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Wirtschaft der Türkei - Türkiye Ekonomisi - Economy of Turkey

Türkischer Lieferdienst Getir verhandelt über Kauf von Gorillas​


Der deutsche Lebensmittel-Lieferdienst Gorillas könnte einem „Bloomberg"-Bericht zufolge bald an den türkischen Mitbewerber Getir verkauft werden. Das Unternehmen aus Istanbul sei „in fortgeschrittenen Gesprächen“ über eine Übernahme des Berliner Start-ups, berichtete die Nachrichtenagentur unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen am Montag.

 
der elektro bus e-ata von karsan hat die auszeichnung '' bus des jahres'' in europa bekommen..

KARSAN HAS RECEIVED THE "BUS OF THE YEAR" AWARD IN EUROPE!​


karsan-e-ata.jpg




 

Krass....
Ausschnitt

83 Prozent Inflation​

In der Türkei steigen die Preise in gewaltiger Geschwindigkeit. Die Menschen sparen schon beim Essen, und der Präsident taktiert.
Von Leon Koß
Aktualisiert am 15. Oktober 2022, 19:25 Uhr


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Wie lebt es sich in einem Land, in dem fast jeden Monat neue Etiketten an die Waren geklebt werden? Einem Land, in dem die Brieftaschen immer voller und die Einkaufskörbe immer leerer werden? Reist man durch die Türkei und stellt die gleichen Fragen in Teestuben am Schwarzen Meer, an Bushaltestellen in der Ägäis-Region oder auf anatolischen Märkten, antworten viele Menschen ähnlich, ganz gleich ob im konservativen Osten oder im liberalen Westen des Landes. Sie alle schütteln mit dem Kopf, wenn sie erzählen.

Ein Mann erklärt in einem Istanbuler Teehaus, dass er auf sein Frühstück verzichte, um Geld zu sparen. Eine Frau, die gerade Weintrauben auf einem Markt in Izmit inspiziert, sagt: "Früher habe ich immer drei volle Tüten mit Obst und Gemüse nach Hause getragen. Jetzt müssen wir mit nur einer Tüte auskommen." Und ein Bäcker in Anatolien berichtet, wie sich die Mehlpreise innerhalb eines Jahres mehr als vervierfachten...."
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Seit 17 Monaten steigt die Inflation in der Türkei. Es begann während der Pandemie, als sich die Preise auf dem Weltmarkt nach und nach verteuerten. Für die Türkei, die deutlich mehr importiert als exportiert, bedeutete das, dass fast alle Preise im Land stiegen. Anders als viele Länder in ähnlicher Lage entschied sich die türkische Notenbank dagegen, die Zinsen zu erhöhen. Im Gegenteil: Präsident Recep Tayyip Erdoğan gab weitere Zinssenkungen bekannt. Statt Geld mit höheren Leitzinsen aus dem Markt zu nehmen, destabilisiert Erdoğan die Lira nur weiter und macht sie für Anleger unattraktiv. Doch das spielt für ihn keine Rolle: Richtig sei es, so der Präsident, die Inflation mit niedrigen Zinsen zu bekämpfen, um Investitionen und Exporte anzukurbeln. Nur so könne die Wirtschaft weiter wachsen. Das ist entgegen jeder ökonomischen Lehre, aber jeder Zentralbankchef, der ihm widersprach, wurde entlassen. Viermal kam das in den letzten fünf Jahren vor.

Zuletzt lag die Inflation laut dem türkischen Statistikinstitut Türkstat bei 83,45 Prozent. Und das ist die offizielle Zahl, nicht die Zahl von Veysel Ulusoy."
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"Die meisten Männer hinter dem Zaun wählen die AKP. Ihr Streik habe nichts mit Politik zu tun, sagen sie. Wie viele Menschen in der Türkei glauben sie Erdoğans Erzählung, er könne nichts für die Krise im Land. Auch Ates wiederholt, was Erdoğan immer wieder beschwört: Nur wenn die Türken jetzt zusammenhalten, werden sie die Krise überstehen. Fuat Yildrim und die Männer um ihn herum nicken. Ihnen allen wird fünf Tage später gekündigt, per SMS."
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"Erdoğans Partei liegt knapp unter 30 Prozent und damit so schlecht wie seit 15 Jahren nicht mehr. Die größte Oppositionspartei, die CHP, liegt mittlerweile fast gleichauf. Die letzten großen Wirtschaftskrisen in 1999 und 2001 zogen jeweils einen Regierungswechsel nach sich. Für Erdoğan ist diese Krise im Land deshalb eine echte Bedrohung: Im nächsten Jahr sind Wahlen. ...
Für viele Experten ist das die Erklärung, warum Erdoğan versucht, die Inflation im Land kleinzureden. Der türkische Präsident befindet sich in einer Zwickmühle. Würde Erdoğan die Zinsen jetzt an die hohe Inflation anpassen, würde das bedeuten, dass sich Kredite enorm verteuerten, was wiederum die Nachfrage nach Gütern weiter belasten dürfte. Umsätze würden also schwächer, Investitionen weniger. Nur die Arbeitslosenzahlen würden steigen. Auch der Ökonom Veysel Ulusoy sieht das Risiko einer Rezession: "Für eine Wirtschaft, die derart auf billigen Krediten gewachsen ist wie die türkische, wären mögliche Rezessionsfolgen fatal." Erdoğans Zwickmühle lautet also: Inflation oder Rezession.

