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Wirtschaft Österreichs

Leichtes Wachstum: Schafft es Österreich aus der Rezession?
Die heimische Wirtschaft durchläuft die längste Schwächephase der Zweiten Republik. Nach zwei Jahren der Rezession gibt es aber Grund zur Hoffnung – trotz der US-Zölle

Österreichs Wirtschaftsmotor läuft weiterhin schwach, seit Anfang dieses Jahres gibt es aber zumindest einen Hoffnungsschimmer: Inflationsbereinigt geht die Wirtschaftsleistung (BIP) vorerst nicht mehr zurück, sondern steigt leicht an. Im zweiten Quartal 2025 legte das BIP laut der Schnellschätzung des Wirtschaftsforschungsinstituts (Wifo) 0,1 Prozent gegenüber dem Vorquartal zu.

Vor allem in der Industrie und in der Bauwirtschaft läuft die Entwicklung weiterhin verhalten, im Dienstleistungsbereich erkennen die Ökonominnen und Ökonomen des Wifo dagegen einen leichten Aufschwung. Auch der Konsum der privaten Haushalte – für das Wachstum besonders wichtig – entwickelt sich allmählich positiver. Hier lag das Plus gegenüber dem Vorquartal immerhin bei 0,3 Prozent.

 
Gasförderung in Wittau startet 2026
Die OMV hat 2023 den größten Gasfund seit 40 Jahren gemeldet. Sie entdeckte bei Bohrungen in Wittau, einem Ortsteil von Groß-Enzersdorf (Bezirk Gänserndorf), die größten förderbaren Gasressourcen seit vier Jahrzehnten. Start der Gasförderung soll im zweiten Halbjahr 2026 sein.

Der Gasfund in Wittau ist für den heimischen Öl- und Gaskonzern OMV eine weitere wichtige Gas-Bezugsquelle. Die Erschließung des Feldes soll zur Sicherung der heimischen Erdgasproduktion beitragen. Zudem könnte sie laut OMV zu einer signifikanten Erhöhung der Gasproduktion in Österreich führen.

Die Bohrung „Wittau Tief 2a“ ist bereits abgeschlossen. Um mögliche förderbare Ressourcen des Gasfeldes in Wittau genauer zu bestimmen, sei eine weitere Bohrung – „Wittau Tief 3“ – nötig. Diese ist heuer im dritten Quartal geplant. Zudem laufen bereits Vorarbeiten für den künftigen Abtransport des geförderten Gases.

 
KennzahlÖsterreichPolen
BIP (nominal, USD)ca. 530 Mrd. USDca. 860 Mrd. USD
BIP pro Kopf (USD)ca. 58.000ca. 23.000
Wachstumsrate BIP (2024)ca. +0,7 %ca. +2,6 %
Arbeitslosenquoteca. 6,4 %ca. 5,1 %
Inflation (2024)ca. 4–5 %ca. 6–7 %
Staatsverschuldung in % BIPca. 78 %ca. 49 %
Industrieanteil am BIPca. 26 %ca. 31 %
Exportvolumen (Waren)ca. 210 Mrd. USDca. 410 Mrd. USD
 
Steyr unter Strom: Wie BMW den Standort elektrisiert
Nach drei Jahren Vorbereitung hat der Münchner Autobauer in Steyr die Serienproduktion von Elektromotoren gestartet – mit Technobeats und tanzendem Roboter

Alles riecht neu. Die Maschinen, die in der vor knapp zwei Jahren fertiggestellten Montagehalle des BMW-Motorenwerks in Steyr stehen, sind blitzblank; die Roboter, die dutzendfach entlang der Förderbänder postiert sind, strahlen um die Wette; die Förderbänder selbst wirken, als seien sie erst vor ein paar Stunden von Schutzfolien befreit worden. Selbst der Boden der 6000 Quadratmeter großen Montagehalle glänzt dermaßen, dass man darauf umstandslos picknicken könnte.

Der Eindruck trügt. Was so neu wirkt, ist in den vergangenen Monaten auf Herz und Nieren getestet worden. Vor einem Jahr ist im oberösterreichischen Steyr, wo die Münchner Autoschmiede seit mehr als vier Jahrzehnten Antriebsaggregate für Benziner und Dieselautos bauen lässt, mit der Vorserienproduktion einer neuen Generation von Elektromotoren begonnen worden.

 
Marterbauer zu Besuch in Marienthal: Für die Jobgarantie ist kein Geld da
Einst widmete sich eine berühmte Studie den Arbeitslosen von Marienthal, danach das Angebot einer Jobgarantie. Diese könnte sich für den Staat rechnen, zeigen neue Zahlen. Doch Finanzminister Marterbauer macht wenig Hoffnung

Für einen Moment holt Markus Marterbauer die eigene Kindheit ein. Er sei im heimatlichen Laakirchen in Oberösterreich ja selbst in einer Werkssiedlung aufgewachsen, erzählt der Finanzminister, als er die langgestreckten, zweistöckigen Wohnblocks entlanggeht. Obwohl die zwischen 1860 und 1880 errichteten, hellbeigen Gebäude nicht gerade eine klassische Sehenswürdigkeit hergeben, steckt Gramatneusiedl, eine 3700-Einwohner-Gemeinde südöstlich von Wien, viel Geld in deren Erhalt. Bei Mauerwerk aus Sandstein läuft das auf eine Sisyphusarbeit hinaus.

Natürlich hausten Arbeiterfamilien hier einst viel ärmlicher, als es Marterbauer erlebt hat. Ein Bett in Marienthal wird niemals kalt, habe es geheißen, erzählt Bürgermeister Thomas Schwab, der an diesem Nachmittag den Fremdenführer spielt: Die Beschäftigten der örtlichen Textilfabrik teilten sich nicht nur zu acht 30 Quadratmeter Wohnraum, sondern je nach Schicht auch den Schlafplatz.

 
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