Es hat zwar nur mittelbar mit dem Thema zu tun, aber es ist schon irgendwie sonderbar, wie sehr sich Völkermorde und ähnliches in das Image eines Landes einprägen oder eben auch nicht.
Deutschland hat unumstritten den ersten Platz unter den Stigmatisierten. Obwohl der Krieg 65 Jahre vorbei ist und seitdem jede Form von Nationalismus und Rassismus weitgehend verpönt war und ist, von einigen Verblödeten einmal abgesehen. Österreich hat sich aus der ganzen Sache unauffällig hinausgeschlichen, übertroffen nur nur von den Italienern, die selbst heute noch ganz wie selbstverständlich faschistisches Gedankengut kommunizieren.
Serbien ist auf dem Balkan auch klar als der Aggressor identifiziert. Und den meisten Nicht-Serben fällt zu diesem Stichwort auch nicht viel anderes als Balkankrieg ein. Das wird wohl auch noch eine Weile so bleiben.
Die Türkei hat es da schon besser, ihre "großen" Zeiten sind schon länger vorbei und wo genau Armenien liegt, weiß sowieso keiner so ganz genau.
Bewundernswert auch die UdSSR unter dem Genossen Stalin. Der einzige, der mit Hitler in einer Liga spielte und der sogar die größeren "Erfolge" vorzuweisen hatte, aber vieles blieb völlig im Verborgenen und eigentlich hat es nie jemanden so richtig interessiert, was da abgelaufen ist und wieviele Millionen Leben genau dabei vernichtet wurden.
Auch die alten Kolonialmächte, allen voran Spanien, Portugal, Frankreich und die Niederlande haben es irgendwie geschafft, die dunklen Schatten der Vergangenheit abzustreifen, obwohl sie ja keineswegs zimperlich mit den Ureinwohnern umgegegangen sind.
Wirklich genial sind aber Staaten wie die USA, Kanada oder Australien, bzw. die Briten, von denen die "Eroberung" ja ausging. Klassische Auswanderungsziele, das Paradies auf Erden, Symbol für Freiheit, Demokratie und Menschenrechte. Na gut, man hat die ursprüngliche Bevölkerung eines ganzen Kontinents in jahrhundertelanger Kleinarbeit nahezu ausgelöscht und die Reste in Reservate gedrängt, (würde es sich um Städte handeln, man würde es "Ghettos" nennen) aber es war ja für den guten Zweck, schließlich hat man ihnen dafür ja auch Zivilisation gebracht (neben Drogen und bis dahin unbekannten Krankheiten). Bis 1967 fielen die Aborigines in Australien in die Rubrik "Flora und Fauna", und die Entschuldigung seitens der weißen Regierung ist auch noch nicht wirklich lange her. Oder daß Sklaverei der Grundstein der USA ist, wen interessiert das heute noch? Jetzt, wo doch sogar ein "Afro-Amerikaner" Präsident geworden ist?