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Wirtschaftskrise und Religion

K

Kejo

Guest
Krisenstaaten in Europa:

Griechenland, Portugal, Spanien, Zypern, Italien, Irland, Serbien, Kroatien, Slowenien, Ungarn usw.

Interessant, oder? Es sind fast immer mehrheitlich katholische oder orthodoxe Nationen, die von der Krise schwer betroffen sind.

Dagegen sind folgende Staaten...

Dänemark, Schweden, Finnland, Norwegen, Niederlande, Großbritannien, Deutschland usw.

...mehrheitlich protestantisch. Klar, jetzt werdet ihr sagen: "Aber Deutschland...". Ich weiß, der katholische Süden Deutschlands steht aktuell besser da als der protestantische Norden/Osten. Nach dem "Geschenk" der Russen, namentlich die DDR, ist auch die Zahl der Protestanten ziemlich dezimiert, aber das ist eine sehr junge Entwicklung in Deutschland. Preußen - und mit diesem Staat hauptsächlich die Ostgebiete - waren über Jahrhunderte der Motor für den deutschen Fortschritt. Das darf nicht vergessen werden.

Meint ihr, dass das nur ein bloßer Zufall ist? Oder spielt die Konfession eine Rolle und beeinflusst das Wirtschaften der Menschen positiv oder eben negativ?
 
Grundsätzlich und allgemein gesprochen, kann man sagen, dass der religiöse Glaube einen direkten Einfluss hat auf die wirtschaftliche Entwicklung eines Landes hat. Einige Wissenschaftler, Soziologen, Ökonomen und Politologen stellen die These auf, dass Gottesfurcht die Menschen dazu veranlasst, das Leben so hinzunehmen, wie Gott es ihrer Meinung nach gegeben hat. Der treibende Faktor Motivation fehlt bei stark religiösen Menschen, um Innovationen rauszubringen und sich weiter zu entwickeln.
Heiko Schuss schreibt z.B. in seinem Buch, dass die Religion einen negativen Einfluss auf die wirtschaftliche Entwicklung hat, fügt aber an, dass bspw. der Fall der Türkei - dessen Bevölkerung sich als religiös versteht - diese aufgestellte Hypothese hinterfragt. Er erklärt dann noch weiter, wieso und weshalb das dann doch auch auf die Türkei zutreffen könnte, aber das ist ein anderes Thema.

Wirtschaftskultur und Institutionen Im Osmanischen Reich und der Türkei: Ein ... - Heiko SchuÃ? - Google Books

Es gibt aber genügend Beispiele von den islamisch dominierten Ländern, deren wirtschaftliche Entwicklung abgebremst wurde, obwohl einige Voraussetzungen erfüllt gewesen wären. Dem gegenüber stehen natürlich die aufstrebenden Märkte wie Indonesien, Malaysia und Katar.

Deshalb kann meiner Meinung nach nicht abschliessend gesagt werden, inwiefern die Religion einen negativen Einfluss hat. Meiner Meinung nach hat sie einen, nur der lässt sich nicht richtig definieren.

Bei den von dir genannten Ländern kommen aber noch Mentalitätsunterschiede hinzu und die regionale Stabilität. Spanien war unter Franco eine Wüste, Portugal hatte mit strukturellen Problemen zu kämpfen. Dann die Kriege auf dem Balkan, die die Entwicklungen der europäischen Staaten unterschiedlich stark getroffen haben.

Letztendlich kann man aber sagen, dass Staaten wie die Schweiz, Deutschland, die Niederlande, Schweden, Norwegen und Finnland erfolgreich durch ihre innovative Kraft sind. Gesamtindikator - Innovationsindikator
Hier sieht man schön die Rangliste, welche Bevölkerung bzw. Länder an sich arbeiten und im stetigen Entwicklungsprozess sind.
Die südlicheren Länder sind da schon bequemer, LA DOLCE VITA lässt grüssen.
 
Wie kommst du eigentlich auf Slowenien?

Bei Irland sehe ich das Problem mit der grossen Abwanderung. Gut ausgebildete Fachkräfte verlassen das Land, Innovationen fehlen. Junge Leute fehlen.

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Was ist mit Frankreich und Österreich? Beides urkatholische Länder!

Also ich würde Frankreich auch unter den kriselnden Staaten reihen.
 
Nehmen wir mal die USA als Beispiel die Katholiken sind dort mit fast 80 mio Mitgliederen die größte religiöse Gemeinschaft dort und die USA ist immernoch die größte Wirtschaftsmacht.
 
Nehmen wir mal die USA als Beispiel die Katholiken sind dort mit fast 80 mio Mitgliederen die größte religiöse Gemeinschaft dort und die USA ist immernoch die größte Wirtschaftsmacht.

Ich denke, es kommt nicht darauf an, welche Religion/Konfession man hat, sondern WIE religiös man ist (Ok, hierbei spielt es eine Rolle welcher Religion man angehört, aber keine Rolle welcher der 3 abrahamitischen Religionen).
Je religiöser und gottesfürchtiger ein Mensch ist, umso weniger strebt er nach wirtschaftlicher Besserstellung --> In der Regel!
Das gilt aber auch für den Hinduismus mit dem Kastensystem. Die unterste Kaste nimmt es hin, dass sie die sozial benachteiligte Klasse sind und hinterfragt das gar nicht. Sie versuchen ja auch nicht, Kasten zu überspringen um sich besser zu stellen, weil sie daran glauben, im nächsten Leben automatisch in eine bessere Klasse zu kommen. Je fester du daran glaubst, umso weniger motiviert es dich, etwas dagegen zu unternehmen.
 
Nehmen wir mal die USA als Beispiel die Katholiken sind dort mit fast 80 mio Mitgliederen die größte religiöse Gemeinschaft dort und die USA ist immernoch die größte Wirtschaftsmacht.

Die USA geht es aber wirtschaftlich auch immer schlechter und sind auch mit Schulden überlastet.
 
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