Wird der Genozid relativiert?
Armenien und die Türkei wollen eine Historikerkommission zu den Massakern 1915-1917 berufen. Exil-Armenier laufen dagegen Sturm
Am 10. Oktober unterzeichneten Armenien und die Türkei zwei Vereinbarungen zur Normalisierung ihrer Beziehungen. Das Ergebnis ist ein Aufschrei des Entsetzens in der armenischen Diaspora. Weltweit demonstrieren und protestieren Armenier, nicht so sehr, weil die Grenzen geöffnet werden sollen, was nur gut sein kann für Armeniens Wirtschaft, und auch nicht, weil beide Länder Botschafter austauschen wollen. Was die Diaspora mit Abscheu erfüllt, ist ein Detail, das in westlichen Medien bislang kaum zur Sprache kam: Eine internationale Historikerkommission soll die Wahrheit über den Genozid an der armenischen Bevölkerung des Osmanischen Reiches 1915-17 untersuchen.
Damit wird eine jahrelange Strategie der Diaspora torpediert, genau das zu verhindern. Überall auf der Welt wurden und werden Regierungen und Parlamente von armenischen Organisationen aufgefordert, den Völkermord per Mehrheitsabstimmung zur verbindlichen historischen Wahrheit zu erklären, und dessen Leugnung unter Strafe zu stellen. Das Osmanische Reich hat den ersten Holocaust der Geschichte an einem wehrlosen und unschuldigen Volk begangen, Hitler hat sich davon inspirieren lassen, als er die Juden Europas ausrottete, 1,5 Millionen Armenier starben, und es war die erklärte Absicht der Osmanen, die Armenier als Volk zu vernichten. So lauten die Eckpunkte dessen, was nach dem Willen der Auslandsarmenier niemand anzweifeln darf, und wenn jemand es doch tut, dann soll er ins Gefängnis.
Und plötzlich scheint Armenien selbst einzuräumen, dass vielleicht noch nicht das letzte Wort gesagt ist über das, was damals passierte, dass es noch viel zu erforschen gibt, und dass eine Historikerkommission vonnöten ist, um endgültig Klarheit zu schaffen. Welches Parlament wird nun noch Erklärungen zu einem Völkermord abgeben wollen, bevor die Kommission in Jahren vielleicht zu einem abschließenden Urteil gelangt ist?
Dass die oben skizzierte Genozidthese überprüft werden soll, das ist es, was die Diaspora empört.
Warum? Weil der Völkermord nicht nur Geschichte ist, sondern auch Identität stiftender Mythos.
Sollte die Kommission neue Wahrheiten zu Tage fördern, so geht es nicht nur um staubige Gelehrtenmeinungen, sondern um das sehr lebendige und oft schmerzhafte Ich-Gefühl vieler Exil-Armenier.
Es kann natürlich sein, dass die Historiker am Ende das, was von mehreren Volksvertretungen bereits als Wahrheit dekretiert wurde, tatsächlich für wahr befindet. Was gibt es überhaupt zu bezweifeln?
Zunächst die Zahl der Opfer. Nach Auffassung des Historikers Hikmet Özdemir, der in der Genozidfrage die türkische Regierung berät, kamen damals nicht 1,5 Millionen, sondern rund 350 000 Armenier ums Leben, und es starben mehr Türken als Armenier. "Ich persönlich verbeuge mich vor allen armenischen Opfern", sagte er in einem Gespräch mit der WELT.
"Wir dürfen aber nicht vergessen, dass allein
1915 mehr als 102 000 Türken von Armeniern getötet wurden, und insgesamt 570 000 Türken von armenischer Hand starben." Özdemir betont, dass Krieg herrschte und armenische Freischärler mit den Russen gegen die Osmanen kämpften.
Die Entscheidung, die armenische Bevölkerung der Region komplett zu deportieren, betrachtet er als eine Art Anti-Guerilla-Maßnahme, die hohen Opferzahlen erklärt er mit den widrigen Umständen der Zeit. Krankheiten und Hunger, so sagt er, rafften in jenen Jahren selbst in der türkischen Armee unzählige Menschen dahin. Der Historiker Günter Lewy geht in einer neueren Studie von rund 640 000 armenischen Todesopfern aus.
