Deutsche Operation
Deutsche und Personen mit Kontakten nach Deutschland galten als verdächtig, weil das
nationalsozialistische Deutschland immer wieder seine antisowjetischen Absichten kundgetan hatte. Das Deutsche Reich und damit potenziell alle Deutschen wurden in der
Terminologie der die Massenoperationen begründenden NKWD-Befehle zum „Hauptfeind“ der Sowjetunion.[SUP]
[64][/SUP] 55.005 Personen wurden auf der Grundlage dieses Befehls verurteilt, 41.898 von ihnen wurden erschossen, 13.107 erhielten eine Haftstrafe zwischen fünf und zehn Jahren.
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Polnische Operation
All diese Menschen gerieten in Verdacht, weil Polen von der Führung der Sowjetunion als Feind wahrgenommen wurde. Die 14 Monate andauernde „polnische Operation“ war die weitaus größte aller „nationalen Operationen“ des NKWD. Dabei wurden 143.810 Personen verhaftet, 139.885 wurden verurteilt, 111.091 Verurteilte wurden erschossen
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Japanische Operation
Die so genannten Charbiner – benannt nach der
mandschurischen Stadt
Harbin – waren Sowjetbürger, die ab 1935, nach dem Verkauf der
Chinesischen Osteisenbahn durch die Sowjetunion an Japan, in die Sowjetunion zurückgekehrt waren. Zuvor hatten sie als Ingenieure, Angestellte oder Bahnarbeiter bei dieser Bahngesellschaft gearbeitet. Der NKWD und die Führungsriege der KPdSU unterstellten ihnen, im Sold des japanischen Geheimdienstes zu stehen. Im Rahmen dieser „nationalen Operation“ wurden insgesamt 46.317 Menschen verurteilt, davon 30.992 zum Tod durch Erschießung
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Lettische Operation
Basierend auf dieser Order verfolgten NKWD-Angehörige im Zuge der „lettischen Operation“ ab dem 3. Dezember 1937 Sowjetbürger mit
lettischen Wurzeln sowie lettische Emigranten unter dem Vorwand, diese betrieben Spionage zugunsten
Lettlands – aus der Sicht der sowjetischen Staatsführung ebenfalls ein Feindstaat. 22.360 Personen wurden verurteilt, gegen 16.573 von ihnen wurde die Todesstrafe verhängt.