Erste Spur nach Schüssen auf Polizisten
Die Suche nach dem Schützen von Ottakring läuft. Die Polizei weiß jetzt, wem das Fluchtauto gehört. Der Beamte ist außer Lebensgefahr.
Wüste Szenen spielten sich in der Ganglbauergasse ab. Die Polizei sucht noch fieberhaft nach dem flüchtigen Täter.
Jener 27-jährige Wiener Polizeibeamte, der bei einer routinemäßigen Fahrzeugkontrolle in Ottakring von einem Unbekannten angeschossen worden war, ist außer Lebensgefahr. Sein Zustand ist laut Ärzten stabil, er liegt aber in künstlichem Tiefschlaf. Der Täter ist weiter auf der Flucht.
Eine Streifenwagen hatte gestern Nachmittag den Täter verfolgt, nachdem dieser auf dem Lerchenfelder Gürtel bei Gelb über eine ampelgeregelte Kreuzung gefahren war. Als die Beamten - ein Mann und eine Frau - den Lenker anhalten wollten, gab dieser Gas und fuhr Richtung Hasnerstraße davon. In der Nähe der Ganglbauergasse stellte der Verdächtige seinen Pkw ab, sprang heraus und lief davon.
Der 27-jährige Beamte verfolgte den Mann. Die Polizistin im Wagen fuhr dem Mann zunächst nach und parkte dann ein. In der Ganglbauergasse eröffnete der Unbekannte das Feuer aus einer Waffe vom Kaliber 32 auf den Beamten, danach flüchtete er. Der Polizist wurde am Knie und in der Schulter getroffen und mit lebensgefährlichen Verletzungen von der Wiener Rettung ins Lorenz Böhler Unfallkrankenhaus gebracht.
Auto gehört Frau
Der Täter ist dann offenbar Richtung Thaliastraße davongelaufen. Der silberne 5er BMW mit Wiener Kennzeichen wurde in der Kreitnergasse von der Polizei sichergestellt und kriminaltechnisch untersucht. Das Fahrzeug war laut Polizei nicht zur Fahndung ausgeschrieben und auch nicht gestohlen. Der Wagen gehört einer Frau, noch ist die Polizei ihrer nicht habhaft geworden, hieß es am Mittwochvormittag. Details über die Gesuchte wurden aus kriminaltaktischen Gründen zunächst nicht bekanntgegeben.
Die Suche nach dem Täter läuft auf Hochtouren. Vagen Beschreibungen zufolge handelte es sich um einen südländischen Typ. Im Nahbereich des Tatortes wurden am Nachmittag Zeugen befragt.
Die Ermittler nehmen Hinweise unter der Nummer
01-31310-33800
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Außer Lebensgefahr
Der Polizist befindet sich im künstlichen Tiefschlaf, die Projektile trafen ihn im rechten Oberschenkel und im Oberkörper, wo es gewandert und in einem Wirbelkörper stecken geblieben ist. "Jetzt dort zu operieren, wäre ein mühsamer Weg, weil sich an dieser Stelle große Gefäße befinden", sagte Harald Hertz, ärztlicher Leiter des Lorenz-Böhler-Unfallkrankenhauses. "
Eine exakte Prognose konnte Hertz noch nicht abgeben. "Als er eingeliefert wurde, hat er jedenfalls die Beine bewegt. Er wird also nicht gelähmt sein, davon gehe ich aus", sagte der Mediziner. Mögliche kleinere Folgeschäden werden untersucht, sobald der Patient, ein verheirateter Vater zweier kleiner Kinder, geweckt worden ist.
Artikel vom 13.01.2010 10:37 | apa | dk, csm