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[h=2]Wahl in Niedersachsen: ARD-Hochrechnung sieht Rot-Grün vorn[/h] Aus Hannover berichten Florian Diekmann, Michael Fröhlingsdorf und Christina Hebel
Der Wahlabend in Hannover wird zur Zerreißprobe: Weder Rot-Grün noch Schwarz-Gelb haben eine stabile Mehrheit. Amtsinhaber David McAllister und sein SPD-Rivale Stephan Weil setzt die Patt-Situation sichtlich zu. Die jüngste Hochrechnung der ARD sieht allerdings Rot-Grün vorn.
Um 23 Uhr stehen die Zeichen auf Machtwechsel. Eine ARD-Hochrechnung belegt, dass Rot-Grün einen Sitz mehr als CDU und FDP hat. gespannt warten die Parteien nun auf das vorläufige amtliche Endergebnis der Landeswahlleitung.
Bis jetzt ist ist der Wahlabend eine Nervenprobe für die Spitzenkandidaten. Kurz nach halb acht Uhr schiebt sich David McAllister von Kameras umringt in den CDU-Fraktionssaal. Er lächelt gezwungen, sein Blick geht starr ins Leere. "Die Nummer eins im Norden haben wir", jubeln seine Anhänger und schwenken "I'm a Mac"-Schilder. Lange hat er sich im Hintersten der Fraktionsräume verschanzt, darauf gehofft, dass das Ergebnis für Schwarz-Gelb sich in den Hochrechnungen stabilisiert. Doch mal haben Christdemokraten und Liberale einen Sitz mehr, mal steht es Patt, später liegen SPD und Grüne vorn. McAllister wolle nicht den Stoiber machen, erklärt sein Sprecher mit Verweis auf die Bundestagswahl 2002, als der Unionskandidat sich schon zum Sieger ausrief, um dann doch noch die schmachvolle Niederlage zu erleiden. Doch seine Leute haben lange gewartet, sehr lange. Sie wurden ungeduldig, riefen zwischendurch sogar mal "Wir wollen den Sieger sehen", was sie dann aber schnell wieder ließen.
Denn so richtig Sieger fühlt sich anders an - knapp zehn Prozent bei den Liberalen. Denen scheint es vollkommen egal zu sein, ob sie weiter regieren oder nicht, die gute Laune kann ihnen offenbar nichts und
niemand mehr verhageln. Einige wuseln nun freudetrunken bei der CDU herum, gelbe Pullover über der Schulter, Umarmungen hier und da verteilend. Die meisten Freidemokraten jedoch sind gar nicht mehr im Landtag, sondern schon auf ihrer Wahlparty in einer Bar gleich um die Ecke.
Dem einen oder anderen Christdemokraten ist das FDP-Ergebnis dann doch ein bisschen zu viel des Guten: "So viel hätten die ja nun auch nicht bekommen müssen", raunt einer.
Niedersachsen: McAllister und Weil warten auf das Wahlergebnis - SPIEGEL ONLINE
Der Wahlabend in Hannover wird zur Zerreißprobe: Weder Rot-Grün noch Schwarz-Gelb haben eine stabile Mehrheit. Amtsinhaber David McAllister und sein SPD-Rivale Stephan Weil setzt die Patt-Situation sichtlich zu. Die jüngste Hochrechnung der ARD sieht allerdings Rot-Grün vorn.
Um 23 Uhr stehen die Zeichen auf Machtwechsel. Eine ARD-Hochrechnung belegt, dass Rot-Grün einen Sitz mehr als CDU und FDP hat. gespannt warten die Parteien nun auf das vorläufige amtliche Endergebnis der Landeswahlleitung.
Bis jetzt ist ist der Wahlabend eine Nervenprobe für die Spitzenkandidaten. Kurz nach halb acht Uhr schiebt sich David McAllister von Kameras umringt in den CDU-Fraktionssaal. Er lächelt gezwungen, sein Blick geht starr ins Leere. "Die Nummer eins im Norden haben wir", jubeln seine Anhänger und schwenken "I'm a Mac"-Schilder. Lange hat er sich im Hintersten der Fraktionsräume verschanzt, darauf gehofft, dass das Ergebnis für Schwarz-Gelb sich in den Hochrechnungen stabilisiert. Doch mal haben Christdemokraten und Liberale einen Sitz mehr, mal steht es Patt, später liegen SPD und Grüne vorn. McAllister wolle nicht den Stoiber machen, erklärt sein Sprecher mit Verweis auf die Bundestagswahl 2002, als der Unionskandidat sich schon zum Sieger ausrief, um dann doch noch die schmachvolle Niederlage zu erleiden. Doch seine Leute haben lange gewartet, sehr lange. Sie wurden ungeduldig, riefen zwischendurch sogar mal "Wir wollen den Sieger sehen", was sie dann aber schnell wieder ließen.
Denn so richtig Sieger fühlt sich anders an - knapp zehn Prozent bei den Liberalen. Denen scheint es vollkommen egal zu sein, ob sie weiter regieren oder nicht, die gute Laune kann ihnen offenbar nichts und
niemand mehr verhageln. Einige wuseln nun freudetrunken bei der CDU herum, gelbe Pullover über der Schulter, Umarmungen hier und da verteilend. Die meisten Freidemokraten jedoch sind gar nicht mehr im Landtag, sondern schon auf ihrer Wahlparty in einer Bar gleich um die Ecke.
Dem einen oder anderen Christdemokraten ist das FDP-Ergebnis dann doch ein bisschen zu viel des Guten: "So viel hätten die ja nun auch nicht bekommen müssen", raunt einer.

Niedersachsen: McAllister und Weil warten auf das Wahlergebnis - SPIEGEL ONLINE