Das Nachrichtenmagazin »L'Express« hat Zugang zu Gerichtsakten zum Mord an Samuel Paty erhalten und zur tschetschenischen Familie Anzorov recherchiert, aus der der 18-jährige Islamist Abdullah stammt, der Paty tötete. Jetzt stellt sich heraus: Die Familie Anzorov beherbergte schon 2004 fünf tschetschenische Kämpfer in ihrem Haus, die Mitglieder von Al-Qaida waren. Einer von ihnen, der den Spitznamen »Seif Islam« trug, war sogar ein hochrangiger Führer der Terrororganisation von Osama bin Laden. 2007 wanderte die Familie nach Frankreich ein, 2009 erfuhren die Behörden von den Verbindungen zu den hochrangigen Al-Qaida-Terroristen – und trotzdem bewilligte das nationale Asylgericht 2011 den Asylantrag (bzw. sprach der Familie Flüchtlingsstatus zu). Neun Jahre später, 2020, enthauptete der 18-jährige Sohnemann einen Lehrer, weil der über Mohammed-Karikaturen und Meinungsfreiheit im Unterricht aufgeklärt hat. Scheitern mit Ansage, homegrown Terrorismus, indirekt gefördert durch Einwanderungsbehörden.
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