Natürlich hat die Türkei Leid über ihre Nachbarn gebracht, wir dürfen aber nicht vergessen, dass dieses Leid gegenseitig erbracht wurde und nicht nur von einer Seite, sich jetzt darüber zu streiten wer das größere Leid erlitten hat ist meiner Meinung nach unsinnig, da dies nur subjektiv wiedergegeben werden kann.
Klar wäre es auch besser gewesen wenn der türkische Staat dazu steht, so wie es auch bereits einige Türken tun, wenn auch sicher nicht alle. Es ist halt aber nun mal so, dass es nur bedingt ein klares Opfer und einen klaren Täter gab, da sind die Grenzen nämlich ziemlich ineinander geschwommen, sind jetzt bsp. die ca. 500.000 Muslime aus Griechenland türkische Opfer oder griechische Opfer? Man merkt schon das ganze ist ziemlich verzwickt, darum muss man gegenseitig aufeinander eingehen, es hilft nichts wenn man sagt, du bist Schuld, dein Staat ist Schuld, Atatürk ist Schuld...
Wer Schuld hat oder nicht es ist unwichtig, wenn dann haben alle in gewisser Weise Schuld daran gehabt, doch das Schlimmste ist, es hat am härtesten und am meisten die Unschuldigen getroffen. Egal ob es nun türkische Christen oder griechische Muslime waren. Meistens waren es unschuldige Familien, die aus ihrer Heimat entrissen, vertrieben und verschleppt wurden. Meistens waren die Leidträger vor allem die Schwachen, die Kranken, die Alten und die Kinder, die dies nicht überlebt hatten. Und das auf beiden Seiten. Das soll niemand vergessen aber darauf soll auch niemand rumhacken, weil es eben nichts bringt, es bringt nichts zu sagen dieser und jener hat Schuld, das ist wirklich nicht der springende Punkt. Viel mehr sollte man vergeben und den Hass vergessen, als Menschen zusammen leben und nicht als Völker getrennt voneinander.
Ja ich geb dir auch vollkommen Recht, es gab tatsächlich auch Türken hier in diesem Forum aber in einem anderen Thread, die sich wirklich sehr extrem unmenschlich darüber geäußert haben, das trägt nicht zum Frieden bei und ist wirklich widerwärtig und unmenschlich. Aber diese Menschen gibt es überall, jetzt speziell auf eine Ethnie rumzuhacken, in diesem Fall sind es die Türken in einem anderen Thread Griechen und im nächsten dann die Aramäer (um die es hier eigentlich gehen sollte) bringt doch nichts, das ist für mich ein Schubladendenken, denn nicht alle einer Volksgruppe sind so, wie man es zunächst denkt. Das sollten sich viele Menschen zu Herzen nehmen, gerade im BF in dem es ja vor Nationalismus und Patriotismus nur so strotzt, und das will ich nun auch nicht schlecht reden, doch sollte man sich stets besinnen, dass das Menschsein immer noch über der Kultur- und Staatsangehörigkeit steht, das scheinen viele aber absichtlich auszublenden und das ist meiner Meinung nach eine falsche Art von Patriotismus.
Tante Edith sagt außerdem: Ich würde mir zudem auch wünschen, dass wir wieder friedlich miteinander leben können, so wie ich bereits mit einigen Türken getan habe und immer noch tun werde aber dazu muss man von beiden Seiten aufeinander zugehen. Klar und offen sich aussprechen aber ohne nationalistische Gedanken, ohne gleich sein gegenüber als Feind oder Mörder anzusehen sondern als ganz normalen Menschen. Völlig unerheblich welcher Ethnie, welchen Staates und welcher Religion.