacht an der Côte d'Azur. In den Garagen Mercedes Benz, Audi, Lamborghini oder warum nicht auch Rolls Royce oder Bugatti. Die Gemahlin geht shoppen bei YSL, Dior oder Chanel, die Gespielin wird ausgestattet von Armani, Gucci oder Fendi. Man trifft sich zwischen St. Moritz und Monte Carlo, im Casino, an der Rennbahn oder beim Après-Ski. Hummer mit Kaviar gegen den Hunger, Champagner zum Baden. Wieviele Millionen kann man auf diese Weise ausgeben? Ich kann es Euch leider nicht aus eigener Erfahrung sagen, aber irgendwo kommt sicher der Punkt, an dem man alles wichtige hat und wo einen der Konsum nicht mehr richtig reizt. Klar, eine schicke Armbanduhr, ein bißchen Schmuck oder ein Privatauftritt von Lady Gaga zum 18. Geburtstag des Kindes, sowas geht immer, aber was tun, wenn man das Geld einfach nicht mehr los wird, wenn es schneller nachkommt, als man es ausgeben kann? Die Lösung heißt Investment. Man kauft einfach mal irgendetwas extrem teures, was man eigentlich nicht braucht, sei es als Abschreibungsobjekt oder weil man sich Wertzuwachs verspricht. Immobilien, Aktienpakete, Beteiligungen, Rohstoffe... die Klassiker eben. Aber auch das wird langweilig und lästig, soll sich doch ein Anlageberater darum kümmern. Die überbieten sich gegenseitig mit Renditeversprechen, wie sie das im Einzelnen realisieren wollen, versteht kein normaler Mensch und es ist ja auch egal, solange die Abrechnungen attraktiv aussehen. Die Anlageberater ihrerseits stehen im Wettbewerb und sie schulden ihren Auftraggebern Erfolg. Großen Erfolg, die Konkurrenz schläft nicht. Da heiligt der Zweck dann die Mittel und hie und da geht eben auch mal etwas daneben, was soll's, no risk, no fun.

Dabei werden grundsätzlich keine realen Werte geschaffen, der Gewinn entsteht dadurch, daß man billig kauft und teuer verkauft, wenn es sein muß sogar Dinge, die man gar nicht hat (Leerverkäufe). Es werden dabei Renditen erzielt, wie man sie mit realen Geschäften (Produktion und Verkauf von Waren und Dienstleistungen) kaum erreichen kann. Idealerweise gehen diese Gewinne natürlich am Finanzamt vorbei.

Was wäre nun besser daran, wenn man Vermögen von oben nach unten stärker umverteilen würde?

Anders als bei den Superreichen ist die Nachfrage bei den gewöhnlichen Normalverdienern in der Regel noch nicht gedeckt. Zunächst steht die Bezahlung der Dinge an, die man infolge Geldmangels schon länger vor sich herschiebt, dann kommen die offenen Wünsche. Ein neues Auto vielleicht, ein Flachbildfernseher, ein Kaminofen fürs Wohnzimmer, eine Spielekonsole, ein neuer PC, ein tolles Handy, schicke Klamotten, Spielzeug, Reisen, die Liste nimmt kein Ende. Vielleicht investiert auch der eine oder andere in eine Altersvorsorge, aber der allergrößte Teil des Geldes würde dem Markt sofort als Kaufkraft zur Verfügung stehen. Es entsteht Nachfrage. Der Handel verkauft, wie blöd und die Industrie kommt mit der Herstellung kaum nach. Man muß neue Kräfte einstellen (die dann wieder ihr Geld unter die Leute bringen). Besser bezahlte Arbeitnehmer sind auch motivierter und leistungsfähiger/ -williger. Und alle verdienen sie mit. Der Fiskus direkt (Einkommenssteuer) und indirekt gleich noch mal (MwSt. und USt). Die Rentenkassen, die Sozialversicherung, die Krankenversicherung (und sogar die Kirchen). Gleichzeitig sinken die Ausgaben für Sozialleistungen.

Und die Reichen? Profitieren im Grunde auch. Eigentlich ist es genau wie vorher, nur investieren sie nun in etwas sinnvolles. Sozialer Frieden ist ja auch nicht schlecht. Und die Firmen, die plötzlich boomen, gehören ja auch jemandem...