Was die Vernichtungsabsicht betrifft, der Kern des Genozid-Vorwurfs, so sagte der britische Historiker Norman Stone der WELT, dass es ein wenig so ist, "als wenn man sagt: ,Hitler wollte die Juden töten, aber er ließ jene von Berlin, Frankfurt und Köln in Ruhe'. Das Entscheidende ist natürlich, dass die Osmanen die Armenier in Aleppo oder Istanbul nicht angerührt haben." Die Deportationen erfolgten in den Gebieten, in denen eine militärische Gefahr drohte.
Türkische Historiker verweisen darauf, dass den Deportationen Angriffe armenischer Freischärler vorangegangen seien, die auf osmanischem Boden einen eigenen Staat errichten wollten, und dass die Tragödie nicht entstanden wäre ohne dieses Element eines aggressiven armenischen Nationalismus'.
Armenische Historiker begegnen solchen Argumenten meist, indem sie sie mit Verachtung strafen. Standardreplik ist, dass Zweifler ("Leugner" im Jargon der Diaspora) "im Solde der Türkei" stehen, oder dass Historiker wie der prominente britische Islamwissenschaftler Bernard Lewis, der die Genozid-These ablehnt, jüdisch seien und nur den Holocaust am eigenen Volk als Völkermord anerkennen wollten.
Stone, der in Ankara lehrt, hält die geplante Kommission für überfällig. "Zum Holocaust gab es die Nürnberger Prozesse", sagt er. "Die Frage des armenischen Genozids hat nie ein ordentliches Gericht erreicht, wo die Beweise gesichtet und bewertet worden wären. Als Juristen sich mit der Materie befassen, zur Zeit der britischen Okkupation Istanbuls 1919 bis 1922, hatten die Briten die osmanischen Archive zur Verfügung gestellt, sie konnten verhören, wen sie wollten, und haben nie irgendwelche Beweise für einen Völkermord gefunden. Als sie gebeten wurden, mehrere Dutzend Türken, die als potenzielle Kriegsverbrecher auf Malta gefangen gehalten wurden, wegen Genozids anzuklagen, sagten sie unter größtem Bedauern: Sorry, wir finden keine Beweise gegen diese Leute. Sie fragten die Amerikaner, und die Amerikaner sagten, wir haben auch keine Beweise."
Noch ist nicht klar, wie die Kommission aussehen soll und wie der genaue Auftrag lauten wird. Die Idee kommt von der türkischen Seite, und es ist ein beträchtlicher Erfolg der türkischen Außenpolitik, dass Armenien in deren Bestellung einwilligt. Hikmet Özdemir, der als Mitgestalter von Ankaras Politik in dieser Angelegenheit eine Rolle spielt, wünscht sich eine Art Historiker-Tribunal: "Wir fordern eine offene, internationale Diskussion dieser Frage. Wir haben unsere Archive geöffnet. Wir fordern alle anderen Beteiligten auf, auch ihre Dokumente auf den Tisch zu legen.
Und wenn dabei herauskommt, dass es einen Genozid gab, werden wir das akzeptieren."
http://www.welt.de/welt_print/kultur/article4826274/Wird-der-Genozid-relativiert.html
- - - Aktualisiert - - -
Lies, Damn Lies, and Armenian Deaths
On April 24, 2009--Armenian Remembrance Day-- President Barack Obama issued a statement "remember[ing] the 1.5 million Armenian [deaths] in the final days of the Ottoman Empire." The President stumbled.
To paraphrase Mark Twain, there are three kinds of lies: lies, damn lies, and the number of Armenians who are claimed by Armenians and their echo chambers to have died in an alleged World War I genocide. Almost a century later, the number of deaths they assert oscillates between 1.5-2 million. But the best contemporary estimates by Armenians or their sympathizers were 300,000-750,000 (compared with 2.4 million Ottoman Muslim deaths in Anatolia). Further, not a single one of those deaths necessarily falls within the definition of genocide in the authoritative Genocide Convention of 1948. It requires proof that the accused was responsible for the physical destruction of a group in whole or in substantial part specifically because of their race, nationality, religion, or ethnicity. A political or military motivation for a death falls outside the definition.
Immediately after the war, when events and memories were fresh, Armenians had no incentive to concoct high casualty figures or genocidal motivations for their deaths. Their objective was statehood. Armenians were encouraged by the self-determination concept in President Woodrow Wilson's Fourteen Points, (while conveniently forgetting that they were a minority in Eastern Anatolia where they hoped to found a new nation). Armenian leaders pointed to their military contribution to defeating the Ottomans and population figures that would sustain an Armenian nation.
