[h=1]Rassen-Unruhen in den USA Demonstranten erschlagen Bosnier mit Hämmern[/h]
Kleine Kameras, wie sie hier ein US-Polizist präsentiert, sollen künftig mehr Beamte in den USA tragen. Foto: dpa
Washington/St. Louis -
„Wo ist die weltweite Empörung über den Mord an Zemir Begic? Wo bleiben die Sondersendungen der großen Fernsehanstalten?“ Die Wut sitzt tief bei den Freunden und Verwandten des 32-jährigen Zemir Begic.
Von unserem Korrespondenten Friedemann Diederichs
Seit Sonntagabend machen sie in sozialen Medien wie Twitter und Facebook aus ihrer Empörung keinen Hehl. Denn der weiße Einwanderer aus Bosnien ist – von den US-Medien weitgehend ignoriert – zum ersten Todesopfer der Rassen-Unruhen von Ferguson geworden.
In der Nacht zu Sonntag stoppten vier farbige Jugendliche, die Zeugenaussagen zufolge aus Protest gegen den Freispruch für den Polizisten Darren Wilson eine Straße im nur wenige Meilen von Ferguson entfernten St. Louis blockiert hatten, Begics Fahrzeug und begannen, es zu beschädigen. Als der unbewaffnete Fahrer ausstieg, wurde er mit Hämmern erschlagen.
Von den vier Tätern – Polizeiangaben zufolge drei Schwarze und ein Latino – wurden drei gefasst. Während des Mordes an dem Autofahrer sollen die Teenager laut Augenzeugen gerufen haben: „(...) Tötet die Weißen!“
Am Montag kam es in dem Viertel von St. Louis, wo der Mord an Begic geschah, zu Protesten. Rund 100 Menschen, vor allem bosnische Einwanderer, demonstrierten gegen die Bluttat. Eine „friedliche Demonstration“, wie Polizeichef Sam Dotson lobend auf Twitter vermerkte. Doch eine Eskalation der Lage in dem Stadtteil, in dem Weiße und Schwarze hautnah miteinander leben, wird nicht mehr ausgeschlossen.
Unter dem Twitter-Hashtag (Stichwort) #JusticeforZemir forderten empörte Bürger auch US-Präsident Barack Obama auf, zu dem Verbrechen Stellung zu beziehen, doch das Weiße Haus hat dazu bisher geschwiegen. Obama beriet stattdessen am Montag mit schwarzen Bürgerrechts-Aktivisten. Er sagte nach dem Treffen, die Probleme in Ferguson, wo der weiße Polizist Wilson einen Schwarzen erschossen hatte, seien ein „Problem für uns alle“. Zwischen zu vielen Polizeiabteilungen und zu vielen Schwarzen-Gemeinden in den USA herrsche Misstrauen. Das Problem könne nicht über Nacht bewältigt werden. Bereits zuvor hatte das Weiße Haus mehrere Schritte bekanntgegeben, die Spannungen abbauen sollen. Dazu zählen die Ausstattung von mehr Polizisten mit Körperkameras und eine bessere Ausbildung der Beamten.
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PS: hört auf so viele Videos zu posten.. braucht 100 Jahre um die Seite zu laden und schaut sich eh keiner an