Armee-Hinterhalt: Syrische Staatsagentur meldet 175 getötete Rebellen
Regierungstreue Milizen in Syrien haben mindestens 175 islamistische Rebellen getötet. Das melden staatliche Medien. Bei den Getöteten handele es sich um Kämpfer aus Saudi-Arabien, Katar oder Tschetschenien.
Damaskus - Sie lockten die Rebellen in einen Hinterhalt und töteten sie: Wie die staatliche Nachrichtenagentur Sana meldet, hat die syrische Armee 175 Aufständische in der Nähe von Damaskus angegriffen. Demnach waren die Rebellen in Richtung libanesischer Grenze unterwegs. Der Angriff wurde nach Oppositionsangaben von der schiitischen Hisbollah-Miliz aus dem Libanon angeführt, die Präsident
Baschar al-Assad in dem seit drei Jahren anhaltenden Konflikt in
Syrien unterstützt.
Die genauen Zahlen der Toten widersprechen sich jedoch: Die Organisation Syrischer Menschenrechtsbeobachter in London bestätigte den Tod von mindestens 70 Rebellen. 89 weitere würden demnach als vermisst gelten. Das staatliche syrische Fernsehen zeigte Bilder von getöteten Männern, bei denen es sich um Aufständische handeln soll. Die Kämpfer hätten islamistischen Milizen angehört. Die Gruppierungen widersprachen ebenfalls der staatlichen Darstellung: Ein Sprecher der Islamischen Front erklärte etwa, die syrischen Medienberichte seien "Teil eines Propagandakrieges". In Wirklichkeit habe es nur "einige kleine Scharmützel alltäglicher Art" gegeben.
Der oppositionsnahen Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte zufolge wurden
in dem Konflikt bislang 140.000 Menschen getötet.
Allein bei Kämpfen unter den Rebellengruppen selbst seien seit Jahresbeginn rund 3300 Menschen ums Leben gekommen.
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