Boghus Nubar, then Head of the Armenian Delegation to the Paris Peace Conference (1919), wrote to the French Foreign Minister Stephen Pichon: "The Armenians have been, since the beginning of the war, de facto belligerents, as you yourself have acknowledged, since they have fought alongside the Allies on all fronts, enduring heavy sacrifices and great suffering for the sake of their unshakable attachment to the cause of the Entente...." Nubar had earlier written to the Foreign Minister on October 29, 1918, that Armenians had earned their independence: "We have fought for it. We have poured out our blood for it without stint. Our people played a gallant part in the armies that won the victory."
When their quest for statehood shipwrecked on the Treaty of Lausanne and annexation by the Soviet Union in 1921, Armenians revised their soundtrack to endorse a contrived genocide thesis. It seeks a "pound of flesh" from the Republic of Turkey in the form of recognition, reparations, and boundary changes. To make their case more convincing, Armenians hiked the number of deaths. They also altered their story line from having died as belligerents against the Turks to having perished like unarmed helpless lambs.
Vahan Vardapet, an Armenian cleric, estimated a prewar Ottoman Armenian population of 1.26 million. At the Peace Conference, Armenian leader Nubar stated that 280,000 remained in the Empire and 700,000 had emigrated elsewhere. Accepting those Armenian figures, the number of dead would be 280,000. George Montgomery of the Armenia-American Society estimated a prewar Armenian population of 1.4-1.6 million, and a casualty figure of 500,000 or less. Armenian Van Cardashian, in testimony before the Senate Foreign Relations Committee in 1919, placed the number of Armenian dead at 750,000, i.e., a prewar population of 1.5 million and a post-war figure of 750,000.
After statehood was lost, Armenians turned to their genocide playbook which exploited Christian bigotries and contempt for Ottoman Muslims. They remembered earlier successful anti-Ottoman propaganda. United States Ambassador to the Ottoman Empire during the war, Henry Morganthau, was openly racist and devoted to propaganda. On November 26, 1917, Morgenthau confessed in a letter to President Wilson that he intended to write a book vilifying Turks and Germans to, "win a victory for the war policy of the government." In his biography, "Ambassador Morgenthau's Story," Morgenthau betrays his racist hatred toward Turks ("humanity and civilization never for a moment enters their mind") and unconditional admiration for Armenians ("They are so superior to the Turks intellectually and morally.").
British Prime Minister Gladstone's histrionic figure of 60,000 Bulgarian Christians slaughtered in 1876 captured the imagination of the west. The true figure later provided by a British Ambassador was 3,500--including Turks who were first slain by the Christians.
From 280,000-750,000, Armenians initially raised their death count to 800,000 to test the credibility waters. It passed muster with uninformed politicians easily influenced by campaign contributions and voting clout. Armenians then jumped the number to 1.5 million, and then 1.8 million by Armenian historian Kevork Aslan. For the last decades, an Armenian majority seems to have settled on the 1.5 million death plateau--which still exceeds their contemporary estimates by 200 to 500 percent. They are now testing the waters at 2.5-3 million killed as their chances for a congressional genocide resolution recede. It speaks volumes that champions of the inflated death figures have no explanation for why Armenians on the scene would have erred. Think of the absurdity of discarding the current death count of Afghan civilians in the United States-Afghan war in favor of a number deduced in the year 2109!
Armenians have a genuine tale of woe.
It largely overlaps with the tale of tragedy and suffering that can be told by Ottoman Muslims during the war years: 2.4 million deaths in Anatolia, ethnic cleansing, starvation, malnutrition, untreated epidemics, and traumatic privations of war under a decrepit and collapsing Empire.
Unskewed historical truth is the antechamber of Turkish-Armenian reconciliation. That is why the Government of
Turkey has proposed an international commission of impartial and independent experts with access to all relevant archives to determine the number and characterization of World War I deaths. Armenians are balking because they are skeptical of their own figures and accusations.
*Bruce Fein is a resident scholar at the Turkish Coalition of America.
http://www.huffingtonpost.com/bruce-fein/lies-damn-lies-and-armeni_b_211408.html
- - - Aktualisiert - - -
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Sie haben schon immer auf die Russen vertraut.
