Horror von Aleppo Türkei rechnet mit 600.000 neuen Flüchtlingen
Die Lage in der syrischen Provinz Aleppo spitzt sich weiter zu...
Nach neuesten Informationen rechnet die Türkei mit bis zu 600.000 weiteren Flüchtlingen aus dem Bürgerkriegsland.
Das erklärte der stellvertretende Regierungschef Kurtulmus in Ankara.
Die Situation in Aleppo...
Die Menschen in Aleppo machen sich auf das Schlimmste gefasst. Mithilfe russischer Luftschläge ist Syriens Armee nahe an die Großstadt vorgerückt.
Die Angriffe lösten eine regelrechte Massenflucht aus. Doch Zehntausende Syrer harren noch immer in der teilweise von Rebellen beherrschten Stadt aus.
„Die Menschen befürchten immer stärker eine Belagerung“, sagt Ismail Abd Rahman, ein Anwohner Aleppos.
Denn die Armee von Machthaber Baschar al-Assad will die von Rebellen beherrschten Teile der Stadt von der Außenwelt abschneiden - sie blockiert bereits die wichtigste Nachschubroute der Aufständischen zur türkischen Grenze.
Kaum Nahrungsmittel
Aus Sorge decken sich die in Aleppo zurückgebliebenen Menschen mit Grundnahrungsmitteln und Gütern des täglichen Bedarfs ein. Vorräte an Reis, Mehl und Benzin sind bereits knapp geworden.
„Aber selbst wenn wir verhungern, einige von uns müssen bleiben“, sagt Abd Rahman. „Wenn alle flüchten, ist keiner mehr da, um unsere Stadt zu verteidigen.“
„Tag für Tag wird alles schlimmer“
Täglich werden in Aleppo Häuser, Märkte, Straßen und Krankenhäuser bombardiert, wie der Syrer erzählt. Viele Familien schickten Frauen und Kinder deshalb in Richtung türkischer Grenze, die für die Schutzsuchenden jedoch geschlossen bleibt.
Zurück blieben junge syrische Männer. In der Stadt, in der es seit Monaten keine regelmäßige Stromzufuhr gibt und an Trinkwasser mangelt, bewachen sie ihre Häuser.
„Tag für Tag wird alles schlimmer“, klagt Yasir Darwish, ein Arzt aus Aleppo. Er befürchtet, dass sich die Kämpfe in den kommenden Tagen verschärfen werden. Auch Mediziner bereiten sich auf eine mögliche Belagerung der Stadt vor. Sie sammeln Medikamente, Verbände und Betäubungsmittel.
Angst vor Seuchen
„Wir befürchten, dass sich Krankheiten ausbreiten könnten“, sagt Darwish. Als Folge des fehlenden Trinkwassers drohten vor allem Ausbrüche von Cholera und Tuberkulose.
Es mangelt auch an Mitteln zur Versorgung Verwundeter. Viele Menschen wurden durch Bomben oder Granaten verletzt. „Es gibt viele Wunden an den Augen oder am Kopf. Wir mussten Gliedmaßen amputieren“, sagt der Arzt Abu al-Es von der syrisch-amerikanischen Medical Society, der gerade erst aus Aleppo zurück in der Türkei angekommen ist.
Vorwürfe gegen Russland
Der Mediziner erhebt schwere Vorwürfe gegen Russland. „Diejenigen, die bei den russischen Luftschlägen verletzt wurden, sind zu 70 Prozent Zivilisten, vor allem Frauen, Kinder und Senioren“, sagt er. Russische Kampfjets würden bei Angriffen „Dörfer komplett zerstören“ und auch international geächtete Streubomben einsetzen, sagt Abu al-Es.
Die Rebellen befürchten, Moskaus Luftangriffen nicht mehr lange standhalten zu können. „Wenn Russlands Luftschläge nicht aufhören, kommt die komplette Belagerung, daran haben wir keinen Zweifel“, sagt ein vor Aleppo kämpfender Aufständischer am Telefon.
Die Rebellen sind sowohl von den Regierungstruppen als auch von der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) umzingelt.
„Unsere Hoffnung schwindet“
Zudem hat die Al-Nusra-Front, der syrische Ableger von Al-Kaida, in den vergangenen Wochen Hunderte - wenn nicht Tausende - schwerbewaffnete Kämpfer von der Nachbarprovinz Idlib nach Aleppo verlegt.
Schätzungen zufolge würden die von Rebellen beherrschten Teile Aleppos in maximal ein bis zwei Wochen komplett eingekreist sein, heißt es. „Unsere Hoffnung schwindet“, sagt Abd Rahman. Die Moral der Aufständischen stehe vor dem Zusammenbruch. „Wenn das Regime Aleppo einnimmt, droht alles zusammenzubrechen“, sagt er. „Dann wäre alles verloren.“
Türkei rechnet mit 600.000 neuen Flüchtlingen | MOPO.de
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wenn die EU auf Erdogans Milliardenforderungen nicht eingeht.
Dann kann die EU ja auch nicht auf die Forderungen eingehen und die Flüchtlinge bei sich aufnehmen.