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Wirtschaft Griechenlands - Οικονομία της Ελλάδας - Economy of Greece

  • Ersteller Gelöschtes Mitglied 9433
  • Erstellt am
AW: Wirtschaft Griechenlands - Οικονομία της Ελλάδας - Economy of Greece

Was steht da zu Bosna?
 
Was steht da zu Bosna?

das turkish 2008 die air bosna gekauft hat und 4 jahre spater wurde sie wieder verkauft..



THY bu şirketlerin peşinde
Bosna Hersek Havayolları'nı satan ve Polonyalı LOT için görüşmeler yaptıktan sonra vazgeçen THY rotayı Yunanistan'a çevirdi.

Giriş :
14 Ağustos 2013 Çarsamba 17:31



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Türk Hava Yolları; Yunan Aegean ve Olympic Air’i satın almayı düşünüyor.

Olympic air’in hisselerini satın almakla ilgilenenen THY, Aegean’den de hisse satın almayı planlıyor. 2008’de Bosna Hersek Havayolları’nı satın alan ve 4 yıl sonra satan THY, daha sonra Polonyalı LOT’u satın almak için görüşmeler yapmış ancak sonra vazgeçmişti.
 
Immer wo's um Griechen geht ist TuAF nicht weit. :) Der hat sicherlich reihenweise Griechen in seiner Ahnenreihe, so sehr fühlt er sich von Griechen hingezogen. :lol:

Heraclius
 
Immer wo's um Griechen geht ist TuAF nicht weit. :) Der hat sicherlich reihenweise Griechen in seiner Ahnenreihe, so sehr fühlt er sich von Griechen hingezogen. :lol:

Heraclius

mein turkischer bruder..hier geht es um unsere airlines turkish airlines..die expantieren mochte und beide griechische airlines aufkaufen will..findest du nicht das hier der richtige thread ist dafuer?

bei dir sehe ich es ab und zu das deine turkische ader zuckt im forum:lol:
 
mein turkischer bruder..hier geht es um unsere airlines turkish airlines..die expantieren mochte und beide griechische airlines aufkaufen will..findest du nicht das hier der richtige thread ist dafuer?

bei dir sehe ich es ab und zu das deine turkische ader zuckt im forum:lol:




Ja das stimmt, die "Ader" zwischen den Beinen, die zuckt bei mir relativ oft. :lol:

Heraclius
 
mein turkischer bruder..hier geht es um unsere airlines turkish airlines..die expantieren mochte und beide griechische airlines aufkaufen will..findest du nicht das hier der richtige thread ist dafuer?

bei dir sehe ich es ab und zu das deine turkische ader zuckt im forum:lol:


Schön wenn wir das auch lesen könnten, da könnt ja sonst was stehen!
 
Schön wenn wir das auch lesen könnten, da könnt ja sonst was stehen!

hier in englisch..

[h=1]Turkish Airlines “Eyes” Olympic Air[/h]

According to Turkish media, a proposal has been officially submitted for the sale of the 100 percent of Olympic Air to the the national flag carrier airline of Turkey, Turkish Airlines.
Under the deal, Olympic will reportedly keep its name and brand but only for two years, along with its flight operations, crew and staff but then it will take on the name Turkish and the staff and crews will wear Turkish uniforms.
Temel Kotil, President and CEO of Turkish Airlines told the newspaper Zaman that the offer is by 19 million euros larger than Aegean, Greece’s largest carrier, offered for Olympic, once the national airline of Greece and founded by the late shipping tycoon Aristotle Onassis.
Specialists in competition issues expressed reservations concerning Aegean’s bid, which, according to the Financial Times and CNN Turk, seemed unlikely to be enough, especially with anti-monopoly concerns from the European Commission. It was also reported that Aegean is next on the list for acquisition by Turkish Airlines which would leave Greece with no major airlines of its own.

Turkish Airlines “Eyes” Olympic Air | Greece.GreekReporter.com Latest News from Greece
 
Schön wenn wir das auch lesen könnten, da könnt ja sonst was stehen!

Er wird sich demnächst taufen lassen:)

- - - Aktualisiert - - -

Bin mir sicher das es noch einen deftigen schuldenschnitt geben wird.