Ist es wirklich so einfach oder wie stellt es sich aus Eurer Sicht dar?



Keynes wäre stolz auf dich :grin:

Wenn du dich für den akademischen Aspekt interessierst, googel mal nach "Allgemeine Thoerie der Beschäftigung, des Zines und des Geldes" oder speziell nach dem IS-LM Modell.

In Deutschland ist eigentlich alles noch ziemlich in Butter, Einkommen und Vermögen sind so gleichverteilt wie fast nirgends auf der Welt:

http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/c/c5/GINIretouchedcolors.png

http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/5/59/Gini_Coefficient_World_CIA_Report_2009-1.png

Und zu gleichverteilt darf es auch nicht sein, denn das nimmt die Dynamik aus der Wirtschaft.

Und noch dazu:

Und die einfachen Steuerzahler müssen für die Fehler der "Großen" bürgen und letztlich auch zahlen.


Also falls du mit einfachen Steuerzahler die unteren 70% meinst, dann muss ich leider sagen, dass die nur einen kleinen Bruchteil der Steuern zahlen:

https://img.skitch.com/20110730-eqgua1mmmnke57ntq3kbxx779w.jpg

Die oberen 30% zahlen rund 80% des Steuereinkommens des deutschen Staates!


Schön dass du ein solches Beispiel kennst, ich selbst bin auch ein solches aus einer totalen Arbeiterfamilie, aber das ist nicht die Mehrheit, bei weitem nicht.

Chancengleichheit beim Studieren: Immer weniger gehen an die Uni | Wissen - Frankfurter Rundschau

Das hat nichts mit der Vermögensverteilung zu tun. Das Bafög-System in Deutschland verlockt sogar eher dazu, sich ärmer zu geben, als man tatsächlich ist.
 
(..) Und zu gleichverteilt darf es auch nicht sein, denn das nimmt die Dynamik aus der Wirtschaft.

Stimmt. Niemand würde Geld anlegen, wenn dem Ausfallrisiko nicht zusätzliche Einnahmen durch den Zinseszins entgegen stehen würden. Letzteres stellt aber auch ein Problem dar, denn seine Exponentialverteilung führt letztenendes doch dazu, dass die Leute ihre Schulden auf lange Sicht nicht mehr begleichen können.
 
Es gibt kein Fortschritt ohne Rückschläge.

Diese Krisen haben nichts mehr mit normalen Rückschlägen zu tun, die verdaut werden müssen und aus denen man lernt. Sie sind bezahlt von den Steuerzahlern um den Spieltrieb der Reichen zu befriedigen.

Was dort geschieht ist höchst kriminell und noch immer ist niemand hinter Gittern gelandet.

Er kauft sich Dinge, die anderen den Arbeitsplatz und Verdienst sichern.

Ach so ist das, diese armen Schweine die von neun bis fünf Uhr arbeiten sollen auch noch froh sein darüber dass einer dieser gemästeten Finanzsäue ein paar Brotkrümel vom Tisch fallen lässt? Wenn du dich zufrieden damit gibt, bitte. Die Mehrheit der Menschen tut es nicht.


Ich antworte die Tage nochmal ausführlicher.
 
die krise beginnt im kopf..
manche sind sehr schnell reich geworden, wie haben sie das geschafft? das ist das mysterium wo jeder von uns mal gründlicher nachdenken sollte..
man muss kein genie sein um das zu begreifen.. der hausverstand ist eine ziemlich mächtige waffe.
 
die krise beginnt im kopf..
manche sind sehr schnell reich geworden, wie haben sie das geschafft? das ist das mysterium wo jeder von uns mal gründlicher nachdenken sollte..
man muss kein genie sein um das zu begreifen.. der hausverstand ist eine ziemlich mächtige waffe.



Mir gehts auch nicht schlecht und ich bin wirklich von NULL angefangen und war nach ca. 13/14 ( 1995) Jahren noch mal für einige Jahre in die größte Scheisse meines Lebens geschliddert.
Und auch da habe ich mich nicht unterkriegen lassen und habe mit aller Energie noch mal die Wende geschafft.
Mir gehts wirklich gut.

Ich habe mir nen Spruch zurecht gelegt, wenn einer fragt wie es geht : " Für mich gehts nicht gut genug, aus Sicht meiner Neider allerdings gehts mir unerträglich gut".

