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Wirtschaft Österreichs

94 Prozent des Stroms 2024 aus Erneuerbaren
Österreich hat 2024 seinen Erneuerbare-Energie-Anteil am Stromverbrauch auf 94 Prozent gesteigert. Das geht aus dem heute in Wien präsentierten EAG-Monitoringbericht der E-Control hervor.

Nach einem leichten Verbrauchsanstieg legte zugleich die Bruttostromerzeugung inklusive Pumpspeicher deutlich zu. Die Wettbewerbssituation auf dem Strommarkt habe sich nach der Energiekrise ebenfalls verbessert, so E-Control-Vorstand Alfons Haber.

Das Monitoring beleuchtet die Zielpfade des Erneuerbaren-Ausbau-Gesetzes (EAG): bilanziell 100 Prozent Strom aus erneuerbaren Quellen bis 2030, zusätzlich 27 Terawattstunden (TWh) Erzeugung aus Erneuerbaren sowie fünf TWh erneuerbares Gas am Gasabsatz. „Wettbewerb und Versorgungssicherheit bleiben unerlässlich – genauso wie die Umsetzung der Energiesystemwende“, so Haber.

Starker Anstieg bei Wind und PV
Den kräftigsten Mengenanstieg in der Ökobilanzgruppe der OeMAG (Abwicklungsstelle für Ökostrom) verzeichnete Windkraft, Photovoltaik legte ebenfalls deutlich zu. Nach dem Marktpreishoch laut Ökostromgesetz im 4. Quartal 2022 sanken die Marktpreise 2023/24 wieder, wodurch vermehrt Anlagen ins Fördersystem zurückkehrten.

 
Grüne Verbotspolitik richtet unsere Industrie zugrunde? Ein Propagandaschmäh!
Die Wirtschaftsflaute hat ganz Mitteleuropa fest im Griff. Viele Rezepte dagegen, wie ein Aus vom Verbrenner-Aus, lösen die Probleme mit Sicherheit nicht

Die rote Laterne hat Österreich zumindest abgegeben. Noch im Frühjahr sah es so aus, als wäre heuer die wirtschaftliche Entwicklung in keinem anderen Industrieland so schlecht wie hierzulande. In der neuen Prognose rechnet der Internationale Währungsfonds (IWF) nun nicht mehr mit einer Rezession, sondern mit einem Mini-Wachstum für das Land. Die Zahlen des IWF zeigen eindrucksvoll, dass diese Flaute kein österreichspezifisches Phänomen ist. Das zweite Land in Europa, das mit einer anhaltenden Stagnation kämpft, ist Deutschland.

Es ist kein Zufall, dass beide Länder ein starkes Standbein in der Autoproduktion und in der Zulieferindustrie haben, hier hakt es massiv. Insbesondere für Deutschland ist der Wirtschaftszweig essenziell, weshalb nach Auswegen aus der Krise gesucht wird. Dabei bewegen sich ein Teil der Politiker und Kommentatoren in einer Parallelrealität.

Die industrielle Misere ist in dieser Welt vorrangig eine Folge verfehlter grüner Verbotspolitik. Als Hauptgrund für Probleme wird das geplante Aus für Neuzulassungen von Verbrennern in Europa ab 2035 genannt. Der deutsche Kanzler Friedrich Merz (CDU) kündigte beim deutschen Autogipfel gerade an, sich für die Verschiebung des Termins einzusetzen. Aus Österreich kommt dafür Applaus, nicht nur von der FPÖ. Es brauche Technologieoffenheit statt Verbote, kommentierte Wirtschaftsminister Wolfgang Hattmannsdorfer (ÖVP).

Manager haben geschlafen
Aber die aktuelle Krise der deutschen Autobauer ist keine Krise der E-Mobilität, sie ist keine Krise, die in Europa verursacht wurde, und auch keine, die von der Politik verschuldet wäre. Die Manager der deutschen Spitzenkonzerne haben die E-Mobilität verschlafen, zu wenig und zu spät investiert. Die Folge davon: Am wichtigsten und größten Automarkt für die deutschen Hersteller, in China, verliert man rasant Marktanteile. Die Chinesen ersetzen europäische Verbrenner durch chinesische E-Autos.

 
Wenn niedrige Gehälter stärker steigen, dann ist das gut für alle
Wachsende Ungleichheit verstärkt soziale Konflikte in allen Industriestaaten und fördert Rechtspopulismus. Gestaffelte Lohnabschlüsse in Österreich wirken dagegen

Es wird zu einem ständigen Muster: Bei Lohnverhandlungen in Österreich werden niedrige Gehälter stärker angehoben als die höheren, die immer öfter um einen kompletten Teuerungsausgleich umfallen. Geschieht das einmal, ist die Wirkung gering. Aber wenn sich die soziale Staffelung in den Kollektivverträgen Jahr für Jahr wiederholt, dann verändert sich die Gehaltsstruktur in vielen Branchen.

Das mögen manche als leistungsfeindliche Nivellierung sehen, die es schwerer macht, Personal für verantwortungsvolle Führungspositionen zu finden. Und es besteht auch die theoretische Gefahr, dass Jobs mit geringem Qualifikationsbedarf wegrationalisiert werden, wenn das Personal zu teuer wird.

Schere geht weiter auf
Aber insgesamt gesehen geht Österreich hier einen guten Weg. Denn Globalisierung und technologischer Wandel führen dazu, dass die Schere zwischen den besser Bezahlten und den Niedrigverdienern immer weiter aufgeht. Das verstärkt soziale Spannungen und Konflikte, von denen in den vergangenen Jahren vor allem Rechtspopulisten profitiert haben.

 
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