Die Bundesregierung will von einem Schuldenschnitt in Griechenland nichts wissen. Dabei ist er längst so gut wie sicher. Nach den Banken träfe es dieses Mal den Steuerzahler – und zwar hart.
Griechenland konnte in den vergangenen Wochen mit der einen oder anderen Positiv-Nachricht aufwarten. Das kommt insbesondere den deutschen Euro-Rettern in Wahlkampfzeiten zugute. Doch ein gewichtiges Problem bleibt: der gewaltige Schuldenberg des Landes von über 300 Milliarden Euro. Die Verschuldungsquote dürfte in diesem Jahr auf fast 176 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) steigen. Das ist fast dreimal so viel wie im Vertrag von Maastricht eigentlich erlaubt ist – und mehr als doppelt hoch wie die deutsche Quote.

Fast kein Experte glaubt, dass sich Griechenland unter diesen Bedingungen wieder am Kapitalmarkt Geld leihen kann. „Es ist unrealistisch, dass Griechenland in ein bis zwei Jahren wieder Zugang zum Markt haben wird“, urteilt Marcel Fratzscher, Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW). „Es ist keine Frage, dass Griechenlands Schulden noch nicht nachhaltig sind.“ Mit anderen Worten: Die Griechen brauchen früher oder später einen weiteren Schuldenerlass.

Die Bundesregierung will davon nichts wissen. „Ich sehe keinen Schuldenschnitt“, stellte Bundeskanzlerin Angela Merkel vor kurzem klar. Man müsse sich die Folgen ansehen. „Das kann zu so einer massiven Verunsicherung der Investoren im Euroraum führen, dass alles, was wir die letzten Jahre gemacht haben, wieder infrage steht.“ Vizekanzler Philipp Rösler sieht das, wenig verwunderlich, ebenso – er hält den Schuldenschnitt gar schlicht für „unnötig“.

[h=2]Die Rechnung der Euro-Retter[/h]Immerhin: Auch der Internationale Währungsfonds (IWF) hält die Schulden Griechenlands noch für tragbar.
Die Berechnungen stehen aber auf wackligen Beinen. Die Experten machen drei Annahmen:

– Griechenland erzielt einen Haushaltsüberschuss vor Zinszahlungen („Primärüberschuss“) von knapp vier Prozent des BIP.
– Die Wirtschaft wächst mit bis zu 3,7 Prozent.
– Die Regierung nimmt aus Verkäufen von Staatsbeteiligungen an Firmen bis 2020 rund 22 Milliarden ein.

Sind diese drei Bedingungen erfüllt, schrumpft der Schuldenberg bis 2020 auf 124 Prozent des BIP. Dieses Niveau hält der IWF für akzeptabel.
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Grafik: icharts


Einen Sicherheitspuffer gibt es bei diesen Annahmen praktisch nicht. Das gibt der IWF selber zu. Als Risiken sehen die Experten eine schwächere Konjunktur und einen geringeren Primärüberschuss:

– Wächst die Wirtschaft im Schnitt einen Prozentpunkt schwächer als gedacht, liegen die Schulden im Jahr 2020 bei 134 Prozent des BIP.
– Schafft die Regierung keinen nennenswerten Primärüberschuss, erreichen die Schulden im Jahr 2020 einen Stand von 148 Prozent des BIP.

[h=2]Haushalt im Plus[/h]Aber wie sieht die Realität aus? Beim Primärüberschuss scheint Griechenland auf einem gutem Weg. In den ersten sieben Monaten dieses Jahres lag das Plus bei 2,6 Milliarden Euro. Aufs Jahr gerechnet entspräche das einem Wert von 1,5 Prozent des BIP. Zum Vergleich: Ursprünglich war mit einem Primärdefizit von 3,1 Milliarden Euro gerechnet worden.

Experten führten die positive Entwicklung darauf zurück, dass Athen seit Monaten nur noch die dringendsten Rechnungen bezahlt. Und trotz des Erfolgs erscheint ein Wert von knapp vier Prozent – wie ihn der IWF unterstellt – extrem ambitioniert. Unter Ökonomen gilt allgemein ein Wert von fünf Prozent als Maximum.

Bei der Konjunktur sieht es weiter düster aus. Zwar bessert sich die Stimmung der Unternehmen langsam. Aber noch schrumpft das BIP praktisch ungebremst weiter. Im zweiten Quartal ging es um 4,6 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum zurück. Ob die Konjunktur ab 2014 wieder anzieht – wie vom IWF unterstellt – ist höchst unsicher.

