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Welche Auswirkung wird der Putin Besuch in Belgrad im Bezug zum Balkan haben?

Meine Kritik gilt nicht Russland, sondern Serbien. Russland handelt im eigenen Interesse, wie es jedes andere Land auch tut. Gerade kleine Länder sollten sich unabhängiger machen zb durch individuelle Versorgung und regional orientierte Lösungen.

...korrigier mich wenn ich falsch liege, aber widerspricht das nicht deiner aussage vor "längerer zeit" als du meintest du würdest die staatliche unabhängigkeit kroatiens zugunsten wirtschaftlicher vorteile "opfern"?!...ist kein zitat aber ich hab da sowas in erinnerung...
 
...korrigier mich wenn ich falsch liege, aber widerspricht das nicht deiner aussage vor "längerer zeit" als du meintest du würdest die staatliche unabhängigkeit kroatiens zugunsten wirtschaftlicher vorteile "opfern"?!...ist kein zitat aber ich hab da sowas in erinnerung...

Ich glaube da ging es um das Gedankenspiel, was lebenswerter wäre: Yu ohne Krieg mit guten wirtschaftlichen Verhältnissen oder staatliche Unabhängigkeit. Ich würde immer die besseren Lebensverhältnisse wählen, weswegen ich in D auch den Kältetod in Kauf nehme und nicht unten lebe.

Mit unabhängig meinte ich im Fall Serbien nur, dass sie nicht nur auf Gas bauen sollten. Kleine Länder sollten sowieso sehen, dass sie möglichst viel selbst geregelt bekommen, wie die Schweiz zb.
 
Meine Kritik gilt nicht Russland, sondern Serbien. Russland handelt im eigenen Interesse, wie es jedes andere Land auch tut. Gerade kleine Länder sollten sich unabhängiger machen zb durch individuelle Versorgung und regional orientierte Lösungen.

Ach jack erstmal in Zagreb herum, dann kannst du dich mal in Richtung Sarajewo trauern ehe du überhaupt an Belgrad denkst...

Immer dasselbe mit euch fakes

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...korrigier mich wenn ich falsch liege, aber widerspricht das nicht deiner aussage vor "längerer zeit" als du meintest du würdest die staatliche unabhängigkeit kroatiens zugunsten wirtschaftlicher vorteile "opfern"?!...ist kein zitat aber ich hab da sowas in erinnerung...

:D
 
Als ob die Russen da auch nur einen Furz ohne Eigeninteresse lassen würden
 
Serbien bejubelt Putin: Alles nur Show?

Wenn Wladimir Putin mit Serbiens Präsident Aleksandar Vučić den Dom des Heiligen Sava in Belgrad betritt, werden Tausende ihm zujubeln. Doch der Eindruck der Nähe trügt. In Wirklichkeit sucht Serbien die Nähe zur EU.

Putin ist in Belgrad ein gern gesehener Gast

Begeisterungsstürme dürfen nicht fehlen. "70.000 Bürger wollen Putin begrüßen", schreibt die Belgrader Boulevardpresse im Vorfeld des Besuchs von Russlands Präsident Wladimir Putin. 

"Willkommensspaziergang" lautet der Begriff für den triumphalen Empfang Putins. Organisiert wird die Aktion von dem Verein "Centrum für die Entwicklung Belgrads", eine selbst bei den Kennern der politischen Szene Serbiens kaum bekannte Organisation.

Ihr Präsident Vladimir Jestrović behauptet, für die Veranstaltung keine finanzielle und politische Unterstützung der Regierung zu haben. Bei einer Pressekonferenz in Belgrad verkündete er jedoch nicht ohne Stolz, dass bei dem "Spaziergang" beide Präsidenten eine kleine Rede halten würden.