Armenien und die Türkei wollen eine Historikerkommission zu den Massakern 1915-1917 berufen. Exil-Armenier laufen dagegen Sturm
Am 10. Oktober unterzeichneten Armenien und die Türkei zwei Vereinbarungen zur Normalisierung ihrer Beziehungen. Das Ergebnis ist ein Aufschrei des Entsetzens in der armenischen Diaspora. Weltweit demonstrieren und protestieren Armenier, nicht so sehr, weil die Grenzen geöffnet werden sollen, was nur gut sein kann für Armeniens Wirtschaft, und auch nicht, weil beide Länder Botschafter austauschen wollen. Was die Diaspora mit Abscheu erfüllt, ist ein Detail, das in westlichen Medien bislang kaum zur Sprache kam: Eine internationale Historikerkommission soll die Wahrheit über den Genozid an der armenischen Bevölkerung des Osmanischen Reiches 1915-17 untersuchen.
Damit wird eine jahrelange Strategie der Diaspora torpediert, genau das zu verhindern. Überall auf der Welt wurden und werden Regierungen und Parlamente von armenischen Organisationen aufgefordert, den Völkermord per Mehrheitsabstimmung zur verbindlichen historischen Wahrheit zu erklären, und dessen Leugnung unter Strafe zu stellen. Das Osmanische Reich hat den ersten Holocaust der Geschichte an einem wehrlosen und unschuldigen Volk begangen, Hitler hat sich davon inspirieren lassen, als er die Juden Europas ausrottete, 1,5 Millionen Armenier starben, und es war die erklärte Absicht der Osmanen, die Armenier als Volk zu vernichten. So lauten die Eckpunkte dessen, was nach dem Willen der Auslandsarmenier niemand anzweifeln darf, und wenn jemand es doch tut, dann soll er ins Gefängnis.
Und plötzlich scheint Armenien selbst einzuräumen, dass vielleicht noch nicht das letzte Wort gesagt ist über das, was damals passierte, dass es noch viel zu erforschen gibt, und dass eine Historikerkommission vonnöten ist, um endgültig Klarheit zu schaffen. Welches Parlament wird nun noch Erklärungen zu einem Völkermord abgeben wollen, bevor die Kommission in Jahren vielleicht zu einem abschließenden Urteil gelangt ist?
Dass die oben skizzierte Genozidthese überprüft werden soll, das ist es, was die Diaspora empört.
Warum? Weil der Völkermord nicht nur Geschichte ist, sondern auch Identität stiftender Mythos.
Sollte die Kommission neue Wahrheiten zu Tage fördern, so geht es nicht nur um staubige Gelehrtenmeinungen, sondern um das sehr lebendige und oft schmerzhafte Ich-Gefühl vieler Exil-Armenier.
Es kann natürlich sein, dass die Historiker am Ende das, was von mehreren Volksvertretungen bereits als Wahrheit dekretiert wurde, tatsächlich für wahr befindet. Was gibt es überhaupt zu bezweifeln?
Zunächst die Zahl der Opfer. Nach Auffassung des Historikers Hikmet Özdemir, der in der Genozidfrage die türkische Regierung berät, kamen damals nicht 1,5 Millionen, sondern rund 350 000 Armenier ums Leben, und es starben mehr Türken als Armenier. "Ich persönlich verbeuge mich vor allen armenischen Opfern", sagte er in einem Gespräch mit der WELT.
"Wir dürfen aber nicht vergessen, dass allein
1915 mehr als 102 000 Türken von Armeniern getötet wurden, und insgesamt 570 000 Türken von armenischer Hand starben." Özdemir betont, dass Krieg herrschte und armenische Freischärler mit den Russen gegen die Osmanen kämpften.
Die Entscheidung, die armenische Bevölkerung der Region komplett zu deportieren, betrachtet er als eine Art Anti-Guerilla-Maßnahme, die hohen Opferzahlen erklärt er mit den widrigen Umständen der Zeit. Krankheiten und Hunger, so sagt er, rafften in jenen Jahren selbst in der türkischen Armee unzählige Menschen dahin. Der Historiker Günter Lewy geht in einer neueren Studie von rund 640 000 armenischen Todesopfern aus.
