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Wirtschaft Weltweit

Versicherungen fürchten Inflation und Donald Trumps Zollpolitik
Auf der Suche nach mehr Stabilität im Portfolio und bei der Rendite setzen Investment-Experten der großen Versicherungshäuser auf den privaten Kredit- und Schuldenmarkt

Die neuen US-Zölle und deren Auswirkungen auf die Inflation sind auch jene Themen, die Versicherungen aktuell beschäftigen. Die permanente Umentscheidung bei der von US-Präsident Donald Trump verkündeten Zollpolitik macht es Experten derzeit aber nicht leicht, eine Prognose für die kommenden Monate zu erstellen. 52 Prozent der großen Versicherungshäuser nennen die Inflation als erhebliches makroökonomisches Risiko für ihre Investitionen. Das geht aus der weltweiten Umfrage unter Versicherungen "Global Insurance Survey: The Great Pivot" ("Der große Wendepunkt") hervor, die Goldman Sachs Asset Management heuer zum 14. Mal durchgeführt hat. Antworten von 405 Investment- bzw. Finanzexperten bei Versicherungen flossen in die Umfrage ein. Sie verwalten zusammen ein Gesamtvermögen von 14 Billionen Dollar – etwa die Hälfte der Bilanzsumme des globalen Versicherungssektors.

 
Die flackernde Börse – oder: Was uns der Fall der Aktien über uns selbst verrät
Es sind Tage wie dieser, an denen sich der Zustand der Welt nicht in Reden, sondern in Kursverläufen abbildet. Nicht in Programmen, sondern in Prozentpunkten. Die Vereinigten Staaten taumeln nicht nur politisch, sondern ökonomisch – und ihre Börsen sind der Seismograf für eine Wahrheit, die alle betrifft und doch von niemandem ganz begriffen wird: Wir haben unser Schicksal ausgelagert – an Märkte, an Algorithmen, an eine Hoffnung, die nicht spricht, sondern rechnet.
Am Dienstag sank der S&P 500 erneut, ebenso der Dow Jones und der Nasdaq. Eine Bewegung, die wie Routine wirkt – doch sie ist Ausdruck einer tiefen Nervosität. Die AI-Euphorie, die in den letzten Monaten die Wall Street beflügelt hat, verliert ihren Glanz. Unternehmen wie Palantir, deren Aktienpreise sich innerhalb eines Jahres verfünffacht hatten, stürzen trotz guter Zahlen. Warum? Weil das Versprechen allein nicht mehr reicht. Weil ein Algorithmus keine Garantien gibt – nur Projektionen.
Und über all dem: die neue Unsicherheit, die alte Handschrift – Donald Trumps Zölle, willkürlich, erratisch, geopolitisch blind und wirtschaftlich explosiv. Sie bringen Unternehmen dazu, ihre Zukunftsprognosen zurückzuziehen. Clorox? Schlechter Umsatz. Mattel? Pausierte Planung. Ford? 1,5 Milliarden Dollar Verlust, keine Jahresprognose mehr. Archer Daniels Midland? Gewinneinbruch von 31 %. Und all das nicht, weil die Welt untergeht – sondern weil sie nicht weiß, ob sie es morgen wird.
Die Weltwirtschaft ist ein Vogel geworden, der nur noch flattert, weil man ihm die Richtung genommen hat. Und der Mensch – dieser Homo Economicus, dieser Verbraucher, dieser Anleger – ist ein Wesen, das in Angst investiert.

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USA und China wollen in der Schweiz direkte Gespräche zu Zöllen führen
US-Präsident Trump hat auf Importe aus China hohe Zölle verhängt. Nun zeichnet sich im Handelskonflikt eine Annäherung der Supermächte ab. US-Finanzminister Scott Bessent trifft sich in den kommenden Tagen in der Schweiz mit dem chinesischen Vize-Ministerpräsidenten, um über Zölle zu sprechen.

Im Handelskonflikt zwischen den USA und China sind die ersten hochrangigen Gespräche angekündigt worden. Finanzminister Scott Bessent werde am 8. Mai (Donnerstag) in die Schweiz reisen und dort auch mit einem führenden Wirtschaftsvertreter der Volksrepublik China zusammentreffen, teilte das US-Finanzministerium mit. Das Treffen soll zwischen dem 9. und 12. Mai stattfinden. Mit wem er sich treffen werde, ließ das US-Ministerium zunächst offen. US-Finanzminister Bessent erklärt, er freue sich auf „produktive Gespräche mit dem Ziel, das internationale Wirtschaftssystem wieder ins Gleichgewicht zu bringen, um den Interessen der USA besser gerecht zu werden“.