In Serbien wird unterdessen behauptet, dass viele Putin-Fans, die von außerhalb nach Belgrad kommen, nicht aus Begeisterung für den russischen Präsidenten anreisen würden. Laut dem serbischen Online-Portal "Politik Ekspres" werden die Anhänger von der Regierungspartei SNS ("Srpska Narodna Stranka) mit einer Tagespauschale in Höhe rund 13 Euro entschädigt. Zusätzlich würden Verpflegung und Bustransport für jeden in Aussicht gestellt. Ein Vorwurf, der allerdings von der Regierungspartei SNS umgehend dementiert wird.

Putin und Vučić trafen sich bisher zwölfmal - wie hier 2014 in Belgrad

Putin als Wahlkampfhelfer

Für den serbischen Präsidenten Vučić scheinen die Bilder mit Putin vor der jubelnden Kulisse besonders wichtig zu sein. Seit Anfang Dezember demonstrieren im ganzen Land jede Woche Zehntausende gegen den Staatschef. Sie verlangen das Ende der politischen Gewalt und eine korrekte Berichterstattung des öffentlich-rechtlichen Fernsehens.

Auch dem russischen Präsidenten Putin kommt das Treffen mit Vučić entgegen. Laut einer Umfrage des unabhängigen russischen Meinungsforschungsinstituts Lewada-Zentrum machen die russischen Bürger ihren Präsidenten zunehmend für die Probleme im Land verantwortlich.

"Deshalb braucht Putin einen bildstarken Besuch in einem Land, das nicht zum Kreis der ehemaligen sowjetischen Bananenrepubliken gehört, sondern ein EU-Beitrittskandidat ist, und wo man ihn liebt, schätzt und unterstützt. Und das ist Serbien", sagte der Belgrader Politologe Boris Varga der DW.

Symbolträchtige Gesten

Bereits zwölfmal trafen sich Vučić und Putin bisher. Die pathetischen Gesten dürften auch diesmal nicht fehlen. Im Vorfeld des Treffens bezeichnete der russische Außenminister Sergei Lawrow Serben und Russen als "wahrhaft brüderliche Völker". Zeitgleich wurde bekannt, dass Vučić den Aleksandar-Newski-Orden erhält.

Bei dem Orden handelt es sich um eine hohe staatliche russische Auszeichnung. Unter den bisher ausgezeichneten Personen finden sich neben den kremlnahen Oligarchen und Staatsdienern auch autoritäre ausländische Staatsmänner wie der weißrussische Präsident Alexander Lukaschenko oder der kasachische Staatschef Nursultan Nasarbajew. 

Der Leiter der Heinrich-Böll-Stiftung in Belgrad, Simon Ilse, stellt nicht nur eine symbolische, sondern auch eine strategische Ambivalenz Serbiens unter Vučić fest: "Es fehlt eine strategische Grundorientierung Richtung Europa", so der Büroleiter. Dies würde durch das "Spiel" mit Russland klar.

Erinnerung an Oliver Ivanović

Eine große Protestkundgebung findet in Belgrad auch einen Tag vor Putins Ankunft statt - diesmal als Erinnerung an die Ermordung von Oliver Ivanović. Der serbische Oppositionspolitiker starb am 16. Januar 2018 nach einem Attentat.

Aus Belgrad beschimpften und beleidigten die höchsten Amtsträger aus der Umgebung von Vučić den unter Kosovo-Serben beliebten Politiker Ivanović und hetzten gegen ihn. Inzwischen besorgte Vučić der Witwe von Ivanović einen Job bei der Regierung in Belgrad. Der Preis: Sie müsste sich von den Demonstranten öffentlich distanzieren, die die Verhaftung von nach wie vor unbekannten Killern und Auftraggebern verlangen.

Schon wochenlang protestieren Zehntausende in Serbien gegen Vučić

Nach Russland schielen, gen Westen gehen

Die ehemalige serbische Provinz Kosovo erklärte 2008 die Unabhängigkeit, was Serbien bis heute nicht akzeptiert. Unter anderem verhindert Belgrad im UN-Sicherheitsrat mit Hilfe von Russland und China die Aufnahme des Kosovo in die UN.

Gleichzeitig strebt Serbien die EU-Mitgliedschaft an, allerdings ohne seine bisherige Kosovo-Politik korrigieren und die Freundschaft mit Moskau aufgeben zu wollen. So etwa macht Belgrad bei den EU-Sanktionen gegen Russland nicht mit.

