Imamin Ates: Österreich „Hotspot für Islamisten“
Die deutsch-türkische Imamin und Aktivistin Seyran Ates sieht im politischen Islam das größte Problem für Europa. Besonders Österreich sei ein „Hotspot für Islamisten“, die sich in Parallelgesellschaften ungestört organisieren würden.
„Die Parallelgesellschaften, über die nicht gesprochen werden sollte – weil man es als Fremdenfeindlichkeit und Stigmatisierung bezeichnet –, sind inzwischen Gegengesellschaften geworden“, sagte Ates gestern in einem APA-Interview beim Mediengipfel in Lech.
Der Mut und die Courage dieser Extremisten, die Einführung der Scharia offen zu fordern, sei gewachsen, so Ates. „Sie haben sich in gewissen Bezirken etablieren können, weil es keine vernünftige Integrationspolitik gab. Dort ist der Imam oder der Patriarch mehr wert als der Bürgermeister“, sagte Ates, die als Botschafterin für eine progressive Ausrichtung des Islams eintritt und in Berlin eine eigene Moschee gründete.
Dort beten Männer und Frauen gemeinsam, auch LGBTQI-Muslime sind erwünscht. Ates bekam deswegen Morddrohungen, ihre Moschee musste wegen Bombendrohungen vorübergehend schließen. Einen Anschlag der rechtsextremen türkischen „Grauen Wölfe“ auf sie überlebte Ates schwerstverletzt.
„Politischer Wille fehlt“
Der politische Wille, fundamentalistische „Ghettos“ aufzulösen und eine strikter regulierte Migrationspolitik zu implementieren, fehle in Österreich und Deutschland. Die Regierungen würden zu viel Toleranz für Intolerante zeigen, um sich nicht „die Finger an dem Thema zu verbrennen“. Ates wurde sehr direkt: „Es wird sich erst etwas ändern, wenn diese Leute oder ihre Kinder etwas in die Fresse kriegen.“
orf.at