 
US-Notenbank trotzt Trump: Leitzins bleibt unverändert
Die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) hält den Leitzins konstant. Die Währungshüter um Fed-Chef Jerome Powell beließen den geldpolitischen Schlüsselsatz gestern in der Spanne von 4,25 bis 4,50 Prozent.

Die unabhängige Notenbank widersetzt sich mit der erneuten Zinspause den Forderungen von US-Präsident Donald Trump, der auf eine rasche Senkung dringt. Die Fed will jedoch vor einer etwaigen Lockerung zunächst mehr Klarheit darüber, wie sich der von Trump angezettelte Zollkonflikt auf die Preise und die Konjunktur in den USA auswirkt. Die Unsicherheit über den Konjunkturausblick habe weiter zugenommen, warnten die Währungshüter.

Die Wirtschaft war Anfang des Jahres und damit in den ersten Monaten Trumps im Weißen Haus überraschend geschrumpft, nachdem sie lange Zeit floriert hatte. Trump hat mit seiner von Kritikern als erratisch bezeichneten Zollpolitik auch für Turbulenzen auf den Finanzmärkten gesorgt, die durch seine wiederholten Tiraden gegen Fed-Chef Powell noch befeuert wurden. Zuletzt betonte er aber, dass er den noch regulär bis Mai 2026 amtierenden Notenbanker nicht vorzeitig ablösen werde.

Hohe Zinsen sollen Inflation unter Kontrolle bringen

 
Trump nennt Fed-Chef nach erneuter Zinspause „Dummkopf“
Nach der Zinspause der US-Notenbank Federal Reserve (Fed) ist der Vorsitzende der Fed, Jerome Powell, erneut in die Kritik des Weißen Hauses geraten. US-Präsident Donald Trump nannte Powell heute „einen Narren“ und einen „Dummkopf, der keine Ahnung hat. Abgesehen davon mag ich ihn sehr!“, schrieb Trump auf seiner Onlineplattform Truth Social.

Der Präsident verwies mit Blick auf die von ihm geforderte Zinssenkung auf sinkende Energiekosten und seine Zollpolitik. Trump hatte Powell erst vor wenigen Tagen erneut gedrängt, die Zinsen zu senken.


:maga:
 
Chinas Außenhandel präsentiert sich besser als erwartet
Der Zollstreit mit den USA scheint Chinas Außenhandel bislang nicht schwer getroffen zu haben. Für die Volksrepublik haben vor allem die Ausfuhren eine besondere Bedeutung.
Peking. Überraschend sind Chinas Exporte trotz des laufenden Handelskonflikts mit Washington gewachsen. Doch der Außenhandel mit Washington litt massiv, wie aus Daten der Zollbehörde in Peking hervorging.

Nach Angaben in US-Dollar stiegen im April die Ausfuhren insgesamt um 8,1 Prozent verglichen mit dem gleichen Vorjahresmonat, die Importe sanken leicht um 0,2 Prozent. Der Handelsüberschuss betrug rund 96 Milliarden US-Dollar (86 Mrd. Euro).

Analysten hatten im Vorfeld mit einem deutlicheren Rückgang bei den Importen und nur schwach steigenden Exporten gerechnet. Im März hatte die Volksrepublik noch einen enormen Anstieg bei den Ausfuhren von 12,4 Prozent verglichen zum Vorjahr verzeichnet. Experten vermuteten, dass Firmen vor den eintretenden Zöllen Lagerbestände aufgebaut hatten.

Im April gelang es Chinas Exporteuren offenbar, mehr in südostasiatische Märkte zu verschiffen. Ausfuhren nach Indonesien stiegen um 36,8 Prozent. Auch nach Vietnam (plus 22,5 Prozent) und Thailand (plus 27,9 Prozent) gingen deutlich mehr Waren.


Tja, jetzt ist auch klar, warum Xi dem Trumpltier den Stinkefinger gezeigt hat.
 
Dollar im freien Fall: Das sind die Folgen für Deutschland
Die US-Regierung schwächt ihre weltweite Leit- und Reservewährung. Was das für die hiesige Wirtschaft und den Euro bedeuten kann.

Mit hohen Einfuhrzöllen bringt US-Präsident Donald Trump die Weltwirtschaft durcheinander. Auch deshalb sinkt der Wert des US-Dollars gegenüber dem Euro, und das Vertrauen von Kapitalanlegern in US-Staatsanleihen lässt nach. Es verbreiten sich sogar Sorgen, ob der Dollar künftig noch seine Rolle als Leit- und Reservewährung behält, die das Weltfinanzsystem während der vergangenen 80 Jahre stabilisierte. Unsere Redaktion beantwortet die wichtigsten Fragen.