„Griechenland befindet sich nicht nur in einer konjunkturellen Schwächephase“, heißt es in einer Studie des Instituts für Weltwirtschaft. „Das Land muss einen über Jahrzehnte verschleppten Strukturwandel nachholen, ohne den es keine nachhaltige wirtschaftliche Erholung geben kann.“


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REUTERS Griechenlands Finanzminister Stournaras hofft auf weitere Hilfe für sein Land


Die Chance, dass es in absehbarer Zeit zu einem Schuldenschnitt kommt, ist groß. Faktisch wurde er schon vor Monaten für den Notfall vereinbart. Bei ihrer letzten Rettungsaktion im November sicherte die Euro-Gruppe Griechenland zu, über Maßnahmen nachzudenken, die nötig sind, um eine „glaubwürdige und nachhaltige Minderung des griechischen Schulden-BIP-Verhältnisses“ zu erreichen. Ziel sei, dass Griechenland 2020 einen Wert von 124 Prozent des BIP aufweise. Bedingung für die Hilfe ist, dass Griechenland einen Primärüberschuss erwirtschaftet.

Treffen würde ein Schuldenschnitt dieses Mal die staatlichen Gläubiger. Banken halten praktisch keine griechischen Staatsanleihen mehr. Sie mussten beim ersten Schnitt im Frühjahr 2012 bluten, als die Institute auf Forderungen von über 100 Milliarden Euro verzichteten. Außerdem initiierte die griechische Regierung im November 2012 ein großes Rückkaufprogramm.

„Private Gläubiger gibt es kaum mehr“, sagt DIW-Präsident Fratzscher. Das heißt im Klartext: Die Schulden des Landes liegen durch die diversen Rettungsprogramme und Staatsanleihenkäufe vor allem bei der Europäischen Zentralbank (EZB), dem IWF und den Euro-Staaten. 280 Milliarden der rund 300 Milliarden Euro Schulden Griechenlands entfallen damit auf öffentliche Gläubiger.

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Grafik: icharts


Kommt der Schuldenerlass, wären nach den Banken also dieses Mal die Steuerzahler dran. Für Deutschland würde es einen Milliardenverlust bedeuten. Deutschland haftet für knapp 27 Prozent der Verluste des Rettungsschirms EFSF, der bislang 133 Milliarden Euro nach Griechenland überwiesen hat. In gleicher Höhe steht Deutschland für Ausfälle der EZB gerade. Dazu kommen die Kredite der deutschen Förderbank Kfw, die zu Anfang der Hilfen bilateral geflossen sind. Auch für diese knapp 15 Milliarden Euro bürgt der Staat.

[h=2]Verlust für Deutschland: 25 Milliarden Euro[/h]Ein griechischer Schuldenschnitt würde Deutschland schnell einen zweistelligen Milliardenbetrag kosten. Verzichten die Euro-Staaten auf 50 Prozent ihrer Forderungen würde das den Steuerzahler gut 25 Milliarden Euro kosten. Der IWF beteiligt sich nie an Schuldenschnitten und ob die EZB mitmacht ist wegen des Verbots der Staatsfinanzierung fraglich.

Denkbar wären aber auch andere Varianten. Weitere Zinssenkungen für die Kredite sind möglich sowie eine deutliche Verlängerung der Laufzeiten. Auch bei dieser Variante würden Verluste für die Gläubiger bedeuten: Ihnen entgehen Zinseinnahmen und mit jedem Jahr, den die Kredite später getilgt werden, sind sie weniger wert. Allerdings sind diese Verluste nicht so offensichtlich wie ein harter Schuldenschnitt. DIW-Präsident Fratzscher hält diese Variante für die wahrscheinlichere: „Es läuft eher auf eine Umschuldung als einen Schuldenschnitt hinaus.“ Teuer wäre das trotzdem – für die Steuerzahler.
 
Griechenland und die angeblich neoliberale Politik der Troika

Verwirrung, Stereotypen, Mythen und Missverständnisse durchsetzen die öffentliche Debatte über die Krise in Griechenland und die Rolle der Troika. Ein Gastbeitrag der Analystin Anna Visvizi für EurActiv.de.

Bedauerlicherweise wird die öffentliche Debatte über die Krise in Griechenland und die Rolle, welche die Troika in ihr spielt, von Verwirrung, Stereotypen, Mythen und Missverständnissen heimgesucht. Der Beitrag von Steffen Stierle ist hierfür repräsentativ, da er beweist, dass es nicht immer leicht ist, sich über Entwicklungen zu einigen, die so komplex und nuanciert sind, wie diejenigen, die spezifisch für die Krise in Griechenland sind. Ein Beispiel ist die angeblich neoliberale Politik, welche die Troika in Griechenland implementiert, die - so das Argument - Griechenland in Richtung Rezession drängt. Hier ist genau der Punkt: Die Politik, die unter der Schirmherrschaft der Troika in Griechenland implementiert wird, ist nicht neoliberal!