Was die Vernichtungsabsicht betrifft, der Kern des Genozid-Vorwurfs, so sagte der britische Historiker Norman Stone der WELT, dass es ein wenig so ist, "als wenn man sagt: ,Hitler wollte die Juden töten, aber er ließ jene von Berlin, Frankfurt und Köln in Ruhe'. Das Entscheidende ist natürlich, dass die Osmanen die Armenier in Aleppo oder Istanbul nicht angerührt haben." Die Deportationen erfolgten in den Gebieten, in denen eine militärische Gefahr drohte.
Türkische Historiker verweisen darauf, dass den Deportationen Angriffe armenischer Freischärler vorangegangen seien, die auf osmanischem Boden einen eigenen Staat errichten wollten, und dass die Tragödie nicht entstanden wäre ohne dieses Element eines aggressiven armenischen Nationalismus'.
Armenische Historiker begegnen solchen Argumenten meist, indem sie sie mit Verachtung strafen. Standardreplik ist, dass Zweifler ("Leugner" im Jargon der Diaspora) "im Solde der Türkei" stehen, oder dass Historiker wie der prominente britische Islamwissenschaftler Bernard Lewis, der die Genozid-These ablehnt, jüdisch seien und nur den Holocaust am eigenen Volk als Völkermord anerkennen wollten.
Stone, der in Ankara lehrt, hält die geplante Kommission für überfällig. "Zum Holocaust gab es die Nürnberger Prozesse", sagt er. "Die Frage des armenischen Genozids hat nie ein ordentliches Gericht erreicht, wo die Beweise gesichtet und bewertet worden wären. Als Juristen sich mit der Materie befassen, zur Zeit der britischen Okkupation Istanbuls 1919 bis 1922, hatten die Briten die osmanischen Archive zur Verfügung gestellt, sie konnten verhören, wen sie wollten, und haben nie irgendwelche Beweise für einen Völkermord gefunden. Als sie gebeten wurden, mehrere Dutzend Türken, die als potenzielle Kriegsverbrecher auf Malta gefangen gehalten wurden, wegen Genozids anzuklagen, sagten sie unter größtem Bedauern: Sorry, wir finden keine Beweise gegen diese Leute. Sie fragten die Amerikaner, und die Amerikaner sagten, wir haben auch keine Beweise."
Noch ist nicht klar, wie die Kommission aussehen soll und wie der genaue Auftrag lauten wird. Die Idee kommt von der türkischen Seite, und es ist ein beträchtlicher Erfolg der türkischen Außenpolitik, dass Armenien in deren Bestellung einwilligt. Hikmet Özdemir, der als Mitgestalter von Ankaras Politik in dieser Angelegenheit eine Rolle spielt, wünscht sich eine Art Historiker-Tribunal: "Wir fordern eine offene, internationale Diskussion dieser Frage. Wir haben unsere Archive geöffnet. Wir fordern alle anderen Beteiligten auf, auch ihre Dokumente auf den Tisch zu legen.
Und wenn dabei herauskommt, dass es einen Genozid gab, werden wir das akzeptieren."
http://www.welt.de/welt_print/kultur/article4826274/Wird-der-Genozid-relativiert.html
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Lies, Damn Lies, and Armenian Deaths
On April 24, 2009--Armenian Remembrance Day-- President Barack Obama issued a statement "remember[ing] the 1.5 million Armenian [deaths] in the final days of the Ottoman Empire." The President stumbled.
To paraphrase Mark Twain, there are three kinds of lies: lies, damn lies, and the number of Armenians who are claimed by Armenians and their echo chambers to have died in an alleged World War I genocide. Almost a century later, the number of deaths they assert oscillates between 1.5-2 million. But the best contemporary estimates by Armenians or their sympathizers were 300,000-750,000 (compared with 2.4 million Ottoman Muslim deaths in Anatolia). Further, not a single one of those deaths necessarily falls within the definition of genocide in the authoritative Genocide Convention of 1948. It requires proof that the accused was responsible for the physical destruction of a group in whole or in substantial part specifically because of their race, nationality, religion, or ethnicity. A political or military motivation for a death falls outside the definition.
Immediately after the war, when events and memories were fresh, Armenians had no incentive to concoct high casualty figures or genocidal motivations for their deaths. Their objective was statehood. Armenians were encouraged by the self-determination concept in President Woodrow Wilson's Fourteen Points, (while conveniently forgetting that they were a minority in Eastern Anatolia where they hoped to found a new nation). Armenian leaders pointed to their military contribution to defeating the Ottomans and population figures that would sustain an Armenian nation.