Welche Funktion erfüllt der US-Dollar?
Das US-Geld ist die wichtigste Währung der Welt. Ein großer Teil des internationalen Handels wird in Dollar abgerechnet. Daraus folgt, dass die US-Währung begehrt ist, was den Kurs hochhält. In diese Richtung wirkt auch, dass viele internationale Anleger ihr Kapital in US-Staatsanleihen und anderen nordamerikanischen Schuldtiteln anlegen. Diese gelten als wertbeständig, und wegen ihrer großen Menge als jederzeit kauf- und verkaufbar. Deshalb kann der Dollar als globale Leit- und Reservewährung dienen.

 
Einigung im Zollstreit nach Treffen mit China
Mit 145 Prozent Zöllen auf chinesische Waren in den USA und 125 Prozent Gegenzöllen in China für US-Produkte ist der Zollstreit eskaliert: Bisher gab es weder von den USA noch von China ein Entgegenkommen – mit Folgen für die gesamte Weltwirtschaft und den globalen Handel. Am Wochenende trafen sich zum Thema Zölle erstmals zwei hochrangige Vertreter in Genf in der Schweiz zu Gesprächen. Nach Angaben der USA wurde bei dem Treffen eine Einigung erzielt.

Details zu einem laut den USA erreichten „Deal“ soll es am Montag geben. US-Finanzminister Scott Bessent sprach am Sonntag von „wesentlichen Fortschritten“. Sowohl am Samstag als auch am Sonntag fanden die Gespräche zwischen Bessent, dem US-Handelsbeauftragten Jamieson Greer und dem chinesischen Vizeministerpräsidenten He Lifeng unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Bessent zufolge sollte es vor allem um „Deeskalation“ und nicht um ein „großes Handelsabkommen“ gehen.

 
Darum reisen Elon Musk, Mark Zuckerberg und Larry Fink nach Saudi-Arabien
Während Donald Trumps Nahost-Besuch nehmen die Chefs großer US-amerikanischer Konzerne an einem Wirtschaftsforum in Saudi-Arabien teil. Es werden bedeutende Ankündigungen erwartet.

Tesla-Chef Elon Musk und viele weitere US-Wirtschaftsgrößen werden einem Bericht zufolge am Dienstag an einem saudi-amerikanischen Investmentforum in Riad teilnehmen. Das Treffen soll während des Nahost-Besuchs von US-Präsident Donald Trump stattfinden. Tesla will in Saudi-Arabien investieren und deutlich mehr Elektroautos verkaufen.

Dies ist ein Zeichen dafür, dass Musk die Beziehungen zum saudischen Königreich verbessert hat und die Ölhauptstadt eine neue Elektrofahrzeug-Politik vorantreibt. Am 10. April präsentierte Tesla seine Modelle und Technologien in Riad – darunter autonome Fahrzeuge und Produkte aus dem Bereich der Solarenergie.

Nach Informationen der Nachrichtenagentur Reuters gehören zu den Gästen auch Meta-CEO Mark Zuckerberg, Larry Fink von BlackRock, Sam Altman von OpenAI, Jane Fraser von Citigroup, Boeing-CEO Kelly Ortberg, Alex Karp von Palantir, Cristiano Amon von Qualcomm, Arvind Krishna von IBM und Ruth Porat von Alphabet.

 
So könnte der Euro den US-Dollar als Weltwährung ablösen
Die USA scheinen sich aus der globalen wirtschaftlichen und finanziellen Führung zurückzuziehen. Das ist der Moment der Eurozone. Europa sollte diese Chance nutzen und rasch in die Bresche springen

Ökonomin Hélène Rey sieht in ihrem Gastkommentar Anzeichen für ein Ende der Vormachtstellung des US-Dollars. Die Eurozone sei nun gefordert.

Die internationalen Währungs- und Finanzsysteme sind zwar nicht unveränderlich, aber allzu oft ändern sie sich auch nicht. Das macht die durch den Handels- und Zollkrieg von US-Präsident Donald Trump ausgelösten Umwälzungen so bemerkenswert – und schwer zu entschlüsseln. Um herauszufinden, was hier vor sich geht, lohnt es sich, Charles P. Kindlebergers Theorie hegemonialer Stabilität wieder aufzugreifen, die er in seinem Buch Die Weltwirtschaftskrise 1929–1939 dargelegt hat. Kindlebergers Theorie besagt im Wesentlichen, dass ein offenes und stabiles internationales System von der Präsenz einer dominierenden Weltmacht abhängt.

 
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