Für die Annäherung zu der EU ist das aber ein wichtiger Stolperstein, sagt Simon Ilse: "Dies wird nur gehen, wenn Serbien die von der EU verhängten Sanktionen gegen Russland im Nachgang zur Annexion der Krim mitträgt."

Gazprom Neft kontrolliert seit 2009 die gesamte serbische Ölindustrie

Während die politische Nähe zu Russland für Serbien eine große symbolische Bedeutung hat, spielt sich die wirtschaftliche Realität woanders ab. Auf die EU-Länder entfällt etwa zwei Drittel des serbischen Außenhandels. Im Westen arbeiten, studieren und leben wesentlich mehr Serben als in Russland.

Moskau kontrolliert Ölindustrie

Andererseits erreicht Moskau in Serbien einen wirtschaftlichen und politischen Einfluss mit geringem Aufwand. "Gazprom Neft" kontrolliert seit 2009 die gesamte serbische Ölindustrie und behauptet, rund drei Milliarden Euro in die Modernisierung investiert zu haben. Auch eine Erklärung über strategische Partnerschaft zwischen beiden Ländern wurde 2013 in Sotschi unterschrieben. Es gibt ein Freihandelsabkommen.

Jedoch habe Putin nichts zu verschenken, sagt Simon Ilse: "Serbien zahlt deutlich mehr für den Rohstoff aus Russland als zum Beispiel Deutschland, das Sanktionen gegen Russland verhängt hat".
 
Den slawischen Bruderkuss hat auch Milosevic in Russland nie bekommen

Kein Wunder, wenn Milosevic und sein ganzer Staatsapparat offen die Putschisten unterstützen (darunter Dmitri Jasow, den sowjetischen Verteidigungsminister und Krjutschkow der bis Sommer 1991 Vorsitzender des KGBs war) und sich somit gegen Jelzin stellt, der ihnen offenbar diese politische Handlung nie vergessen hat. Es ist aber auch ziemlich sicher, dass selbst eine solche Sowjetunion (ohne den Zerfall) zuerst einen Transitprozess durchlaufen musste, durch den alle postkommunistischen Staaten gegangen sind. Seine Wirtschaft würde den gleichen Problemen gegenüberstehen, mit denen alle postkommunistischen Volkswirtschaften konfrontiert waren, so dass seine militärische Macht reduziert und den Serben in den Neunziger Jahren keine all zu grosse Hilfe gewesen wäre, nicht mal Ende der Neunziger Jahre, was sich schlussendlich auch gezeigt hat.

Generell sind die russisch-serbischen Beziehungen historisch gesehen sehr viel stiefmütterlicher, als man heute tut. Das liebste Kind auf dem Balkan waren immer die Bulgaren, mit Serbien sind die Beziehungen historisch äußerst wechselhaft. Das beginnt schon mit dem Unabhängigkeitskrieg gegen die Osmanen: Als die Serben Russland 1804 um Hilfe gebeten haben, hat der russische Zar die serbische Delegation fortgeschickt. Beim Berliner Kongress 1878 hat sich Russland mit all seiner Macht (erfolglos) für ein Großbulgarien eingesetzt, während Serbiens Forderung, das Fürstentum Serbien und das Fürstentum Montenegro verbinden zu können, indem man das Sandzak Novi Pazar zugeschlagen bekommt, schlicht keine Rolle für Russland gespielt hat.

Es stimmt was du sagst, aber muss dazu noch was hinzufügen.

