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Wirtschaft Weltweit

Droht 2026 der wirtschaftliche Crash?
Geopolitische Unsicherheiten wie auch die erratische Politik von US-Präsident Donald Trump lassen turbulente Vermögensmärkte erwarten. Und Euphorie endete allzu oft in Ernüchterung. Wird das jetzt beim KI-Boom auch so sein?

In seinem Gastkommentar blickt Ökonom Kenneth Rogoff auf das kommende Jahr. "Die Wahrscheinlichkeit eines globalen Börsencrashs in den nächsten Jahren scheint unangenehm hoch zu sein", warnt er.

Die größte Überraschung des letzten Jahres war nicht, dass die weltweiten Vermögenswerte so stark gestiegen sind, sondern dass die Anleger so risikofreudig waren – abgesehen von einer kurzen Schrecksekunde nach der Ankündigung von US-Präsident Donald Trump im April, seinen zollpolitischen "Liberation Day" einzuführen. Die Frage ist nun, ob diese Magie 2026 ihre Wirkung verliert.

Eigentlich sollten sich die Marktteilnehmer nach drei Jahren außergewöhnlicher Renditen endlich Sorgen über den unvermeidlichen Crash machen, der auf lange euphorische Phasen folgt. Künstliche Intelligenz mag zwar vielversprechend sein – zumindest für Unternehmen, wenn auch nicht unbedingt für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer –, aber die lange Geschichte transformativer Technologien, von Eisenbahnen über Verbrennungsmotoren bis hin zum Internet, war immer vom Wechsel zwischen Euphorie- und Krisenphasen geprägt. Pioniere scheitern oft spektakulär und werden später durch Unternehmen der zweiten Generation ersetzt, die aus den Fehlern der ersten lernen. Und auch wenn einige wenige Unternehmen dominieren, wie einst IBM im Computerbereich, bietet dies nur wenig Sicherheit, da das langfristige Überleben dieser Firmen nie garantiert ist.

"Und dann ist da noch Trump, dessen Rückkehr ins Weiße Haus für erhebliche Unruhe gesorgt hat."
Wie sich die KI auf Wachstum und Unternehmensgewinne auswirken wird, können Investoren kaum einschätzen, und die Wahrscheinlichkeit eines globalen Börsencrashs in den nächsten Jahren scheint unangenehm hoch zu sein. Bedeutet dies, dass es Zeit ist, zu verkaufen? Nicht unbedingt, da die Aktienkurse auch nach den ersten Warnsignalen noch weiter steigen können. Genau dies geschah 1996, als Alan Greenspan, der damalige Vorsitzende der US-Notenbank, in Anlehnung an die Arbeiten des späteren Nobelpreisträgers Robert J. Shiller vor einer "irrationalen Überhitzung" des Aktienmarktes warnte. Greenspan und Shiller sollten letztlich Recht behalten, aber ihr Timing war falsch: Die Dotcom-Blase platzte erst im März 2000, nachdem sich die Aktienkurse mehr als verdoppelt hatten.

 
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