Die Rolle des öffentlichen Sektors



Um spezifischer zu werden, lohnt es sich, einen Einblick in die Frage des öffentlichen Sektors und dessen Rolle in der griechischen Wirtschaft zu haben. Der öffentliche Sektor Griechenlands ist aufgebläht, höchst ineffizient, höchst gewerkschaftlich organisiert, getrübt von den Übeln der Miss- und Vetternwirtschaft und extrem teuer für die griechische Wirtschaft. Im Jahr 2009, zu Beginn der Staatsschuldenkrise, überstieg die Zahl der Beschäftigten im breiteren öffentlichen Sektor 1.200.000 Menschen. Das Lohn- und Gehaltsniveau war wesentlich höher als im Privatsektor, während ein intransparentes und extrem großzügiges System von Vergütungen und Sozialleistungen die ohnehin schon riesige staatliche Lohnsumme nach oben trieb. Mehrere der staatlichen Unternehmen würden existieren und sehr gute Mitarbeiter bezahlen, obwohl das Ziel ihrere Gründung längst erreicht war, z.B. die Organisation zur Entwässerung des Sees Copaida oder die Organisation zur Vorbereitung der Olympischen Spiele 2004. Die Mehrheit der subventionierten und Defizit tragenden staatlichen Unternehmen ist bis heute nicht restrukturiert worden.

Was die Entlassungen im öffentlichen Sektor angeht: In der Tat, nach drei Jahren der Implementierung des fiskalischen Anpassungsprogramms in Griechenland, bestand die Troika im Jahr 2013 schließlich auf die im Programm festgeschriebene Reduktion der Beschäftigung im öffentlichen Sektor. Die Troika verlangte, dass insgesamt 150.000 Menschen den öffentlichen Sektor verlassen. Es ist ungewiss, wie viele Beschäftigte des öffentlichen Sektors tatsächlich entlassen werden. Man beachte zum Beispiel, dass der Plan 2011 war, etwa 30.000 Beschäftige des öffentlichen Sektors "auf Reserve" zu platzieren; eine alternative Lösung war es, die Beschäftigten der Nachfrage entsprechend im öffentlichen Sektor zu bewegen. Während der Erfolg der ersten Maßnahme unbedeutend war, sorgte die alternative Lösung für anektdotische Ergebnisse, wie zum Beispiel Beschäftigte der öffentlichen Eisenbahngesellschaft, die in staatliche Museen bewegt wurden und sich dort in den Cafeterien drängten ansatt Touristen Hilfe anzubieten. Man sollte auch bedenken, dass die Menschen, die den öffentlichen Sektor verlassen, einen beträchtlichen Ausgleich zum Abschied erhalten; eine im privaten Sektor sehr seltene Praxis.

Beschäftigte des Privatsektors wurden geopfert



Offensichtlich möchte Steffen Stierle betonen, dass die Entlassungen im öffentlichen Sektor kontraproduktiv sind, da sie nur zur Arbeitslosigkeit in Griechenland beitragen. Dieses Argument, das oft in einigen Kreisen vorgebracht wird, verfehlt den Punkt, dass der öffentlichen Sektor von staatlichen Einnahmen - in der Hauptsache Steuern - aufrecht erhalten wird. Um also die Beschäftigung im öffentlichen Sektor beizubehalten, wurde die Last der fiskalischen Anpassung über den Privatsektor mittels mehrerer Steuererhöhungen kanalisiert. Mit anderen Worten: Im Interesse des Erhalts von Arbeitsplätzen im öffentlichen Sektor, wurden Beschäftigte des Privatsektors geopfert (etwa 1.500.000 Arbeitslose). - Wie demokratisch und nicht diskriminierend?!

