So erkennt man Verschwörungstheorien
Was sind Verschwörungstheorien? Warum haben sie Hochkonjunktur?
1. Was steckt dahinter?
Die Überzeugung, dass bestimmte Ereignisse oder Situationen von geheimen Mächten in negativer Absicht manipuliert werden.
2. Verschwörungstheorien haben diese sechs Dinge gemeinsam:
Eine angebliche, geheime Verschwörung.
Eine Gruppe von Verschwörern.
„Beweise“, die die Verschwörungstheorie zu stützen scheinen.
Sie suggerieren, dass nichts von ungefähr geschieht, und dass es keine Zufälle gibt; nichts ist, wie es scheint — und alles gehört zusammen.
Sie unterteilen die Welt in Gut und Böse.
Sie machen bestimmte Menschen oder Gruppen zu Sündenböcken.
3. Warum haben sie Hochkonjunktur?
Vordergründig bieten sie häufig eine logische Erklärung für komplexe Ereignisse oder Situationen und vermitteln ein falsches Gefühl von Kontrolle und Deutungshoheit. Dieses Bedürfnis nach klaren Verhältnissen ist in Zeiten von Corona besonders stark ausgeprägt.
4. Wie entstehen sie?
Ausgangspunkt von Verschwörungstheorien ist oft ein Verdacht. Die Frage, wem das Ereignis oder die Situation nützt, führt direkt zu den Verschwörern. „Beweise“ müssen die Theorie dann zwangsläufig stützen.
Sind Verschwörungstheorien einmal in Umlauf, können sie ungeheure Formen annehmen. Sie sind deswegen so schwer zu widerlegen, weil jeder, der es versucht, sogleich in den Verdacht gerät, selbst Teil dieser Verschwörung zu sein.
5. Verschwörungstheorien werden aus verschiedenen Gründen verbreitet:
Die meisten glauben tatsächlich, dass sie stimmen. Manche wiederum wollen bewusst provozieren, andere aus politischen oder finanziellen Gründen manipulieren oder ins Visier nehmen. Vorsicht: Verschwörungstheorien kursieren überall — im Internet, im Freundeskreis oder in der Verwandtschaft.
Haben wir es mit einer Verschwörungstheorie zu tun? Nicht ungeprüft weitergeben
1. Verfasser prüfen: Wer schreibt hier — und mit welcher Absicht?
Sie haben keine Berechtigung Anhänge anzusehen. Anhänge sind ausgeblendet.
...
Verschwörungstheorien: Die Verbindung zum Antisemitismus
Nicht alle Verschwörungstheorien zielen auf Juden ab. Juden sind aber seit Jahrhunderten Zielscheibe von Verschwörungstheorien. Juden wurden zu unrecht für Seuchen, Kriege oder Wirtschaftskrisen verantwortlich gemacht.
Zu den gängigsten antisemitischen Mustern gehört die Unterstellung, „Juden“ würden Politik, Medien und Banken instrumentalisieren. Trotz umfangreicher historischer Gegenbeweise behaupten einige Antisemiten immer noch, der Holocaust sei von Juden verursacht worden oder habe nie stattgefunden.
Vorsicht bei:
eindeutig beleidigendem und erniedrigendem Sprachgebrauch
implizit und versteckt antisemitischen Formulierungen (z. B. „Ostküsteneliten“ in den Vereinigten Staaten)
mutmaßlichen Verschwörungen, die jüdischen Individuen oder Gruppen (z. B. der Familie Rothschild oder dem Philanthropen George Soros) oder dem Staat Israel angehängt werden
Verweisen auf die Protokolle der Weisen von Zion, ein gefälschtes Pamphlet, das die angeblichen Pläne zur Übernahme der Weltherrschaft beweisen soll.
Antisemitismus ist eine Form der Diskriminierung. Nicht ungeprüft weitergeben. Nicht weiter verbreiten.
Learn about the conspiracy theories that flourished during the COVID-19 pandemic, why they can be dangerous and how to identify, debunk and counter them.
commission.europa.eu