Hilfe für Halsabschneider
US-Präsident Obama vereinbart mit Saudi-Arabien weitere Aufrüstung der Aufständischen in Syrien. Deutscher Geheimdienst warnt vor »Gotteskriegern«
Von Karin Leukefeld
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US-Präsident Barack Obama am Freitag bei seiner Ankunft in Riad
Foto: Kevin Lamarque/Reuters
Um das saudische Königshaus davon zu überzeugen, daß Washington weiter fest an dessen Seite steht, ist US-Präsident Barack Obama offenbar zur weiteren Aufrüstung bewaffneter Gruppen in Syrien bereit. Obama war in Begleitung von US-Außenminister John Kerry und Sicherheitsberaterin Susan Rice nach Riad geflogen und am Freitag vom saudischen König Abdullah empfangen worden. Offen hätten die beiden Politiker über Meinungsverschiedenheiten gesprochen. Heute seien die Beziehungen zwischen Washington und Riad besser als vor sieben Monaten, sagte der stellvertretende Sicherheitsberater Ben Rhodes nach dem Treffen. Gemeinsam wolle man fortan mehr für die »gemäßigte Opposition« gegen die Führung in Damaskus tun.
Saudi-Arabien kritisiert die mangelnde Bereitschaft der US-Administration, in Syrien militärisch zu intervenieren. Höchst irritiert war das saudische Königshaus auch über den Schwenk Washingtons gegenüber Teheran Ende 2013. Für Saudi-Arabien ist der Iran politisch und religiös seit der sogenannten islamischen Revolution 1979 der gewichtigste regionale Konkurrent.
Mehrfach hatten die Saudis, die von den USA, Deutschland und anderen NATO-Staaten militärisch ausgerüstet werden und über Partnerschaftsprogramme an die NATO gebunden sind, moderne Waffensysteme an die Regierungsgegner in Syrien schicken wollen. Offiziell hatte das Obama bisher blockiert, ließ den Geheimdienst CIA aber bei der Ausrüstung und Ausbildung von Kämpfern gewähren. Die »engen Beziehungen«, die zwischen den bewaffneten Gruppen und den US-Agenten entstanden seien, hätten dazu geführt, daß Washington über die Lieferung von moderneren Waffen an »moderate Kämpfer« durch die Saudis »neu nachdenken« werde, bekräftigte Rhodes. Zur Erinnerung: Saudi-Arabien unterstützt Verbände der »Islamischen Front« und die Nusra-Front. Ebenso die Al-Qaida-Gruppe Gruppe »Islamischer Staat im Irak und in Syrien« (ISIS).
In der vergangenen Woche haben verschiedene Gruppierungen den syrisch-türkischen Grenzübergang bei der Stadt Kassab erstürmt. Angeführt worden seien die Kämpfer von dem Tschetschenen Abu Musa Al-Tscheschani, berichteten arabische Medien nach Auswertung von Fotos. Auch Kämpfer aus Pakistan seien gesehen worden. Kasab ist eine armenisch-christliche Stadt in den Bergen nördlich der Hafenstadt Latakia und galt als einer der beliebtesten Urlaubsorte in der Region. Zumindest bei einer der Kirchen wurde das Kreuz abgeschlagen und durch die schwarze Fahne der Al-Qaida ersetzt. 2000 Einwohner sollen nach Latakia geflohen sein. Über die Stadt werden derzeit die chemischen Waffen Syriens abtransportiert. Der syrische Vizeaußenminister Faisal Mekdad warf der türkischen Regierung ein »Spiel mit dem Feuer« vor. Erdogan habe aus den türkischen Grenzübergängen und -städten »Häfen für Terroristen aus aller Welt« gemacht.
Deutschen Geheimdienstberichten zufolge sollen »Gotteskrieger« in Syrien Aufnahmerituale mit Neuankömmlingen durchführen. 17- und 18jährige würden gezwungen, Gefangenen die Kehle durchzuschneiden, um sich an das Morden zu gewöhnen. Das Bundesamt für Verfassungsschutz habe die 16 Landesbehörden darüber informiert, berichtet der Spiegel in seiner aktuellen Ausgabe. Einzelne islamistische Gruppen auf seiten der Regierungsgegner unterhalten demnach sogenannte Schlachthäuser, in denen die Gefangenen feindlicher Kriegsparteien untergebracht seien. Woher das Bundesamt seine Informationen hat, wird nicht mitgeteilt. Bisher sollen sich rund 300 Kämpfer aus Deutschland in Syrien befinden.
From the great victories of the Qalamoun,,
Good afternoon to our amazing Troops and wonderful members
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