Ich weiß, dass sehr viele ihr Geld nicht so schwer zusammengestapelt haben und auch nicht wie ich seit 30 Jahren wie eine Ameise zwar, aber immer stetig voran, marschieren.
Viele gehen von Anfang an auf Überholspur....und man muß auch sagen, dass manche auch (viel) Glück haben.
Beispiel: Geissen, der hat Uncle Sam verkauft und lebt in Saus und Braus.

Mir gehts nicht annähernd so gut, aber ich würde weder mit ihm, noch mit Gates oder sonstwen auf der Welt tauschen.
Ich würde auch keinen Monat zurückdrehen aus meinem Leben.

Ich habe mich damit abgefunden, das das Leben so wie es ist, ist.

Die viel Geld haben, sind lange nicht glücklich.

Leute seid nicht neidisch auf Leute mit Kohlen.
Neidisch kannste sein auf zufriedene Menschen ,denn das wäre jedermanns Traumziel/Traumzustand.

...Und auch da hat der liebe Gott einen Riegel vorgeschoben....denn auch solche Menschen werden krank, verlieren einen Partner, ein Kind, einen lieben Verwandten.

Suche die Situation, dass Du zufrieden sein kannst und versuche unter den Parametern der Erhaltung dieses Zustands Dein Fortkommen und Prosperität.
Da wo man diese Attribute/Eigenschaften aufgeben muß, ist die Grenze der Zufriedenheit.
Auch wenn man das erst später merkt.

Geld ist die Kacke des Teufels.
 
Mir gehts auch nicht schlecht und ich bin wirklich von NULL angefangen und war nach ca. 13/14 ( 1995) Jahren noch mal für einige Jahre in die größte Scheisse meines Lebens geschliddert.
Und auch da habe ich mich nicht unterkriegen lassen und habe mit aller Energie noch mal die Wende geschafft.
Mir gehts wirklich gut.

Ich habe mir nen Spruch zurecht gelegt, wenn einer fragt wie es geht : " Für mich gehts nicht gut genug, aus Sicht meiner Neider allerdings gehts mir unerträglich gut".

Ich weiß, dass sehr viele ihr Geld nicht so schwer zusammengestapelt haben und auch nicht wie ich seit 30 Jahren wie eine Ameise zwar, aber immer stetig voran, marschieren.
Viele gehen von Anfang an auf Überholspur....und man muß auch sagen, dass manche auch (viel) Glück haben.
Beispiel: Geissen, der hat Uncle Sam verkauft und lebt in Saus und Braus.

Mir gehts nicht annähernd so gut, aber ich würde weder mit ihm, noch mit Gates oder sonstwen auf der Welt tauschen.
Ich würde auch keinen Monat zurückdrehen aus meinem Leben.

Ich habe mich damit abgefunden, das das Leben so wie es ist, ist.

Die viel Geld haben, sind lange nicht glücklich.

Leute seid nicht neidisch auf Leute mit Kohlen.
Neidisch kannste sein auf zufriedene Menschen ,denn das wäre jedermanns Traumziel/Traumzustand.

...Und auch da hat der liebe Gott einen Riegel vorgeschoben....denn auch solche Menschen werden krank, verlieren einen Partner, ein Kind, einen lieben Verwandten.

Suche die Situation, dass Du zufrieden sein kannst und versuche unter den Parametern der Erhaltung dieses Zustands Dein Fortkommen und Prosperität.
Da wo man diese Attribute/Eigenschaften aufgeben muß, ist die Grenze der Zufriedenheit.
Auch wenn man das erst später merkt.

Geld ist die Kacke des Teufels.
ein sehr guter beitrag. respekt!
 
Keynes wäre stolz auf dich :grin:

In Deutschland ist eigentlich alles noch ziemlich in Butter, Einkommen und Vermögen sind so gleichverteilt wie fast nirgends auf der Welt:
...

Also falls du mit einfachen Steuerzahler die unteren 70% meinst, dann muss ich leider sagen, dass die nur einen kleinen Bruchteil der Steuern zahlen:
...
Die oberen 30% zahlen rund 80% des Steuereinkommens des deutschen Staates!

