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Wirtschaft Griechenlands - Οικονομία της Ελλάδας - Economy of Greece

  • Ersteller Gelöschtes Mitglied 9433
  • Erstellt am
Langsam aber sicher glaube ich dass deutsche Medien keinen Schimmer, was Arbeitslosigkeit in Griechenland bedeutet. Heute wieder gezeigt, dass 62% der jungen Griechen arbeitslos sind. Wann wird diesen Idioten aus ARD/ZDF mal erklärt, dass viele junge Griechen eine höhere Handelsschule oder dergleichen besuchen und daher auch als arbeitslos gezählt werden.

Deutschland steht mit 7,5% Arbeitslosigkeit gut da wird immer gesagt. Das ist absoluter Blödsinn. Es gibt mindestens 20 Mio Hartz IV Empfänger. Und der größte Teil davon ist arbeitslos...
 
Griechenland wird zu einem Korridor für Europas Gasversorgung

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ATHEN. Die Entscheidung ist gefallen, am heutigen Freitag soll sie in der aserbaidschanischen Hauptstadt Baku offiziell bekanntgegeben werden: Von 2019 an wird Erdgas aus dem Feld Shah Deniz II vom Kaspischen Meer durch die geplante Trans-Adria-Pipeline (TAP) nach Europa fließen. Das hat das Gasförderkonsortium Shah Deniz nach monatelanger Prüfung beschlossen. Damit geht das Konkurrenzprojekt Nabucco leer aus und wird nicht verwirklicht.

Nabucco sollte das aserbaidschanische Gas von der türkisch-bulgarischen Grenze über eine Strecke von 1330 Kilometern durch den Balkan nach Österreich bringen. TAP dagegen wird von der türkisch-griechischen Grenze quer durch Nordgriechenland und Albanien verlaufen, die Adria unterqueren und am Absatz des italienischen Stiefels mit dem bestehenden europäischen Gasleitungsnetz verbunden. Mit dem Bau der Leitung wird Europa etwas unabhängiger von russischen Erdgaslieferungen.

An dem TAP-Konsortium sind der Schweizer Stromversorger Axpo und die norwegische Statoil mit je 42,5 Prozent sowie die deutsche Eon Ruhrgas mit 15 Prozent beteiligt. Die Zusammensetzung der Firmengruppe wird sich jedoch ändern. Bereits im Vorfeld der Entscheidung hatten die TAP-Anteilseigner zugesagt, das Shah-Deniz-Förderkonsortium mit bis zu 50 Prozent zu beteiligen. Mit einer Länge von 870 Kilometern ist TAP deutlich kürzer als Nabucco und billiger. Neben den günstigeren Kosten könnte bei der Entscheidung für TAP auch eine Rolle gespielt haben, dass das Förderkonsortium in Griechenland und Süditalien, wo die Gaspreise über dem europäischen Durchschnitt liegen, mehr für sein Gas erlösen kann. Daneben gab es möglicherweise auch politische Erwägungen, die für TAP sprachen. Nabucco war als direktes Konkurrenzprojekt zur bereits im Bau befindlichen russischen Pipeline South Stream geplant. Beide Leitungen sollten nahezu parallel über den Balkan nach Österreich verlaufen. Beobachter vermuten, das Förderkonsortium, dem unter anderem der Energiekonzern BP, die staatliche aserbaidschanische Gasgesellschaft Socar, die französische Total und die ebenfalls an TAP beteiligte Statoil angehören, habe eine direkte Konfrontation mit dem South-Stream-Betreiber Gazprom vermeiden wollten.

Die TAP-Pipeline wird an Land einen Leitungsdurchmesser von 1,20 Metern und unter der Adria einen Querschnitt von 91 Zentimetern haben. Höchster Punkt der Leitung ist in Albanien mit 1800 Metern, tiefster in der Adria mit 810 Metern unter dem Meeresspiegel. Die Kapazität der Leitung beträgt zunächst zehn Milliarden Kubikmeter im Jahr. Sie kann durch den Einbau zusätzlicher Verdichter später auf 20 Milliarden Kubikmeter gesteigert werden.

Für das von der Krise gebeutelte Griechenland ist der Zuschlag für TAP eine gute Nachricht. Von den 870 Kilometern der Pipeline entfallen 550 auf Griechenland. Das bedeutet eine Investition von rund 1,5 Milliarden Euro, eine der größten in der jüngeren Geschichte des Landes. Das Projekt wird unmittelbar 2000 neue Arbeitsplätze und indirekt weitere 10 000 Jobs schaffen, heißt es in einem Papier des griechischen Außenministeriums. Nach einer Studie des Wirtschaftsforschungsinstituts Iobe wird die Pipeline nach der Inbetriebnahme jährlich zwischen 413 und 445 Millionen Euro zum griechischen Bruttoinlandsprodukt beitragen.

Griechenland bekommt mit dem Bau der Pipeline Bedeutung als ein neuer Korridor für Europas Gasversorgung, auch wenn die transportierte Gasmenge anfangs nur etwa zwei Prozent des europäischen Gesamtverbrauchs entspricht. Wie viel aserbaidschanisches Gas Griechenland aus der Pipeline für den eigenen Bedarf abzweigen wird, ist noch unklar. Jedenfalls wird das Land mit der TAP unabhängiger vom Hauptlieferanten Gazprom, der bisher rund 80 Prozent des Verbrauchs deckt. Mit der Leitung bekommt Griechenland aber auch die Infrastruktur für künftige eigene Exporte: Vor den griechischen Küsten, insbesondere südlich der Insel Kreta, werden beträchtliche Erdgasvorkommen vermutet.

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http://www.badische-zeitung.de/nach...dor-fuer-europas-gasversorgung--73155343.html
 
Jetzt wird Europa abhängig von Griechenland - wir können einfach das Gas abstellen, wenn die EU uns wieder zu etwas zwingen will.:ausgezeichnet:
 
Nur solange wir über den Berg sind. Die EU war ja für das Nabucco Projekt. Die hatten wohl Schiss GR würde tatsächlich den Gashahn zudrehen.
 
Du bist ein Opportunist und folgst den Brotkrummen die ausgelegt wurden. Wären die Dinge wirklich so einfach, hätten wir längst keine Probleme mehr und wären ein souveränes Land.
 
Deine Aussage ist unverständlich. Es gibt in Griechenland jetzt auch noch keine Pipeline. Wenn du hier so einen Reduktionismus betreibst, dann rechtfertigst du ja im Grund genommen alles was in Griechenland geschieht. Es gibt Dinge, die höher wiegen als alles andere und Souveränität, Stolz und Würde wiegen höher als alles andere. Neben diesen Dingen erscheinen anfallende Steuern durch eine Pipeline (die vermutlich sowieso viel zu niedrig sind), das Nachgeben des Drucks durch das Kapital, die Aufgabe der eigenen Souveränität und das im Dreck suhlen der Politik wie eine Lächerlichkeit.

Klar ist dass die Pipeline nicht gebaut werden würde wenn es für die Betreiber nicht irgendeinen Vorteil gäbe und einen Vorteil für sie gibt es nur wenn es einen Nachteil für andere gibt, so funktioniert das im Kapitalismus nun mal. Sich dann auf das Motto "Besser als nichts" und "Jedem das sein" zu beschränken ist inakzeptabel. Souveränität und Würde sind nicht käuflich und es gibt kein Geld der Welt, dass genug wäre um diese Dinge aufzugeben! So etwas nennt man auch "Prinzipien" und "Ideale". Wer diese Dinge verkauft, der begräbt sein Land und spuckt auch noch auf das Grab.
 
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