Zum Zeitpunkt des ersten serbischen Aufstandes im Jahr 1804 wird die politische Haltung des russischen Königs Hofes gegenüber dem Balkan und den Serben an sich nicht allein von der slawischen Herkunft, der ähnlichen Sprache und dem orthodoxen Glauben bestimmt, sondern vor allem pragmatisches Interesse und die damalige europäisch-politische Konstellation der Grossmächte, was selbst der legendäre Karadjordje einst dem Grossen russischen General Aleksander Prozovsky gesagt hat und seine Skepsis gegenüber der russischen Politik nie verloren hat. Die Russen waren damals nicht gewillt, die Schaffung eines serbischen Staates zu unterstützen, sondern lediglich nur in Form einer Autonomie, wie es die Walachei und Moldau als Fürstentum genossen haben. Das einzige dass die serbische Delegation in Form von Hilfe bekommen haben, waren 300 Dukaten für die Gesandten und andere Geschenke, um mit dem Sultan verhandeln zu können. Zusätzlich bekamen sie noch 3.000 Dukaten, um den Rebellen finanziell zu helfen. Aber die gewünschten Kanonen mit guter Artillerie, Pulver und anderer Produktion, einige reguläre Streitkräfte mit einsatzbereiten Offizieren wurde abgelehnt.

Noch vor dem Ausbruch der bewaffneten Rebellion gegen die Osmanen suchte der montenegrinische Bischof Petar I. die russische Unterstützung für einen Aufstand der serbischen Bevölkerung gegen die Türken und bot den Romanows den Thron des erneuerten serbischen Reiches an, doch Russland war damals mit den Osmanen verbündet. Im darauffolgenden Jahr, als der Aufstand in der Sumadija begann, beschloss der russische Kaiser zwar den Serben finanziell zu helfen (nicht nur er, sondern auch die Österreicher halfen mit) und 1806 trat er in den Krieg ein, der bis zum Schicksalsjahr 1812 andauerte. Schliesslich zogen sich die Russen aus dem Krieg zurück, weil Napoleon Moskau bereits erreicht hat. Die Russen unterzeichneten den Frieden von Bukarest mit dem Osmanischen Reich und somit wird de jure die Macht der Türken über das Fürstentum Serbien anerkannt.

Der Punkt mit den Bulgaren denn du erwähnt hast stimmt auch, weil da der grosse Faktor der geostrategischen Lage mitspielt: das Schwarze Meer und seine Nähe zu Konstantinopel. Im sogenannten Frieden von San Stefano von 1878 zeigte sich, dass Russland die maximalen bulgarischen Ansprüche unterstützen, wobei Bulgarien unter anderem Prizren, Pristina, Ohrid und die grosse Umgebung um Nis und Pirot zugewiesen wurde. Das Abkommen gab zwar Serbien die Unabhängigkeit, aber seine territorialen Forderungen wurden nicht erfüllt. Bis zum Abkommen des San Stefano-Frieden war der serbische Prinz Milan ein grosser Verfechter Russlands und später wandte man sich den Österreichern zu, bis die Karadjordjevic-Dynastie zu Beginn des 20. Jahrhunderts wieder an den Thron kommt und sich wieder Russland annähert.
 
Kein Wunder, wenn Milosevic und sein ganzer Staatsapparat offen die Putschisten unterstützen (darunter Dmitri Jasow, den sowjetischen Verteidigungsminister und Krjutschkow der bis Sommer 1991 Vorsitzender des KGBs war) und sich somit gegen Jelzin stellt, der ihnen offenbar diese politische Handlung nie vergessen hat. Es ist aber auch ziemlich sicher, dass selbst eine solche Sowjetunion (ohne den Zerfall) zuerst einen Transitprozess durchlaufen musste, durch den alle postkommunistischen Staaten gegangen sind. Seine Wirtschaft würde den gleichen Problemen gegenüberstehen, mit denen alle postkommunistischen Volkswirtschaften konfrontiert waren, so dass seine militärische Macht reduziert und den Serben in den Neunziger Jahren keine all zu grosse Hilfe gewesen wäre, nicht mal Ende der Neunziger Jahre, was sich schlussendlich auch gezeigt hat.

ENDLICH GUTGEMACHT!
Und ich dachte ich wäre der einziger hier und balkanesia der darauf hinweist :thumbup:

P.S Milosevic soll auch Ruzkoi 1993 unterstütz haben was Jelzin ebenso wenig vergessen hat
 
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