Boghus Nubar, then Head of the Armenian Delegation to the Paris Peace Conference (1919), wrote to the French Foreign Minister Stephen Pichon: "The Armenians have been, since the beginning of the war, de facto belligerents, as you yourself have acknowledged, since they have fought alongside the Allies on all fronts, enduring heavy sacrifices and great suffering for the sake of their unshakable attachment to the cause of the Entente...." Nubar had earlier written to the Foreign Minister on October 29, 1918, that Armenians had earned their independence: "We have fought for it. We have poured out our blood for it without stint. Our people played a gallant part in the armies that won the victory."
When their quest for statehood shipwrecked on the Treaty of Lausanne and annexation by the Soviet Union in 1921, Armenians revised their soundtrack to endorse a contrived genocide thesis. It seeks a "pound of flesh" from the Republic of Turkey in the form of recognition, reparations, and boundary changes. To make their case more convincing, Armenians hiked the number of deaths. They also altered their story line from having died as belligerents against the Turks to having perished like unarmed helpless lambs.
Vahan Vardapet, an Armenian cleric, estimated a prewar Ottoman Armenian population of 1.26 million. At the Peace Conference, Armenian leader Nubar stated that 280,000 remained in the Empire and 700,000 had emigrated elsewhere. Accepting those Armenian figures, the number of dead would be 280,000. George Montgomery of the Armenia-American Society estimated a prewar Armenian population of 1.4-1.6 million, and a casualty figure of 500,000 or less. Armenian Van Cardashian, in testimony before the Senate Foreign Relations Committee in 1919, placed the number of Armenian dead at 750,000, i.e., a prewar population of 1.5 million and a post-war figure of 750,000.
After statehood was lost, Armenians turned to their genocide playbook which exploited Christian bigotries and contempt for Ottoman Muslims. They remembered earlier successful anti-Ottoman propaganda. United States Ambassador to the Ottoman Empire during the war, Henry Morganthau, was openly racist and devoted to propaganda. On November 26, 1917, Morgenthau confessed in a letter to President Wilson that he intended to write a book vilifying Turks and Germans to, "win a victory for the war policy of the government." In his biography, "Ambassador Morgenthau's Story," Morgenthau betrays his racist hatred toward Turks ("humanity and civilization never for a moment enters their mind") and unconditional admiration for Armenians ("They are so superior to the Turks intellectually and morally.").
British Prime Minister Gladstone's histrionic figure of 60,000 Bulgarian Christians slaughtered in 1876 captured the imagination of the west. The true figure later provided by a British Ambassador was 3,500--including Turks who were first slain by the Christians.
From 280,000-750,000, Armenians initially raised their death count to 800,000 to test the credibility waters. It passed muster with uninformed politicians easily influenced by campaign contributions and voting clout. Armenians then jumped the number to 1.5 million, and then 1.8 million by Armenian historian Kevork Aslan. For the last decades, an Armenian majority seems to have settled on the 1.5 million death plateau--which still exceeds their contemporary estimates by 200 to 500 percent. They are now testing the waters at 2.5-3 million killed as their chances for a congressional genocide resolution recede. It speaks volumes that champions of the inflated death figures have no explanation for why Armenians on the scene would have erred. Think of the absurdity of discarding the current death count of Afghan civilians in the United States-Afghan war in favor of a number deduced in the year 2109!
Armenians have a genuine tale of woe.
It largely overlaps with the tale of tragedy and suffering that can be told by Ottoman Muslims during the war years: 2.4 million deaths in Anatolia, ethnic cleansing, starvation, malnutrition, untreated epidemics, and traumatic privations of war under a decrepit and collapsing Empire.
Unskewed historical truth is the antechamber of Turkish-Armenian reconciliation. That is why the Government of
Turkey has proposed an international commission of impartial and independent experts with access to all relevant archives to determine the number and characterization of World War I deaths. Armenians are balking because they are skeptical of their own figures and accusations.
*Bruce Fein is a resident scholar at the Turkish Coalition of America.
http://www.huffingtonpost.com/bruce-fein/lies-damn-lies-and-armeni_b_211408.html
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