Ein weiterer von Stierles Punkten speist die gebräuchliche, um nicht zu sagen langweilige, These, dass durch die Entlassung von Menschen aus dem öffentlichen Sektor und die - so geht die Erzählung weiter - dadurch ansteigende Arbeitslosigkeit, die Kaufkraft der Griechen sinkt, was wiederum zu einer schwächeren Inlandsnachfrage und weiteren Druck auf die Kapazität der griechischen Wirtschaft führt. Das Problem dieser Argumentation ist, dass Griechenland - im Gegensatz zu Deutschland - ein kleines Land ist und keine tiefgreifenden Produktionskapazitäten hat. Dies impliziert zwei Probleme. Erstens würde die hypothetisch erhöhte Binnennachfrage ein Anstieg von Importen bedeuten (der griechische Markt ist überwiegend mit importierten Waren gefüllt), was sich auf den aktuellen Kontostand von Griechenland auswirken würde. Zweitens würde die hypothetisch erhöhte Binnennachfrage viel zu klein sein, um die gesamte hypothetische inländische Produktion wiederzubeleben. Auf über 3.000 Inseln ausgebreitet und mit einer Bevölkerung von etwa 10.000.000 Menschen, ist Griechenland und sein Überleben auf die Entwicklung einer modernen und innovativen hochwertigen Exportbasis angewiesen. Dies erfordert eine intelligente Industriepolitik statt einer erhöhten Nachfrage.

Die Mittelklasse wurde ruiniert



Der Kommentar zur Besteuerung angesichts der Krise Griechenlands dient als Bindeglied zur verbliebenen Kritik und Vorwürfen Stierles. Im Zeitraum 2010-2013 wurden mehrere Steuererhöhungen eingeführt (sowohl natürliche als auch juristische Personen betreffend), während Steuerbefreiungen und Ermäßigungen weitgehend abgeschafft wurden. Als Folge der übermäßigen Besteuerung, wurden 1.500.000 Arbeitsplätze im Privatsektor verloren. Eine Studie von IME GSEVEE gab 2012 zu verstehen, dass nahezu 190.000 Unternehmen das hohe Risiko einer Schließung bevorstand, wobei der Nettoverlust von privaten Unternehmen 2013 auf 67.000 geschätzt wurde. Dementsprechend impliziert diese Studie das Risiko weiterer Jobverluste im Jahr 2013 in Höhe von 260.000, einschließlich Arbeitgebern, Selbstständigen und Arbeitnehmern. In ähnlicher Weise brach die Bauwirtschaft in Griechenland in Folge der exorbitanten Besteuerung von Immobilien zusammen; so wie auch die 130 damit zusammenhängenden Branchen. Tausende von Arbeitern und Technikern wurden umgehend arbeitslos. Tatsächlich wurde die Mittelklasse in Griechenland einfach wegen Überbesteuerung ruiniert. Natürlich waren die Armen am stärksten durch den Anstieg der Besteuerung gefährdet, gerade wegen der exzessiven Besteuerung ihrer Arbeitgeber, d.h. kleine und mittlere Unternehmen (KMUs) sowie große Unternehmen. Tausende von KMUs sahen sich gezwungen, entweder ihre Mitarbeiter zu entlassen oder zu schließen. Mehrere Unternehmen beschlossen, von einer riesigen Besteuerung betroffen, Griechenland zu verlassen, z.B. TITAN, Coca-Cola und andere.

Insgesamt hat der Policy-Mix, der unter der Ägide der Troika umgesetzt wurde, die griechische Wirtschaft in der Tat ruiniert, aber aus ganz anderen Gründen als Stierle behauptet. Die Troika kam nach Griechenland, um bei der Wiederherstellung der Haushaltsbilanz mittels einer angeblich neoliberalen Politik zu assistieren. Doch aufgrund ihres mangelnden Verständnisses der griechischen Realität auf der einen Seite und von der vorherigen sozialistischen Regierung (aus politischen Gründen) in die Irre geführt, bestand die Troika auf einem kontraproduktiven Policy-Mix, der weit davon entfernt ist, was neoliberale, liberale oder freie Marktwirtschaft vorschlägt.


Griechenland und die angeblich neoliberale Politik der Troika | Finanzen und Wachstum | EurActiv.de
 
Verlust für Deutschland: 25 Milliarden Euro

Ein griechischer Schuldenschnitt würde Deutschland schnell einen zweistelligen Milliardenbetrag kosten. Verzichten die Euro-Staaten auf 50 Prozent ihrer Forderungen würde das den Steuerzahler gut 25 Milliarden Euro kosten. Der IWF beteiligt sich nie an Schuldenschnitten und ob die EZB mitmacht ist wegen des Verbots der Staatsfinanzierung fraglich.