Ich zitiere mich mal aus einem anderen Thread:

Ganz frisch, alle vier Jahre erstattet die Bundesregierung den Armutsbericht, hier der Entwurf zum Vierten Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung, und liefert tolle Zahlen:
Von 1992 bis 2012 stieg das Privatvemögen in D von 4,6 auf 10 Billionen €!!!

Im gleichen Zeitraum verminderte sich das Staatsvermögen um läppische 800 Mrd. €...

Eigentlich eine gute Sache, aber irgendwie ist diese Entwicklung an mir vorbei gegangen - mein Kontostand ist nach wie vor immer so bei Oberkante Unterlippe... Die Erklärung ist einfach:

10% der Bevölkerung besitzen 53% des Privatvermögens, danach kommen 40% mit einem Anteil von 46% des Kuchens. Und dann kommen wir, der kleine Rest von 50% der Einwohner, und teilen uns solidarisch das restliche Prozent des Vermögens...

Grundgesetz § 14:
Eigentum verpflichtet. Sein Gebrauch soll zugleich dem Wohl der Allgemeinheit dienen.

Bla bla bla.
..:nemafrke:

Das zur Vermögensverteilung in D.

Der Anteil am Lohn- und Einkommenssteueraufkommen der Besserverdiener beträgt ca. 80 %, wobei man da schon ab einem Jahreseinkommen von 37.500 € dazu gehört. Das brachte 2011 ca. 130 Mrd. €, genau so viel wie die Umsatzsteuer...
Aber z. B. Mehrwert-, Mineralöl- und Tabaksteuer zahlen doch wohl alle...
 
2% der gesamten Menschen besitzen über die Hälfte des Geldes weltweit.

Das ist sicher nicht ok.
Und diese 2% sind sicher nicht überwiegend gute Steuerzahler und ehrliche Menschen.
Ich garantiere Dir aber, dass Millionen Menschen, wenn nicht Milliarden, zufriedener sind als diese 2 %.

- - - Aktualisiert - - -

Ich zitiere mich mal aus einem anderen Thread:

Ganz frisch, alle vier Jahre erstattet die Bundesregierung den Armutsbericht, hier der Entwurf zum Vierten Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung, und liefert tolle Zahlen:
Von 1992 bis 2012 stieg das Privatvemögen in D von 4,6 auf 10 Billionen €!!!

Im gleichen Zeitraum verminderte sich das Staatsvermögen um läppische 800 Mrd. €...

Eigentlich eine gute Sache, aber irgendwie ist diese Entwicklung an mir vorbei gegangen - mein Kontostand ist nach wie vor immer so bei Oberkante Unterlippe... Die Erklärung ist einfach:

10% der Bevölkerung besitzen 53% des Privatvermögens, danach kommen 40% mit einem Anteil von 46% des Kuchens. Und dann kommen wir, der kleine Rest von 50% der Einwohner, und teilen uns solidarisch das restliche Prozent des Vermögens...

Grundgesetz § 14:
Eigentum verpflichtet. Sein Gebrauch soll zugleich dem Wohl der Allgemeinheit dienen.

Bla bla bla.
..:nemafrke:

Das zur Vermögensverteilung in D.

Der Anteil am Lohn- und Einkommenssteueraufkommen der Besserverdiener beträgt ca. 80 %, wobei man da schon ab einem Jahreseinkommen von 37.500 € dazu gehört. Das brachte 2011 ca. 130 Mrd. €, genau so viel wie die Umsatzsteuer...
Aber z. B. Mehrwert-, Mineralöl- und Tabaksteuer zahlen doch wohl alle...

Würdest Du in unserem System den Reichtum abschaffen, würde es zusammenbrechen, da der normale Mensch den Traum lebt, reich werden zu können,bis er am Ende feststellt, er war nur Kanonenfutter oder Statist.
 
Das ist sicher nicht ok.
Und diese 2% sind sicher nicht überwiegend gute Steuerzahler und ehrliche Menschen.
Ich garantiere Dir aber, dass Millionen Menschen, wenn nicht Milliarden, zufriedener sind als diese 2 %.

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Würdest Du in unserem System den Reichtum abschaffen, würde es zusammenbrechen, da der normale Mensch den Traum lebt, reich werden zu können,bis er am Ende feststellt, er war nur Kanonenfutter oder Statist.

Wenn nun aber über 90% der Menschen nur noch Kanonenfutter oder Statisten sind???
 
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