Für Ulusoy ist die Sache klar: Erdoğan warte bis zur Wahl. "Bis dahin erzählt er den Menschen einfach, dass er nichts für die Inflation könne."

Und tatsächlich: Auf den schrillen Werbebildschirmen auf Busbahnhöfen, in Einkaufszentren oder Innenstädten wird viel darüber berichtet, dass auch in Deutschland oder England die Inflation steige. Zahlen sieht man hingegen selten. Erdoğan sei sogar bereit, kritisieren türkische Ökonomen, das Vertrauen internationaler Investoren zu verlieren, die sehen, dass die staatlichen Inflationswerte nicht stimmen und sich der Präsident in einer selbst gebastelten Wirtschaftstheorie verrennt. Erdoğan riskiere mit diesem zögerlichen Kurs, sagt Ulusoy, dass die Inflation das Land um Jahre zurückwerfe."
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Die beiden Bauern hoffen, dass Erdoğan die Wahlen im nächsten Frühjahr verliert. "Besonders diese aggressive Außenpolitik bringt doch niemandem etwas", sagt Serdar.

In der Tat verschärft sich Erdoğans Ton gegenüber den Griechen, Kurden und Armeniern seit ein paar Monaten deutlich. Er setzt auf altbekannte Mittel: Eine aggressive Außenpolitik soll den Zusammenhalt der Türken stärken.

Doch die in der Vergangenheit so erfolgreiche Gleichung wurde um eine Variable länger. Die Türken sind wütend und werden immer wütender. Noch, so scheint es, ist der Zorn vieler Bürger nicht auf ihren Präsidenten gerichtet. Doch die Umfragewerte zeigen: Erdoğan wird schwächer. Derweil beschwor er Anfang der Woche wieder die Einigkeit seiner Bürger und verkündete: Die Inflation schade der Türkei nicht. Jeder, der das anders sehe, mache aus einem Floh ein Kamel."

Aha.
 
Zuletzt bearbeitet:

Afrika-Politik der Türkei
Türkisches Unternehmen landet Milliarden-Deal in Sierra Leone


Das türkische Unternehmen Emirates Petroleum hat in dem westafrikanischen Staat Sierra Leone die weltweiten Vermarktungsrechte für die Goldreserven erworben.

 

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Türkisches Unternehmen landet Milliarden-Deal in Sierra Leone


Das türkische Unternehmen Emirates Petroleum hat in dem westafrikanischen Staat Sierra Leone die weltweiten Vermarktungsrechte für die Goldreserven erworben.

Ach du Scheiße, das wird einige ungebummste Nymphomanen nicht zufrieden stellen.

Eine Frechheit, was sich die Türkei erlaubt.
 
Inflation in Türkei steigt auf 85,5 Prozent
Die Inflation in der Türkei hat weiter an Tempo zugelegt. Im Oktober lagen die Verbraucherpreise 85,5 Prozent höher als ein Jahr zuvor, wie das nationale Statistikamt heute in Ankara mitteilte. Im Vormonat hatte die Teuerung 83,4 Prozent betragen.

Auf Monatssicht stiegen die Verbraucherpreise im Oktober um 3,5 Prozent. Seit etwa einem Jahr geht es mit den Verbraucherpreisen in dem Land stark nach oben. Ende 2021 war die Teuerung nur bei etwa 20 Prozent gelegen. Wie stark der Preisdruck derzeit ist, zeigen vor allem die Erzeugerpreise, die im Oktober um 157,7 Prozent im Jahresvergleich gestiegen sind.

Die Erzeugerpreise erfassen die Preise auf Herstellerebene, indem sie die Verkaufspreise der Produzenten abbilden. Die Jahresrate der Erzeugerpreise ist mehr als doppelt so hoch wie vor einem Jahr. Herstellerpreise beeinflussen die Lebenshaltungskosten der Verbraucher mittelbar und mit Zeitverzug.

Kein Gegensteuern durch Zentralbank

 
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