Denkbar wären aber auch andere Varianten. Weitere Zinssenkungen für die Kredite sind möglich sowie eine deutliche Verlängerung der Laufzeiten. Auch bei dieser Variante würden Verluste für die Gläubiger bedeuten: Ihnen entgehen Zinseinnahmen und mit jedem Jahr, den die Kredite später getilgt werden, sind sie weniger wert. Allerdings sind diese Verluste nicht so offensichtlich wie ein harter Schuldenschnitt. DIW-Präsident Fratzscher hält diese Variante für die wahrscheinlichere: „Es läuft eher auf eine Umschuldung als einen Schuldenschnitt hinaus.“ Teuer wäre das trotzdem – für die Steuerzahler.

Ich fand dazu folgende Stellungnahme der Kritiker vor. Sie sagen, Griechenland werde alles geschenkt:



"Was die Ankündigung von Finanzminister Schäuble betrifft: Dass dieses Thema jetzt doch noch vor der Wahl aufkommt, ist eine große Chance für uns. Bitte weisen Sie in Gesprächen mit der Bevölkerung auf folgende Umstände hin:

1. Griechenland hat im Mai 2010 ein erstes Rettungspaket von 110 Mrd Euro erhalten (80 Mrd Euro durch bilaterale Kredite der Eurozone und 30 Mrd Euro vom IWF). Im FAZ-Gespräch[5] am 24.7.10 kündigte Herr Schäuble an, dass die Rettungsschirme für Griechenland drei Jahre laufen. Danach sei Schluss. Auch Herrn Schäubles damalige Ankündigungen, er sehe eine gewisse Entspannung in Griechenland und die Defizitreduktion sei nicht wachstumsfeindlich, zeichnen ihn als wahren Fachmann aus. (Griechenlands Schuldenquote ist von damals 110% auf jetzt 170% gestiegen, obwohl zwischenzeitlich ein Schuldenschnitt von 100 Milliarden Euro stattgefunden hat. Das "Wachstum" war durchgängig negativ und hat zum Verlust von einem Fünftel des Bruttoinlandsprodukts geführt.)

2. Im Juli 2011 beschloss die Euro-Gruppe ein zweites Griechenlandpaket in Höhe von 109 Mrd Euro (plus 50 Mrd Euro "freiwillige" Privatgläubigerbeteiligung). EU-Ratspräsident van Rompuy erwartete, dass damit alle finanziellen Bedürfnisse Griechenlands bis 2014 abgedeckt seien (hier[6]). Die Umsetzung dieses Pakets verzögerte sich aber und als der Bundestag im Februar 2012 darüber beschloss, hatte man das Volumen bereits auf 130 Mrd Euro erhöht (plus 100 Mrd Euro "freiwilliger" Schuldenschnitt). Im November 2012 wurde das Paket erneut um 47 Mrd Euro auf nunmehr 177 Mrd Euro erhöht.

3. Seit langem sind sich alle Experten einig, dass Griechenland einen Schuldenschnitt braucht - nur die Bundesregierung leugnet dies hartnäckig (hier[7]). Derzeit hat Griechenland einen Schuldenstand von 350 Mrd. Euro. Der Schuldendienst muss aus dem sog. Primärüberschuss geleistet werden, der jüngst auf 2,6 Mrd Euro beziffert wurde (hier[8]). Während die Bundesregierung dies als einen Erfolg feierte, reicht der Primärüberschuss offenkundig noch nicht einmal aus, um Zinsen von auch nur 1% zu zahlen - von Tilgung ganz zu schweigen. Vielmehr liegt die sog. Schuldentragfähigkeit Griechenlands unter realistischen Annahmen bei deutlich unter 100 Mrd Euro, d. h. Griechenland ist eindeutig völlig überschuldet.

4. Heute verkündet Herr Schäuble (hier[9]), dass Griechenland 2014 ein drittes Hilfspaket braucht. Angesichts der Notwendigkeit eines Schuldenschnitts (ein Euphemismus für einen Staatsbankrott) ist ein drittes Griechenlandpaket von Anfang an eine Schenkung, denn Kredite kann Griechenland ja nicht zurückzahlen. Wie groß diese Schenkung sein wird, wird vor der Bundestagswahl kaum bekannt gegeben werden. Aber klar ist, dass auch die früheren Griechenlandhilfen mit dem Schuldenschnitt faktisch sehr weitgehend zu Schenkungen werden. Bitte weisen Sie in Gesprächen mit Wählern ausdrücklich darauf hin, dass die Behauptung, Griechenland erhalte weitere Kredite, schlicht falsch ist. Es handelt sich um Schenkungen, da keinerlei Hoffnung auf Rückzahlung besteht.

Mit freundlichen Grüßen

Ihr

Bernd Lucke
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